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05.

Jan 2014

~nia

Allegiant / Letzte Entscheidung

Enthält Spoiler zu Divergent / Die Bestimmung und Insurgent / Tödliche Wahrheit.

Tris und Four wollen den Hinweisen von Tris Ahnin auf den Grund gehen. Sie wollen Chicago verlassen. Doch Fours Mutter Evelyn, die mit den Fraktionslosen die Macht übernommen hat, hat etwas dagegen und versucht, die kleine Gruppe an Unbestimmten (Divergent) aufzuhalten. Dennoch schaffen es Tris und Four mehr oder weniger Wohlbehalten in die Außenwelt und dürfen sich dort auf einige unangenehme Wahrheiten gefasst machen: Chicago ist eine von mehreren Städten, die als Versuchspool benutzt wurden. Das Experiment in Chicago gilt durch die sich häufenden Gewaltausübungen als gescheitert - die Stadt mit ihren Bewohnern soll eliminiert werden. Die Divergent (Unbestimmten) sind die erstrebenswerte Lebensform. Ihre Genkombinationen gelten als hochwertig, Personen, die diese nicht haben, gelten als Minderwert. Sprich: Tris und Four sind in einem sich wiederholendem Alptraum gelandet und wollen alles tun, um ihre zurückgelassenen Freunde und Familienmitglieder zu schützen und zu retten. Koste es, was es wollen...

Wie so viele, hatte ich mich total auf das Erscheinen von Allegiant / Letzte Entscheidung gefreut. Wie so viele bin ich sehr enttäuscht worden. Weil ich so enttäuscht war, habe ich die Rezension lange vor mir her geschoben. Mit dem Effekt, dass die Enttäuschung nur immer größer und größer wurde und meine Bewertung des Buches immer schlechter und schlechter. Es hilft alles nichts, deshalb hier der Versuch, ein wenig Ordnung in meine Kritikpunkte zu diesem Abschlussband der Divergent Trilogy-Reihe zu bringen:

Die Perspektiven
Allegiant / Letzte Entscheidung wird aus der Perspektive von Tris und Four erzählt. An sich sollte das ein Garant dafür sein, dass das Buch spannend und unterhaltsam ist. Leider sind sich die beiden Erzählstimmen aber so ähnlich, dass man ohne die Kapitelüberschriften, in denen der jeweilige Erzähler genannt wird, verloren wäre. Wie kann es bitteschön sein, dass ein Mann und eine Frau so gleich klingen? Klar, die zwei haben viel gemeinsam mit ihrem Wechsel von Abnegation zu Dauntless, aber insbesondere Fours eher lamentierende Stimme war wirklich schwer zu ertragen.

Der Handlungsverlauf
Es dauert mehr als zwei Drittel des Buches, bis die Handlung mal ansatzweise in Schwung kommt. Dann geht es ratzfatz und die Geschichte läuft in demselben Muster ab, wie auch schon die Enden von Divergent / Die Bestimmung und Insurgent / Tödliche Wahrheit. Wenn so rückblickend drüber nachdenke, macht es das ganze Buch einfach nur langweilig und lahm.

Die Auflösung
Ich fand, dass die Auflösung bezüglich der Divergent, der Allegiant, der verschiedenen Experimente und besonders im Hinblick auf die Seren sehr konstruiert erschien und an den Haaren herbeigezogen wirkte. So als hätte Veronica Roth ein Puzzle an Handlungskärtchen vor sich liegen gehabt und so lange Erklärungen und Erläuterungen ersonnen, bis alles so ansatzweise passt. Leider sind dabei der Schreibstil und die Spannung zu kurz gekommen.

Der große Knall - OHNE Spoiler
Eigentlich ist das Event, was ich hier als großen Knall bezeichne mutig und eines der wenigen Dinge, die mir an Allegiant / Letzte Entscheidung tatsächlich gefallen haben. Zumindest die Tatsache, dass es zu diesem großen Knall kommen musste. Dummerweise war das wie und weshalb aber weniger überzeugend. Es kam total plötzlich und wurde auch nicht lange ausgewalzt. Mit dem Effekt, dass es irgendwie unnötig wirkte und mich emotional nicht besonders packen konnte. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht die Absicht der Autorin war.

Der Schreibstil
Ich hatte mich schon darüber beschwert, dass Allegiant / Letzte Entscheidung nicht besonders spannend war und auch die beiden Erzählperspektiven daran wenig ändern konnten. Insgesamt war der Schreibstil von Allegiant / Letzte Entscheidung gar nicht schlecht. Doch leider war er auch nicht so gut, wie in den beiden Vorgängern. Ich weiß nicht, woran es lag, aber Veronica Roth konnte mich mit ihrem Stil hier weder zum Mitfiebern bewegen noch konnte ich das Buch wirklich genießen.

Fazit: Ein Reihenabschluss, der wirklich schwer enttäuscht hat. Am besten lest ihr ihr Allegiant / Letzte Entscheidung selbst und beurteilt dann, ob diese Rezension zu harsch war.

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