29.May 2014 |
~ND
Sweet Reckoningvon Wendy Higgins
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Enthält Spoiler für Sweet Evil und Sweet Peril.
Lange haben Anna und ihre Freunde darauf gewartet, endlich ihre Bestimmung zu erfüllen und die Erde von den Dämonen zu befreien. Nun scheint endlich ihre Zeit gekommen zu sein: Die Prophezeiung, auf die alle seit Jahrtausenden warten, steht kurz vor ihrer Erfüllung. Zumindest hoffen Anna und die anderen Nephilim das. Wenn nicht, würde das mit ziemlicher Sicherheit ihren Tod bedeuten.
Denn Pharzuph und die meisten anderen Dukes sind den Verrätern bereits auf der Spur. Sie sind sich sehr sicher, dass Anna diejenige ist, die die Prophezeiung erfüllen könnte, doch noch fehlt ihnen der letzte Beweis. Als Pharzuph ausgerechnet seinen Sohn Kaidan auf Anna ansetzt, ist für die beiden der Fall klar: Die Zeit wird knapp und sie müssen handeln.
Doch wem können sie wirklich vertrauen? Anna und Kaidan müssen ihre letzten Reserven und jeden Verbündeten mobilisieren, den sie finden können, und sich dem Kampf ihres Lebens zu stellen, der sie entweder für immer befreien, oder aber ihren sicheren Tod mit sich bringen wird.
Sweet Reckoning, das letzte Buch aus Wendy Higgins The Sweet Trilogy-Reihe, ist eines der Bücher, denen ich 2014 am meisten entgegengefiebert habe. Annas Kampf gegen die Herzöge aus der Unterwelt hat sich ja in Sweet Peril bereits zugespitzt. Die Dämonen wissen, dass sich Verräter in ihren eigenen Reihen befinden und Anna und ihr Vater Belial sind ganz oben auf der Liste ihrer Verdächtigen. Anna muss also so vorsichtig sein, wie noch nie. Und das gerade jetzt, wo sie und Kaidan endlich endgültig zueinander gefunden haben.
Statt das zu genießen, muss Anna umziehen. Belial ist es gelungen, sie und Patti in Virginia unterzubringen - möglichst weit weg von allen bekannten Wohnorten der Dämonen. Sie hoffen, es wird eine Zeit lang dauern, bis dort jemand auf Anna aufmerksam wird. Doch natürlich dauert es nicht lange, bis sie auch dort aufgespürt wird. Für die Nephilim wird es also immer schwerer, ihre Rebellion im Geheimen zu planen. Die whisperer (Flüsterer), dämonische Spione, die immer und zu jederzeit auftauchen können, schwirren ständig um sie herum und es ist kein Wunder, dass die Freunde langsam ein bisschen paranoid werden. Und das absolut zu Recht.
An Spannung mangelt es in Sweet Reckoning also nicht. Das liegt aber nur zum Teil an der Grundgeschichte um Dämonen, Himmel und Hölle. Die ist nämlich zugegebenermaßen ein bisschen arg einfach und seicht ausgefallen. Doch eigentlich sind es sowieso die Figuren, die an Sweet Reckoning so viel Spaß machen. Ich war ja schon immer ein großer Fan von Anna und vor allem Kaidan und das ändert sich auch mit diesem Buch nicht. Gerade Kai ist ein großartiger Charakter und endlich mal wieder ein Jugendbuch-Held, der mein Herz wirklich höher schlagen lässt. Doch auch die Nebencharaktere haben fast alle ihre eigenen kleinen Erzählstränge, der für Abwechslung sorgt und jedem einzelnen Schicksal der Nephilim Gewicht verleiht. Jay und Marna z.B. haben einander immer noch nicht vergessen und auch Ginger muss sich langsam ihre Gefühle für Blake eingestehen. Das klingt jetzt nach viel Beziehungsdrama (und ja, davon gibt es auch genug), aber es hat einfach wunderbar mit der eigentlichen Geschichte funktioniert. Denn all das Drama lässt sich immer auf eine Ursache zurückführen - die Dämonen.
Der Showdown lief ebenfalls Gefahr, etwas platt auszufallen, einfach weil er doch ein wenig simpel gestrickt war, doch Wendy Higgins hat durch einige gekonnt eingesetzten Wendungen die Kurve doch noch gekriegt und ihn am Ende doch sehr spannend und emotional gestaltet. Was mich aber wirklich umgehauen hat in Sweet Reckoning, war der Epilog. Ich hätte dem Buch vermutlich eine etwas schlechtere Bewertung gegeben, wenn es diese letzten paar Seiten nicht gegeben hätte.
Dem ein oder anderen könnte das Ende der The Sweet Trilogy-Reihe ein bisschen zu sauber und ordentlich aufgelöst sein. Wir bekommen hier wirklich ein hübsch verpacktes Päckchen mit einer großen roten Schleife obendrauf. Aber für mich hat es funktioniert. Sogar ein paar Tränen musste ich verdrücken - sowohl traurige, als auch glückliche. Wenn mir das passiert, ist es meist ein gutes Zeichen für ein Buch. :)
Alles in Allem ist Sweet Reckoning also ein würdiger Abschluss für die The Sweet Trilogy-Reihe von Wendy Higgins und ich verabschiede mich von dieser Serie mit einem lachenden und einem weinenden Auge und freue mich bereits jetzt auf das, was diese Autorin uns als nächstes bieten wird.
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