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28.

Mar 2013

~nia

Dance of Shadows / Dance of Shadows. Tanz der Dämonen

Vanessa tritt in die Fußstapfen ihrer großen Schwester Margaret - sie hat an der berühmten New Yorker Ballettschule ein Stipendium bekommen. Vanessas Leben bestand nicht immer nur aus Tanz, doch seit vor drei Jahren ihre Schwester verschwunden ist, hat sich das geändert. Das Tanzen ist ihre Verbindung zu Margaret. Und mit der Bewerbung an genau der Ballettschule, von der ihre Schwester so plötzlich verschwunden ist, will sie Margarets Verschwinden auf den Grund gehen. Denn Vanessa ist sich sicher, Margaret ist nicht tot und da sie ihre kleine Schwester niemals absichtlich alleine gelassen hätte, muss ihr etwas zugestoßen sein.
Schnell findet Vanessa in der Schule Freunde: ihre Mitbewohnerin TJ, die quirrlige Steffi, die zarte Elly und den witzigen Blaine. Doch von Beginn an hat es ihr der umwerfende Zep angetan, der tanzt, als sei er nicht von dieser Welt und dabei auch noch traumhaft aussieht.
Drill und Training an der Schule haben es allerdings in sich und mehr als einmal muss Vanessa ordentlich die Zähne zusammenbeißen. Doch sie gibt nicht auf und fällt immer wieder durch ihre gute Körperbeherrschung auf. Und so kommt es, dass sie sogar für eine Rolle in der nächsten Aufführung im Gespräch ist. Es soll 'Der Feuervogel' nach der Musik von Ivan Strawinsky und dem Libretto von Michel Fokine aufgeführt werden. Dass Vanessa die Rolle des Feuervogels und damit die weiblichen Hauptrolle übernehmen soll, hätte sie allerdings nicht erwartet. Nun folgen Stunden um Stunden harter Arbeit, meist in Gesellschaft von Zep, der die Rolle des Prinzen tanzt. Doch dass das Stück Vanessa und ihre Freunde in tödliche Gefahr bringt und ihr einen ersten Anhaltspunkt zum Verschwinden Margarets liefert, hätte sie nie für möglich gehalten...

Dance of Shadows / Dance of Shadows. Tanz der Dämonen von Yelena Black lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es liest sich wirklich leicht und locker weg. Und obwohl ich kein so großes Faible für das Ballett habe, konnten mich die beschriebenen Tanzszenen mit am meisten fesseln.
Doch es gibt auch eine Menge Dinge, die mir gar nicht gefallen haben: Zuerst einmal fehlt es der Geschichte oft an Logik, etwa wie lapidar die jungen Schüler über das Verschwinden einer weiteren Person hinwegsehen oder auf welch seltsamen Weg sich der Dämon den Durchgang zu unserer Dimension bahnen soll. Auch dass es gleich eine ganze 'Organisation' gibt, die Dämonen unbedingt herbeirufen will. Mag ja sein, aber es würde doch gehörig auffallen, wenn weltweit aus einem Metier ständig Leute verschwänden.

Vanessa ist eine sympathische Rothaarige und damit hat sie auch ein relativ feuriges Temperament. Sobald sie auf Zep trifft, ist davon aber nichts mehr zu spüren. Sie sagt zu allem ja und amen, wundert sich kein bisschen über dessen kühles und seltsames Verhalten und das, obwohl er sie doch angeblich so gerne hat. In diesem Buch ist es tatsächlich als wohltuende Abwechslung anzusehen, dass ein weiterer junger Mann in Vanessas Blickfeld gerät. Justin gegenüber ist sie nämlich schlagfertig, auch unfreundlich oder bemüht reserviert - eben kein Schatten ihrer selbst. Auf Dauer kann sie sich seiner arrogant-charmanten Persönlichkeit natürlich nicht entziehen.
Nicht ganz nachvollziehbar ist allerdings Vanessas Tanzleidenschaft. Im Gegensatz zu Margaret ist das Ballett lange nicht ihr Lebensinhalt gewesen. Erst als ihre Schwester verschwindet, ändert sich das. Dass Vanessa trotzdem so ein außergewöhnliches Talent hat (und anscheinend sogar noch besser tanzt als Margaret, die auch als Spitzentänzerin beschrieben wird), fand ich doch ziemlich unglaubwürdig. Meine Ballettkenntnisse sind wirklich minimal, aber kann mir nicht vorstellen, dass man Primaballerina oder ähnliches wird, ohne mit vollem Herzen dabei zu sein.
Spannend wird das Buch dann, wenn Vanessa langsam begreift, was eigentlich mit Margaret passiert sein muss. Als Leser läuten die Alarmglocken natürlich schon viel früher: sowohl bei Erklärungen zu dem ominösen 'Danse du Feu' (Feuertanz) als auch bei dem seltsamen Raum, in dem geprobt wird. Bei der Auflösung hat Yelena Black meines Erachtens aber wirklich großes Potential verschenkt. Hier will ich jetzt nichts verraten, doch aus dieser Idee hätte man einfach mehr machen können und müssen.

Das Buch ist der erste Band einer Reihe. Wie viele Bände noch folgen sollen, konnte ich nicht raus bekommen. Auch wo die Reise mit Vanessa nach Dance of Shadows / Dance of Shadows. Tanz der Dämonen eigentlich hingehen soll, bleibt noch unklar. Einerseits interessiert es mich, anderseits werde ich zum Folgeband wohl erst mal ein paar Lesermeinungen abwarten. Wenn da wieder so viele Logiklücken geboten werden, verzichte ich vermutlich lieber.
Fazit: Ein flüssig und gut geschriebenes Buch, welches durch seine tollen Tanzszenen besticht. Leider ist es aber wirklich unlogisch was die Story und die Entwicklung der Charaktere angeht.

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