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23.

Mar 2013

~nia

Shadow Runners / Wispernde Schatten

Miranda May ist 12, fast 13 Jahre alt und gerade mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder nach Firecroft Bay umgezogen. In dem englischen Küstenstädtchen versucht die Familie über den Tod des geliebten und berühmten Vaters hinwegzukommen. Doch dummerweise wird Miranda in Firecroft Bay von schrecklichen Albträumen geplagt und bekommt nur noch wenig Schlaf ab. In den Träumen sucht sie regelmäßig ein düsterer Schatten heim, der sinnlose Worte wispert, sie aber immer direkt anspricht.
Als dann auf dem Weg zur Schule unheimliche Dinge im Schulbus geschehen, macht sie die Bekanntschaft von vier seltsamen Schülern: der arroganten Callista, dem älteren Josh, der Überfliegerin Lyssa und dem Technikfreak Olli. Sie scheinen irgendwie mehr über Miranda zu wissen als ihr lieb ist. Doch als die vier und ihre neue Lehrerin, Miss Belini, Miranda dafür gewinnen wollen, zusammen mit ihnen die seltsamen Phänomene in Firecroft Bay zu ergründen, ist Miranda erst mal sprachlos. Doch schließlich lässt sie sich überzeugen, den selbsternannten Schattenjägern zu helfen. Dass dabei ihr Leben auf dem Spiel steht, hätte Miranda aber nie für möglich gehalten...

Shadow Runners / Wispernde Schatten ist mein erstes Buch von Daniel Blythe. Es ist sehr unterhaltsam zu lesen, weil der Schreibstil locker, leicht und flüssig ist. Hinzu kommt, dass Miranda eine ziemlich sympathische Protagonistin ist. Als Leser erlebt man zusammen mit ihr die Ereignisse und kann sich an ihrem witzigen Geist und ihrem oft sehr flapsigen Ton erfreuen. Natürlich merkt man dabei auch, dass sie noch sehr jung ist, doch das ist für die Zielgruppe ab 12 Jahren ja nicht verkehrt.

Allerdings haben mich auch einige Dinge an Shadow Runners / Wispernde Schatten gestört: So blieben mir beispielsweise die Nebencharaktere alle zu blass. Jeder bekommt ein bis zwei Eigenschaften zugeschrieben, doch das war es auch schon. Zudem wird das Buch ab einem gewissen Punkt total vorhersehbar. Vielleicht habe ich schon zu viele mysteriöse Jugendfantasybücher gelesen, vielleicht geht es aber auch den jungen Lesern so: Zum Ende hin ist absolut klar, was passieren wird. Das nimmt dem Buch natürlich ordentlich Spannung. Außerdem verdirbt es einem etwas die eigentlich schöne Idee des Buches - also die Tatsache, dass da eine seltsame Truppe aus Schülern und einer Lehrerin seltsame Wesen/Energieformen/Dinge untersucht. Vielleicht hätte es dem Buch gut getan, etwas weniger blitzenden Showdown und dafür mehr Erläuterungen etwa zu Miss Belini, der ganzen Organisation und den Beweggründen zu liefern. Kann natürlich sein, dass das noch kommt. Denn Shadow Runners / Wispernde Schatten ist der erste Band einer Reihe. Wie viele Bücher diese einmal umfassen soll, konnte ich auch über die Internetseite des Autors nicht rausbekommen. Man kann Shadow Runners / Wispernde Schatten aber ohne Probleme einzeln lesen, weil die Geschichte um den wispernden Schatten hier abgeschlossen wird.

Ob ich die Reihe weiterverfolgen werde, weiß ich noch nicht. Denn zu den oben genannten Kritikpunkten kommt noch hinzu, dass mir einiges an der Auflösung unlogisch vorkam. Wie kamen beispielsweise die bearbeiteten Bilder zustande? Mir fallen noch mehr Fragen ein, aber damit würde zu viel von der Handlung verraten. Daniel Blythes Schreibstil ist zwar sehr angenehm, aber vielleicht sollte ich es doch lieber mal mit einem seiner Bücher für Erwachsene versuchen?
Fazit: Ein schön geschriebenes Buch für jugendliche Leser. Für Erwachsene, die gerne Bücher aus dem Genre Jugendfantasy lesen, aber doch zu vorhersehbar und unlogisch.

Einen herzlichen Dank an Chicken House und den Carlsen-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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