Buchjunkies


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03.

Aug 2019

Samstagmorgen und wir saßen im Auto auf dem Weg in den hohen Norden. Die vielen Baustellen aus Berlin raus machten wirklich keinen Spaß mehr und gefühlt alle 5 Minuten gab es die nächste Ankündigung. Das lief ja super und der Tag sollte noch lang werden.

Meine Großeltern lauerten mit dem Mittag auf uns und meinen Cousin. Und nach gut 2,5 Stunden waren wir dann auch endlich angekommen und konnten uns mal wieder auseinander falten. Es wurde eine Runde geknuddelt und dann war auch schon Essenszeit. Eine kleine Stärkung sollte schon noch sein, bevor es meinen Mann und mich weiter zieht. Wir hatten nämlich noch ein weiteres Ziel an diesem Tag - Wittendörp.
Noch nie davon gehört? Wir vorher auch nicht! Aber es lohnt sich, vor allem, wenn man als Ziel das DichtFest hat.

Auf der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr erhielten wir einen Flyer für eine Veranstaltung im Grünen mit verschiedenen Lesungen. Das klang super und so wanderte es in den Kalender. Wunderbarer Weise passte es zu unserer Fahrt zu meinen Großeltern und so war klar - Wittendörp, wir kommen!
Bislang wussten wir so gar nicht wie alles ablaufen würde, aber das würden wir noch früh genug erfahren. Also hatten wir die Kamera gepackt und zuckelten über Autobahn und Landstraße zur angegeben Adresse. Wir hatten erwartet, dass es auf einem Fremdgelände stattfinden würde, waren dann aber überrascht, dass den beiden Herren vom DichtFest-Verlag dieses grüne Kleinod gehörte. Nach einer ersten Begrüßung durch Frank Friedrichs machten wir uns auf den Weg durch den wundervollen Garten um den zweiten Herrn zu suchen und wurden dann auch fündig. Matthias Teut führte uns durch den Rest des Gartens und erklärte uns wie der Nachmittag/Abend ablaufen würde. Wir waren schon ganz gespannt und freuten uns auf die verschiedenen Lesungen.

DichtFest I

Von den angekündigten AutorInnen konnte eine leider nicht kommen und so sprang jemand anderes ein. Dazu aber später mehr.
In diesem liebevoll gepflegten Garten gab es mehrere Plätze an denen an diesem Abend gelesen werden sollte. Offiziell begann die Veranstaltung um 18 Uhr, für Blogger wurden die Tore allerdings schon früher geöffnet. So lernten wir Elena von Elenas ZeilenZauber, Vera von Astis Hexenwerk, Lisa von Lisas Bücherleben und Sonja von Dreams, Books & Fantasy samt Freund kennen. Eine lustige Truppe und offenbar alle schon länger bekannt mit Frank und Matthias.
Die Leute halfen fleißig und wir fühlten uns etwas faul so daneben, aber uns wurde gesagt, wir sollen uns hinsetzen und uns wohlfühlen. Nun gut. Das taten wir dann auch in einem Gespräch mit der bezaubernden Kim Rylee, die dabei war ihren Pavillon für ihre Thriller-Lesung vorzubereiten. Die Dame hat wirklich schon einiges gesehen und ausprobiert. Durchaus auch eine Reise in eines der verruchtesten Gegenden von San Francisco.
An diesem Abend las sie 4 Abschnitte aus ihrem neuesten Werk 'Bring mich ans Licht'.

DichtFest II

Kurz vor 18 Uhr füllte sich der Garten und wir plauderten noch mit den anderen Bloggern, bevor wir dann unsere Runde bei Kim starteten. Spannende 10 Minuten durften wir und viele andere Zuhörer lauschen. Eine Stunde später gab es den zweiten Teil. Die Zuhörer waren in 4 Gruppen geteilt und wurden so reihum geführt um immer wieder einen neuen Abschnitt hören zu können.

Die zweite Lesung wurde von einer Freundin des DichFest-Verlages gelesen. Die Autorin Catherine Buck ist frisch dabei und ist doch etwas menschenscheu. So saß Silke an ihrer statt auf dem Stuhl und las für Catharina aus deren Buch 'Warum nicht Curaçao?'. Was sie wirklich sehr gut macht. Richtig lebhaft und mit Eifer ließ sie uns über die sehr abergläubische Protagonistin Lori schmunzeln.
Es hätte auch gut ihre Geschichte sein können, so überzeugend trug sie es vor.

DichtFest III

Es folgte das nächste Umsortieren und wir saßen bald ganz gespannt vor Matthias Teut der aus seinem Buch 'Die Elbenstifte' las. Und das tat er so gut, dass wir nach 10 Minuten da saßen und alle meinten 'Ja, und weiter?'. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können - bzw. aufkommen ^^
Vielleicht sollte er doch mal überlegen eines seiner Bücher selbst einzusprechen. Das Können dazu hat er definitiv.

DichtFest IV

Der letzte Weg führte uns nun zu Frank Friedrichs, der aus seinem neuen Krimi 'Schlachtenlärm in Vertikow' lesen sollte. Hier kamen wir bereits zum zweiten Abschnitt, allerdings erklärte er noch einmal kurz den Beginn bzw. die Personen.
Mit verschiedenen Akzenten veranschaulichte er ziemlich gut mehrere Personen im Umgang miteinander und wir mussten nicht lange bis zur Leiche warten.
Allerdings sind die Abschnitte immer zu kurz um sich wirklich ins Buch einzufinden und so bleibt uns nichts anderes übrig als die Bücher eigenständig weiter zu lesen.
Gerade die Umgebung macht es allerdings um so schöner fremder Leute Worten zu lauschen.

DichtFest V

Wir hatten beschlossen, dass es nun Zeit war einen Blick auf die Speisekarte zu werfen und doch mal unsere knurrenden Mägen zu befüllen. Auf die Idee kamen auch viele andere und so standen wir artig in der Schlange.

Wer die beiden Hausherren schon mal auf der Leipziger Buchmesse erlebt hat, weiß, dass sie immer etwas leckeres dabei haben. So gab es an diesem Abend für die Brot Liebhaber zwei verschiedene Aufstriche - einmal Tomate mit Zwiebeln und einmal Quark mit Kräutern. Die letzten zwei Scheiben Brot mit diesen sauleckeren Kreationen konnten wir uns ergattern und ich bin noch immer wild entschlossen beide Rezepte aus den beiden herauszukitzeln ;o)

Die nächste Stunde verbrachten wir mit den Bloggerinnen und plauschten über alles mögliche, bis es für uns Zeit war aufzubrechen. Der Abend wurde sicherlich noch lustig, aber leider hatten wir andere Termine.
Wenn wir gewusst hätten, was uns unterwegs erwartet, hätten wir vielleicht noch etwas Zeit dran gehängt.
Nach einer kleinen Verabschiedungsrunde warfen wir uns ins Auto und düsten wieder Richtung Großeltern.

So ganz einfach macht es einem das Leben natürlich nicht und so wurden wir an der Autobahnabfahrt von Dame neben ihrem Wagen herangewunken. Ihr hatte jemand die Vorfahrt genommen und sie ist ihm in die Seite gebrettert. Da der Vollidiot offenbar keinen Funken Verstand hatte, hat er sich aus dem Staub gemacht *ts*
Die Dame war völlig fertig - verständlicher weise - und wir kümmerten uns um die wichtigen Dinge wie Kennzeichnung der Unfallstelle und Polizei anrufen. So kamen wir dann doch um einiges später nach Hause.
Im Nachhinein erfuhren wir, dass die Frau noch mit ins Krankenhaus gebracht wurde und der Unfallverursacher weiter gesucht wurde. Manche Mensch sind einfach nur doof!

Das DichtFest ist uns allerdings in sehr guter Erinnerung geblieben und wir hoffen sehr, dass wir es im nächsten Jahr wieder besuchen können.
Wer in der Nähe - oder am anderen Ende von Deutschland - wohnt, sollte sich wirklich überlegen dorthin zu fahren. Nicht nur die zwei Hausherren und ihre vorlesenden Gäste sind eine Reise wert - gerade auch der Garten ist wundervoll in seinem Detailreichtum.
Ein paar Bilder habe ich euch mitgebracht. Und die Bücher werden wir auch noch fleißig lesen und besprechen =o)

DichtFest VI

DichtFest VII

DichtFest VIII

DichtFest IX

Einen ganz lieben Dank an Matthias und Frank vom DichtFest für diesen wundervollen Abend.

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