Buchjunkies


Rezensionen Empfehlungen Autoren Reihen Tags Rezensionsarchiv

Rezensionen

1241 - 1245 von 1585 Rezensionen auf der Seite.

08.

Jun 2012

~ND

Welcome to Temptation / Die Naschkatzen

Sophie Dempsey entstammt einer großen Familie von Betrügern, Gaunern, Hochstaplern und anderen Kleinkriminellen. Einzig sie und ihre jüngere Schwester Amy halten sich weitestgehend ans Gesetz und verdienen ihr Geld mit dem Filmen von Hochzeiten und Familienfeiern. Das ist nicht spannend, aber es ist wenigstens ehrliche Arbeit.
Doch als Amy Sophie nach Temptation, einem idyllischen Örtchen irgendwo in Ohio schleppt, um dort für die alternde Schauspielerin Clea ein Bewerbungsvideo zu drehen, weiß Sophie sofort, dass Ärger bevorsteht. Und kaum sind sie in Tempation angekommen, geht auch schon alles schief. Sie werden in einen Unfall verwickelt, das Haus in dem sie wohnen ist eine einzige Ruine und die Leute in Temptation stehen ihnen eher feindselig gegenüber. Denn hier werden Familienwerte groß geschrieben und eine Filmcrew um eine Schauspielerin mit eher fragwürdigen filmischen Erfolgen (=Pornos) kann nichts Gutes im Schilde führen.
Das bekommt auch schnell der Bürgermeister von Temptation, Phineas T. Tucker, zu Ohren. Ihm wird bald klar, dass mit dem Filmprojekt tatsächlich irgendwas nicht stimmt. Das ändert aber nichts daran, dass Sophie ihn wahnsinnig macht - im positiven, wie im negativen Sinn. Und das obwohl er sich eigentlich auf sein Amt und die sich anbahnende Wahl konzentrieren sollte, denn die Konkurrenz schläft nicht und setzt alles daran, ihn als Bürgermeister zu ersetzen.
Doch als immer mehr Fremde in der Stadt auftauchen und am Ende einer von ihnen das Zeitliche segnet, stellt sich Phin und Sophie die Frage, was die guten Bürger von Tempation alles tun würden, um ihre Ziele zu erreichen...

Wer die Autorin kennt, wird beim Lesen schnell feststellen, dass Welcome to Temptation / Die Naschkatzen ein typischer Jennifer Crusie-Roman ist. Wie in den meisten ihrer Bücher findet man auch hier eine Situation vor, die von Außen völlig normal aussieht, je mehr man aber in das Geschehen eintaucht und die einzelnen Charaktere kennenlernt, umso verrückter wird die Geschichte auch. So ziemlich jeder in Temptation hat so seine Geheimnisse und Laster und viele davon kommen nach und nach ans Licht. Und das war nicht nur spannend sondern auch sehr unterhaltsam und witzig. Der Humor wird bei Jennifer Crusie wie gewohnt groß geschrieben, vor allem im Hinblick auf Situationskomik.
Was die Figuren angeht, so war ich diese Mal jedoch ein wenig unschlüssig. Sophie ist ein wirklich toller Charakter. Ihr ganzes Leben lang kam bei ihr die Familie zuerst, was auch okay für sie war, doch nun hat sie keine Ahnung was sie eigentlich will - außer auf keinen Fall auf die schiefe Bahn zu geraten. Amy ist mancher Hinsicht ihr Gegenteil. Eigentlich ist sie eine typische Demspey; sie verfolgt ihre Ziele ruchlos und nutzt dabei Sophies Gutmütigkeit schon mal aus. Der schwierigste Charakter für mich war aber Phin. Er ist nicht unbedingt das, was man von einem Bürgermeister erwartet, und seine Einstellung dazu ist auch nicht unbedingt typisch. Interessant war er also allemal. Wenn er und Sophie aneinandergeraten sind auch amüsante und schlagfertige Dialoge sicher, aber oft war er mir einfach zu flapsig und distanziert. Das wird zwar im Buch thematisiert und schützt abgesehen davon das Buch davor schnulzig zu werden, ändert aber auch nichts daran, dass er mir dadurch manchmal ein wenig zu arrogant und gleichgültig rüberkam.
Ein weiterer kleiner Schwachpunkt war die schiere Masse an Charakteren. Prinzipiell war das eine gute Sache. Es gibt viele kleine und größere Erzählstränge, die Spaß gemacht haben und die man auch leicht im Überblick behalten konnte. Und trotzdem waren es doch so viele, dass ich das Gefühl hatte, Jennifer Crusie bekommt sie nicht mehr alle unter einen Hut. Am Ende verlaufen sich nämlich Einiges ins Leere oder wird sehr schnell abgehandelt. Das war kein Beinbruch, wirkte aber ein wenig plump.

Wer allerdings einfach nur eine leichte und lustige Sommerlektüre sucht, der ist mit Welcome to Temptation / Die Naschkatzen von Jennifer Crusie bestens bedient. Mit viel Charme, Witz und überwiegend unterhaltsamen Charakteren sind ein paar nette Lesestunden garantiert.
Außerdem sollte man sich nicht von dem schrecklich lieblosen und grauen deutschen Cover abschrecken lassen. Auch der Titel hat eigentlich absolut gar nichts mit dem Buch zu tun (für ein Jennifer Crusie-Buch spielt Essen diesmal eine relativ kleine Rolle) und es ist doch etwas einfallsreicher, als der fade Name einem weismachen will.

Mit Faking It / Verliebt in eine Diebin gibt es übrigens ein Sequel zu Welcome to Temptation / Die Naschkatzen, das sich aber um eine völlig eigene Geschichte hat und sich um ein anderes Mitglied der Familie Dempsey dreht.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Deutsche Ausgabe ~ Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

07.

Jun 2012

~nia

Bis ich sie finde

Uma liebt Frauen. In der Berliner Szene der frühen 1990ziger Jahre ist sie als Aufreißerin bekannt und hat schon das ein oder andere gebrochene Herzen zurückgelassen. Uma liebt die Jagt, das Neue und wilden unverblümten Sex. Doch dann reist sie nach Australien und begegnet Jane.
Mitten in der Wüste in einem Aboriginesdorf tritt die blonde große schwedische Soziologin in ihr Leben. Uma ist vom Fleck weg fasziniert und setzt alles dran, die eher scheue Jane für sich zu gewinnen. Was Uma erst durch ihre transsexuelle Freundin Kate erfährt: auch Jane war ehemals ein Mann und hat die Operation zur Frau hinter sich gebracht. Und obwohl sich Jane Uma bei einem leidenschaftlichen Zusammentreffen hingibt, kommt Uma ihr trotzdem nicht richtig nahe. Denn Jane will keine Beziehung und von niemandem abhängig sein. Umas Interesse geht ihr viel zu weit, auch wenn sie die gegenseitige Anziehungskraft nicht leugnet.
Nach ihrer Rückkehr nach Berlin erfährt Uma zum ersten Mal so richtig, was Liebeskummer ist. Ohne Jane fühlt sie sich nicht vollständig und obwohl die Begegnung nur kurz war, ist Uma überzeugt: Jane ist die Frau ihres Lebens.

Tatsächlich begegnen sich die beiden Frauen wieder und die Anziehungskraft lodert jedes Mal hell und kräftig. Doch mehr als eine gelegentliche Affäre will Jane einfach nicht zulassen und damit kommt Uma einfach nicht zurecht. So gehen sie getrennte Wege und irgendwann tritt Marianne in Umas Leben. Die beiden werden ein Paar und - obwohl Uma innerlich immer etwas an dieser Beziehung vermisst - bekommen sie auch zwei Kinder: Lucie und Hugo. 2001 geschieht es: Uma trifft Jane, die nie wirklich ganz aus ihrem Herzen und Kopf verschwunden ist, auf einem Flughafen wieder. Sie schafft es immerhin, Jane ihre Visitenkarte in die Hand zu drücken. Und das Wunder geschieht: Jane ruft an und will sich sogar mit Uma Treffen. Zwischen den beiden ist es so innig und schön, als wären sie nie getrennte Wege gegangen. Und Uma muss sich entscheiden: für Jane oder für Marianne und ihre beiden wunderbaren gemeinsamen Kinder Lucie und Hugo. Welche Entscheidung Uma auch immer trifft, sie wird ihr Herz brechen...

Bis ich sie finde ist ein Buch von Karen-Susan Fessel. Mir war die Autorin und Journalistin bislang kein Begriff, aber sie hat schon zahllose Romane für Kinder und Erwachsene geschrieben und darüber hinaus auch Erzählungen und Sachbücher verfasst. Bis ich sie finde ist ein interessantes und lesenswertes Buch. Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch nicht so oft Bücher gelesen habe, die eine große Liebesgeschichten zwischen Frauen erzählt haben. Doch wie und wo die Liebe hinfällt, ist ja egal. Darüber zu lesen macht (meist) einfach Freude. An Bis ich sie finde haben mich besonders der Einblick in die homosexuelle Szene und das Thema Geschlechtsumwandlung fasziniert. Die Themen Homosexualität und Transgender/Transsexualität werden dabei nicht ausgewalzt, sondern einfach als existierende Tatsache präsentiert. Und genau so sollte es auch sein.

Allerdings muss ich dem Buch trotz interessanter Thematik und mitreißendem Stil einen Stern abziehen. Es blieb mir nämlich leider viel zu lange verborgen, was Uma eigentlich an Jane findet. Ich finde, Verliebt sein auf den ersten Blick ist häufig und nachvollziehbar. Aber echte Liebe braucht ein bisschen Futter: geistige Nähe, gemeinsames Lachen, gleiche Interessen, gemeinsam Dinge zu erleben und gerne auch tollen, heißen Sex. Von all diesen Dingen gab es - zumindest bei den ersten Begegnungen zwischen Uma und Jane - nur den Sex. Erst im letzten Drittel des Buches wurden mir die Gründe für Umas Faszination so richtig klar. Bei über 450 Seiten war das über lange Zeit einfach zu wenig. Trotzdem ist dies für mich nicht das letzte Buch von Karen-Susan Fessel gewesen.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Deutsche Ausgabe

2 Kommentare | Facebook | Twitter

06.

Jun 2012

~ND

Accidentally Married to...A Vampire?

Mexico 1712: Der Vampir-General Niccolo DiConti hat die Schnauze voll von seiner Existenz. Seit 1000 Jahren tötet er im Auftrag seiner Königin gegen seine Überzeugung Schuldige und Unschuldige, jetzt will er sich aber endgültig von ihr befreien. Deswegen macht er sich auf in den Dschungel Südmexikos, denn dort soll sich Cilmi, die Göttin der Unterwelt, rumtreiben. Nicht nur herrscht sie über das Reich der Toten, sie weiß alles was in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vor sich geht. Sie scheint also genau die Richtige zu sein, um bei Niccolos Problem zu helfen. Doch schnell muss er feststellen, dass Cilmi nicht so ist, wie er sich eine Göttin vorgestellt hat. Sie hat die Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens und faselt ständig etwas von Dexter, dem heißesten Killer aller Zeiten, und Garagenverkäufen. Zwischen all den fremdartigen Wörtern bringt er sie aber endlich dazu, ihm mit einer Prophezeiung zu helfen: Er wird seine einzig wahre Partnerin in Form eines Menschen finden und sie muss sich genau an ihrem 3-Monats-Jubiläum aus freien Stücken in einen Vampir verwandeln lassen. Niccolo ist sich zwar sicher, dass er niemals einen Menschen lieben kann (sie sind ja schließlich Essen), gegen eine Bettgefährtin hat er allerdings nichts, noch dazu, wenn sie hübsch ist. Und was das Verwandeln angeht macht er sich ebenfalls keine Sorgen, schließlich konnte dem gutaussehenden Vampir noch niemand widerstehen.
Was Cilmi ihm aber verschwiegen hat, ist, dass besagte Frau erst in 300 Jahren geboren wird ? die er in Zwangsschlaf verbringen muss - und dass sie nicht ganz so einfach, unkompliziert und unterwürfig ist, wie Niccolo es von den Frauen aus seiner Zeit gewohnt ist.

Nachdem ich die Synopsis gelesen habe und eigentlich ziemlich amüsant fand, dachte ich mir, es kann ja nicht schaden Accidentally Married to...A Vampire? von Mimi Jean Pamfiloff mal eine Chance zu geben. Der Anfang war auch erstaunlich witzig und hat weitgehend gehalten, was der Klappentext versprochen hat. Cilmi ist absolut verrückt und sorgt gleich auf den ersten Seiten für einige Lacher. Gleichzeitig ebnet sie aber auch den Weg für eine potentiell verhältnismäßig einfallsreiche Geschichte.
Doch es dauert nicht lang, bis sich der anfänglich positive Eindruck abkühlt. Helena, eben jene Frau, um die sich alles dreht, ist zwar sympathisch, aber alles andere als ein innovativer Charakter. Sie tut immer genau das, was jemand mit ein bisschen Menschenverstand nicht tun würde und reitet sich von einem Dilemma ins nächste. Niccolo ist ein ähnlicher Fall, was Klischees angeht. Er ist ein attraktiver Kerl, dunkel, arrogant, nachdenklich und von dem Wunsch getrieben, ein besserer Vampir zu werden. Es kommt, was komme musste: Die beiden lassen sich auf ein ewiges hin und her von "er liebt mich, er liebt mich nicht, er benutzt mich, sie liebt einen anderen, aber sie gehört mir" usw. usf. ein. Im Endeffekt wird ein Klischee ans andere gereiht und man erkennt doch recht deutlich einige schon dagewesene Vampirbücher heraus.
So enttäuschend es sich auch entwickelt hat - ganz schlecht war es auch nicht. Es gibt immer wieder ein paar witzige Szenen (von Vampir-Selbsthilfegruppen bis hin zu schwulen Rockerbars) und vor allem wenn Cilmi ab und zu einen kleinen Auftritt hat wird es ziemlich verrückt. Auch die Rahmenhandlung ist eigentlich nicht schlecht. In dieser Welt gibt es neben Göttern und Vampiren noch einige andere Kreaturen, die alle irgendwie zusammenhängen und sich alle bekämpfen.

Langweilig wird Accidentally Married to...A Vampire? von Mimi Jean Pamfiloff also eigentlich nie. Die Dinge geschehen Schlag auf Schlag und können den Leser einigermaßen bei Laune halten. Der Hauptteil allerdings, nämlich die Liebesgeschichte, bedient sich aller nur erdenklichen (Vampir-) Klischees und wird dadurch stellenweise ziemlich nervig und unglaubwürdig.

Accidentally Married to...A Vampire? ist der zweite Teil von Mimi Jean Pamfiloffs Accidentally Yours-Reihe. Den ersten Teil Accidentally in Love with...A God? (Amazon-Partnerlink*) habe ich zwar nicht gelesen, trotzdem scheint man die Bücher offensichtlich unabhängig voneinander lesen können. Trotzdem merkte man, dass sie zusammengehören und auch das Ende weißt darauf hin, dass einige Details erst in den Folgebüchern geklärt werden.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

05.

Jun 2012

~nef

Heldenwinter

Tags: Fantasy
Cover Heldenwinter deutsch

Namakan ist als Findelkind bei Dalarr und Lodaja aufgewachsen. Weil die Beiden keine gemeinsamen Kinder kriegen können, kümmern sie sich liebevoll um all Jene, die keine Familie haben. Namakan war der erste Sprössling, dem sie ein neues zu Hause gaben und während er für seine Mutter nur Liebe empfindet, hat er seinem Ziehvater und Lehrmeister gegenüber gewaltigen Respekt. Er glaubt nicht, dass dieser ihn überhaupt liebt, doch die Liebe von Lodaja macht alles wieder wett.
Als nun der Lehrmeister und sein Schützling am Abend aus den Bergen heimkehren in die Immergrünen Almen finden sie ihr Heim zerstört und ihre Familie niedergemetzelt vor. Auf der Brust der toten Lodaja hat der Mörder sein Zeichen hinterlassen, als würde er Dalarr herausfordern wollen.
Nun, dieser lässt sich nicht lange bitten, kennt er doch die Handschrift nur zu gut. Bei den Toten seiner Lieben leistet er einen Racheschwur und Namakan hat nur eine Wahl - er muss seinen Meister begleiten. Denn auch in ihm lodert der Hass auf den Verbrecher.

So reisen der Mensch Dalarr und sein Ziehsohn, der Halbling Namakan, durch die Lande, immer den Rachedurst in der Seele und ihr Ziel vor Augen.
Nur nach und nach erfährt der Halbling, wer hinter diesem feigen Mord steckt und so lernt er auch mehr über das Leben seines Meisters. Er ist nicht immer ein einfacher Schmied gewesen und kennt den Mörder seiner Familie seit vielen Jahren. Schließlich waren sie einmal wie Brüder, doch die Machtgier hat Waldur, den Krieger in Weiß, verändert. Vielleicht hat er es Dalarr aber auch nie verziehen, dass Lodaja nicht ihn erwählt hat, als sie beide um die Gunst der jungen Frau buhlten.

Der erste Weg ihrer Reise bringt sie nach Brückheim, denn um Waldur zu finden, müssen sie die Narbe überqueren, ein riesiger Felstspalt der sich einmal um die Immergrünen Almen zieht. Nur in Brückheim gibt es einen Übergang doch auch hier scheint die rechte Hand des Königs durch gekommen zu sein. Von einer alten Frau erfahren sie, dass die Bewohner der Stadt die Brücke über die Narbe abbrennen wollen - dann wäre der einzige Weg zerstört. Dalarr und Namakan machen sich sofort auf den Weg, letzterer eher unfreiwillig.
Auf der Brücke treiben Schergen des Kriegers in Weiß ihre Späße mit einem Wachmann aus Brückheim, wobei dieser leider den Kürzeren zieht, als er den langen Weg im freien Flug in die Narbe antritt.
Dalarr eilt den restlichen Wachen zu Hilfe und nur Namakan hat er es zu verdanken, dass er hierbei nicht hinterrücks erstochen wird. Der Halbling ist erschüttert, er hat jemanden umgebracht. Doch ihm bleibt nicht viel Zeit darüber nachzudenken. Hinter ihm haben die Bewohner die Brücke in Brand gesetzt und nun heißt es schnell zurück auf sicheren Boden. Nun da die Brücke lichterloh brennt, glaubt der Halbling, wäre ihre Reise schon zu Ende, doch Dalarr kennt noch einen weiteren Weg und so machen sie sich auf den langen Weg die Narbe entlang.

Welchen Weg sein Meister nehmen will, ist Namakan unklar, doch wenn er es wüsste, würde er ihm mit Sicherheit nicht so bereitwillig folgen. Während er daran glaubte, dass es nur Menschen und Halblinge in der Welt gibt, zeigt ihm sein Meister nun wie die Welt dort draußen ist und dass ganz in der Nähe zur Heimat noch ganz andere Geschöpfe hausen, die ihnen nicht alle wohlgesonnen sind.

Heldenwinter von Jonas Wolf (übrigens ein Pseudonym) erinnert im ersten Moment an J. R. R. Tolkiens The Lord of the Rings / Der Herr der Ringe. Natürlich, denn der Autor hat sich unter Anderem an seinen Werken ein Beispiel genommen. Doch obwohl der Klapptext vermuten lässt, dass es sich in diesem Buch hauptsächlich um den Halbling Namakan dreht, spielt die meiste Zeit über Dalarr die Hauptrolle. Was ich allerdings nicht weiter schlimm finde, denn Dalarr hat weit mehr erlebt und trägt dementsprechend viel mehr zur Geschichte bei.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Obwohl es hier und dort mal nicht rasant zuging, wurde es mir doch nie langweilig. Zudem ist es wieder einmal ein schönes Fantasybuch, mit allem drum und dran und sogar ein wenig Romantik. Diese spielt sich eher nebenbei ab und fällt dadurch kaum auf.

Der Autor hat hier den verschiedenen Völkern, wie es auch im The Lord of the Rings / Der Herr der Ringe ist, eine eigene Sprache gegeben. Leider wird diese nicht weiter erläutert, so dass ich bei vielen Wörtern nicht weiß wofür sie nun eigentlich stehen. Das ist sehr schade, aber am Ende des Buches findet man, neben einer Personenliste, ein Glossar welches viele Begriffe erklärt. Sehr praktisch ist auch die Karte im vorderen Teil des Buches. So kann man sich immer wieder orientieren, wie die Gefährten denn gewandert sind und wohin sie noch müssen.
Eigentlich hätte das Buch die volle Punktzahl erreicht, aber ich muss einen halben Stern abziehen - einmal für den irreführenden Klapptext und dann für die teilweise (für mich) recht komplizierten Namen. Ich habe beim Lesen häufiger das Gefühl gehabt, dass ich diesen oder jenen Namen nicht einmal im Gedanken richtig ausspreche.

Ansonsten ein rundum gelungenes Lesevergnügen.

Im Juli diesen Jahres erscheint bereits das nächste Buch von Jonas Wolf, welches in dieser Welt spielt: Heldenzorn. Auch dieses wird sicherlich den Weg in mein Regal finden.

Ich danke an dieser Stelle recht herzlich dem Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Deutsche Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

04.

Jun 2012

~ND

His Kiss

Seit einem Jahr ist Ally jetzt schon glücklich mit Aiden zusammen. Er ist in jeder Beziehung perfekt für sie. Aiden ist süß, sensibel, er schreibt Songs und teilt Allys Liebe für Musik. Ihr ist nie bewusst gewesen, dass ihr etwas fehlt - bis sie (ironischerweise um Aiden zu helfen) Griffin, den Bad Boy ihrer Schule, küssen muss. Danach ändert sich für Ally alles, denn sie bekommt Griffin, für den sie schon in der Mittelschule geschwärmt hat, einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und Griff macht keinen Hehl daraus, was er von Aiden hält...

Und so viel mehr gibt es über Melanie Marks Novelle His Kiss auch gar nicht zu sagen. Eigentlich ist von Anfang an klar, worauf diese Geschichte hinauslaufen muss. Das ist aber gar nicht so dramatisch, denn das Potential unterhaltsam zu sein, hätte sie natürlich trotzdem. Leider steht sie sich genau dadurch selbst im Weg, dass sie etwas aus der Masse herausstechen will. Denn die Autorin hat sich bemüht ihre Geschichte, die komplett aus Allys Sicht geschrieben ist, möglichst ... natürlich klingen zu lassen. Das Resultat ist leider ziemlich viel Gebrabbel im Stil eines Tagebuchs, das jede 14jährige hätte schreiben können.
Da liegt nämlich noch ein weiteres Problem. Ally wirkt nicht wie eine 17- oder 18jährige, sondern deutlich jünger. Sie ist sehr naiv, alles andere als schlagfertig und eher ein braves Mädchen. Zu ihrer Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich sie doch sehr sympathisch fand. Einige ihrer Gedanken waren sehr witzig oder wenigstens niedlich, irgendwann hat ihr Hang zum Drama und sich selbst im Weg zu stehen aber etwas genervt. Die Jungs in der Geschichte, Aiden und Griffin, sind auch eher klischeehaft geraten und man erfährt über beide eigentlich viel zu wenig. Die Aiden-Problematik hatte allerdings einen gewissen Reiz, denn sein Benehmen war vermutlich das Realistischste (wenn auch nicht das Sympathischste) was die Geschichte zu bieten hatte.
Das Ende war ziemlich ereignislos. Als ich auf der letzten Seite ankam, dachte ich mir, da muss auf jeden Fall wenigstens noch ein Epilog kommen. War aber leider nicht so. Es ist zwar nicht offen, aber wirklich abgeschlossen fühlt sich die Geschichte dennoch nicht an.

So schlecht, wie es sich jetzt vielleicht anhört war Melanie Marks mit 130 Seiten relativ lange Novelle His Kiss aber nun auch nicht. Man sollte nur nicht mehr als eine kurze, nette Geschichte ohne großen Anspruch erwarten. Als kurzweilige, leichte Lektüre für Zwischendurch und wenn man sich mal in seine Teenagerzeit zurückversetzen will, reicht es allemal.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

« Zurück | Seite: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 | Weiter »