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13.

Sep 2014

~ND

Elite

Achtung! Diese Rezension enthält einige kleinere Spoiler!

Als die 18-jährige Trace die Nachricht bekommen hat, am Eagle Elite College studieren zu dürfen, ist es für sie wie ein Lottogewinn - im wahrsten Sinne des Wortes, denn für Normalbürger ist es nur möglich mittels Losverfahrens an dieser renommierten und ultraelitären Schule angenommen zu werden. Es war der größte Wunsch ihrer verstorbenen Großmutter, dass ihre Enkelin an diesem College studieren würde und Trace ist glücklich, ihr und ihrem Großvater, bei dem sie seit dem Tod ihrer Eltern gelebt hat, diesen Wunsch erfüllen zu können.
Doch kaum ist sie in ihrer neuen Schule angekommen, muss Trace feststellen, dass diese sogenannte Elite-Uni so ganz anders ist, als sie es erwartet hat. Schuld daran sind die Elite, eine Gruppe von vier jungen Männern, die die Schule mit eiserner Faust regieren – nicht einmal die Lehrer scheinen es zu wagen, sich ihnen in den Weg zu stellen. Zu allem Überfluss haben sie es auch noch besonders auf Trace abgesehen. Vor allem ihr Anführer Nixon lässt kaum eine Möglichkeit aus, Trace zu erinnern wie unwürdig sie ist und dass sie eigentlich nichts an dieser Schule zu suchen hat.
Doch je mehr Zeit sie in ihrer neuen Schule verbringt, umso klarer wird Trace, dass hier absolut nichts so ist, wie es zu sein scheint. Weder die Schule, noch ihre Mitschüler, noch sie selbst...und am allerwenigsten Nixon.

Wo fange ich nur am Besten mit Elite von Rachel van Dyken an? Vielleicht erst einmal mit dem Positiven. Rachel van Dyken hat sich bemüht, eine frische und einigermaßen unverbrauchte Geschichte zu präsentieren. Und in der Tat habe ich von der Thematik her eher wenige Geschichten gelesen, wie die, die sie uns nun im ersten Band der Eagle Elite Reihe vorgesetzt hat. Es gibt jede Menge Geheimnisse, die Trace in ihrer neuen Umgebung zu entdecken hat und ich denke ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass Nixon und seine Freunde keine normalen Studenten sind. Vielmehr sind sie Teil einer viel größeren...nennen wir es mal kriminellen Organisation. Rachel van Dyken hat sich da wirklich eine ganz interessante Ausgangsposition ausgedacht, die viele Möglichkeiten bereithält.
Leider ist das aber mehr oder weniger schon alles Gute, was ich über Elite sagen kann. Denn für mich war es leider von vorne bis hinten unlogisch. Vom Aufbau bzw. Leitung der Schule (woher kommen die ganzen anderen Schüler? Wieso existiert die Schule überhaupt? Was ist der Sinn dahinter?), über die Organisation zu der Nixon und seine Freunde gehören (Wieso haben ein paar Jungs Anfang 20 so viel Macht?), bis hin zu den Beziehungen der Figuren untereinander. Das fängt schon mit Trace und Nixon an. Nixon macht Trace Leben zur Hölle und erniedrigt sie mehr als einmal. Doch sobald er einmal nett zu ihr ist, fliegt sie in seine Arme. Sie hätte ruhig ein wenig mehr Rückgrat und Stolz zeigen können. Auf der anderen Seite war es aber auch sofort klar, dass Nixon der "Held" in dieser Geschichte sein würde - er ist der typische gutaussehende junge Mann, in dem die Heldin sofort etwas Besonderes erkennen kann. Er hat dann auch im Laufe der Geschichte bewiesen, dass er auch anders kann und eigentlich kein schlechter Kerl ist (auch wenn ich viele seiner Beweggründe immer noch nicht nachvollziehen kann). Trace dagegen hat es leider nie geschafft, mich zu überzeugen. Sie ist naiv, bricht ständig in Tränen aus und ist mir allgemein furchtbar auf die Nerven gegangen. Ihr passieren die merkwürdigsten Dinge an dieser Schule, beginnt aber nie, diese Dinge ernsthaft zu hinterfragen oder Antworten einzufordern. Es war ihr viel wichtiger, wie sexy Nixon doch gerade wieder war oder was er wohl mit dieser oder jener Aussage genau gemeint hat. Eine starke Heldin - und die braucht diese Geschichte meiner Meinung nach, wenn man Nixons "Beruf" in Betracht zieht - stelle ich mir anders vor.
Denn auch Trace selbst hat eine nicht ganz einfache Hintergrundgeschichte, die sogar wirklich Potential hatte. Leider ist es Rachel van Dyken auch hier nicht gelungen, diese glaubwürdig in die Handlung einzubauen. Denn auch hier fragt Trace viel zu wenig nach und wir erfahren wirklich nur ganz am Rande, was es eigentlich genau mit ihrer Vergangenheit auf sich hat. Gemessen an den Folgen, die diese Geschehnisse hatten, war da einfach nicht genug.

Ich könnte wirklich noch ewig so weiter machen. Es gibt viele, viele kleine Details, die mich an Elite einfach nicht überzeugen konnten. Der Humor war z.B. auch so eine Sache - Trace hat ständig in ihrem Kopf oder mit anderen Leuten Witze gerissen, die aber schlicht und einfach nicht lustig waren (was sicher ein weiterer Grund war, wieso ich sie so doof fand^^). Erschwerend hinzu kommt übrigens, dass sich bereits ein Love Triangle abzeichnet, was mich jetzt schon nicht gerade positiv auf Elect (Amazon-Partnerlink*), das zweite Buch der Eagle Elite Reihe, einstimmt. ;)
Ob ich mich also an den Rest dieser Reihe heranwagen werde, weiß ich noch nicht. Irgendwas hatte Elite von Rachel van Dyken, aber ich weiß nicht, ob es genug ist, mich für ein weiteres Buch zu motivieren. Wir werden sehen.

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