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30.

Aug 2013

~ND

Undertow

Die 17-jährige Eila hatte in ihrem Leben bisher nicht gerade viel Glück. Ihre Eltern sind gestorben, als sie noch ein kleines Kind war. Seitdem lebt sie mit Mae, der besten Freundin ihrer Mutter, in einem kleinen, heruntergekommenen Apartment irgendwo in Kansas. In der Schule ist sie mit ihrer großen Klappe und etwas schrägen Art eher ein Außenseiter. Eila und Mae kommen gerade so über die Runden, aber jeder Tag ist ein Kampf.
Doch dann scheint sich ihr Glück zu wenden. Eila bekommt die Nachricht, dass ein anonymer Käufer ein Haus in ihrem Namen ersteigert und alles auf sie überschrieben hat. Aber es ist nicht irgendein Haus, es ist das Haus, das ihre eigenen Ururururgroßeltern Elizabeth und Josiah 1850 gebaut haben. Außerdem ist es auf dem idyllischen Cape Cod. Und mehrere Millionen Dollar wert. Eila und Mae sind zwar etwas skeptisch, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und so ziehen sie kurzerhand quer durch das Land.
Tatsächlich scheint sich in ihrer neuen Heimat alles zum besseren zu wenden. In dem quirligen MJ und der launischen Ana hat sie schnell gute Freunde gefunden. Doch wer Eila wirklich nicht mehr loslässt, ist ihr neuer Mitschüler Raef. Als sie ihn zum ersten Mal sieht, durchströmen sie die widersprüchlichsten Gefühle. Auf der einen Seite will sie sich ihm am liebsten um den Hals werfen. Auf der anderen hat sie so große Angst, dass sie sich zwingen muss, nicht die Flucht zu ergreifen. Eila ist fasziniert von Raef und ihrer Reaktion auf ihn.
Doch Eila stellt bald fest, dass in ihrer neuen Stadt nichts so ist, wie es zu sein scheint. Jeder hat irgendwelche Geheimnisse, auch Ana und MJ. Und Raef. Schnell wird Eila klar, dass die meisten ihrer Freunde unglaubliche Kräfte haben und nicht ganz menschlich zu sein scheinen. Am allerwenigsten sie selbst...Eila befindet sich in einem uralten Krieg zwischen zwei verfeindeten übernatürlichen Rassen, die beide ganz wild auf ihre Kräfte sind. Nun muss sie schnellstmöglich lernen, was sie eigentlich genau von ihr wollen und ihre eigenen Kräfte entfesseln...

Am Anfang war ich hellauf begeistert von Undertow von K.R. Conway. Die Geschichte fängt spannend an und man ist ziemlich schnell von dieser Welt gefangen. Eila ist eine tolle Heldin. Sie ist schlau, witzig, hat einen schrägen Sinn für Humor und ist ziemlich selbstbewusst. Natürlich hat auch sie ihre Schwächen, insgesamt wirkt sie aber sehr realistisch und ist eine sympathische Figur. Auch die anderen Charaktere sind toll gelungen. Vor allem MJ und Ana sind keine reinen Nebenfiguren, sondern sehr ausgefeilt und es war eine Freunde über sie zu lesen. Raef wirkte dagegen allerdings manchmal ein wenig blass. Auch er ist sehr sympathisch und erfüllt seine Rolle als tragischer Held gut, allerdings ist er fast schon zu perfekt und dadurch nicht ganz so markant, wie einige der anderen Charaktere.
Zwar ist der erste Teil der Geschichte relativ arm an Fantasy-Elementen, es gibt aber immer wieder Hinweise auf das, was hinter der Fassade lauert. So wurde Undertow auch während dieser "Vorstellungsphase" nie langweilig. Wenn Eila dann aber hinter das Geheimnis um ihr Haus und die Fähigkeiten ihrer Freunde kommt, überschlagen sich die Ereignisse. Sie lernt viel über sich selbst, ihre Familie und der Geschichte dahinter.

Insgesamt ist Undertow deshalb eigentlich ein recht vielversprechendes Buch. Trotzdem gibt es einige Dinge, die mir daran nicht so wirklich gefallen wollten. Zum Beispiel erfahren wir am Anfang kaum etwas über Raef oder seine Begegnungen mit Eila, sie sieht ihn allerdings bereits als Freund und Beschützer und ist auch schon dabei, sich in ihn zu verlieben. Das war zunächst nicht sonderlich glaubwürdig. Erst später wird Raefs Rolle größer und dadurch nachvollziehbarer.
Auch wenn die Geschichte grundsätzlich sehr spannend ist, ist sie manchmal doch auch etwas überdramatisiert. Wenn man erst mal weiß, wie alles ausgeht, ist die Handlung der Geschichte leider nicht ganz glaubwürdig, denn die Bösewichte hätten viel leichter und sicherer an ihr Ziel kommen können. Das wäre dann allerdings natürlich weniger dramatisch geworden. Das hätte etwas besser durchdacht werden können.
Außerdem ist der Schreibstil manchmal etwas übertrieben. Zwar ist er sehr witzig und flüssig, manchmal aber auch zu dick aufgetragen. In den Dialogen gibt es Ausrufezeichen und Betonungen in Großbuchstaben im Überfluss, so dass die Charaktere entweder hyperaktiv wirken, oder den Eindruck vermitteln, sich die ganze Zeit anzuschreien. Außerdem gibt es ein paar Floskeln, die sich ständig widerholen, z.B. "...the boy I loved..." oder "...the boy I adored..." usw. Da bin ich gerne mal drüber gestolpert.

Dennoch ist Undertow von K.R. Conway eine nette Geschichte, die mich angenehm überrascht hat. Die Handlung ist spannend und die Charaktere erfrischend. Ich bin jetzt schon sehr gespannt, was die Autorin sich für den Rest ihrer Reihe ausgedacht hat. Undertow endet zwar nicht mit einem Cliffhanger, macht aber trotzdem Lust auf mehr.

Undertow erscheint am 27. September 2013 in den USA.

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29.

Aug 2013

~ND

Gravity

Im Jahr 2140 in Nordamerika: Nachdem der vierte Weltkrieg durch Nuklearwaffen fast die ganze Menschheit ausgerottet hat, mussten die Überlebenden eine Möglichkeit finden, das unfruchtbare Brachland irgendwie wieder lebensfähig zu machen. Alleine hätten sie das nie geschafft, doch sie bekamen Unterstützung von unerwarteter Seite: Die Ancients, eine uralte außerirdische Rasse, bieten ihre Hilfe an, die Erde wieder fruchtbar zu machen. Im Gegenzug fordern sie aber eine Koexistenz auf der Erde, sobald sich der Organismus der Ancients an unsere Welt angepasst hat. Dafür brauchen sie aber Antikörper – und die holen sie sich jede Nacht direkt von den Menschen in Form des Taking. Es gibt allerdings eine Regel für die Menschen: Schaue niemals hin.

Das weiß die 17-jährige Ari eigentlich besser als jeder andere. Sie ist die Tochter des höchsten Commanders des Landes und soll als solche bald in seine Fußstapfen treten. Sie ist mit allen Regeln und Gesetzen bestens vertraut und weiß, was von ihr erwartet wird. Doch als sie eines Nachts die Maske verliert, die die Menschen davon abhalten soll, während des Taking zu viel zu sehen, geschieht es doch: Sie sieht den Ancient, der ihr mit 10 Jahren zugeteilt wurde, zum ersten Mal. Und der ist niemand anderes als ihr arroganter Mitschüler – und größter Konkurrent - Jackson.
Ari weiß nicht, wo ihr der Kopf steht. Kann er wirklich einer der Außerirdischen sein? Und wenn ja, was hat das zu bedeuten? Wie können sie unentdeckt unter den Menschen leben? Und muss sie ihn fürchten? Ari braucht Antworten und lässt nicht locker, bis sie diese von Jackson bekommt. Doch was er ihr erzählt macht alles nur noch schlimmer: Es droht ein Krieg zwischen den Menschen und Ancients und nach allem was sie mittlerweile erfahren hat, weiß Ari nicht mehr, auf welcher Seite sie stehen soll...

Ich muss zugeben, normalerweise ist Science Fiction oft eine schwierige Sache für mich, vor allem, wenn es um Außerirdische geht. Im Fall von Gravity von Melissa West hat mir die Geschichte um die Ancients allerdings ziemlich gut gefallen und ich war quasi von Anfang an gefesselt.
Das ist vor allem den Charakteren zu verdanken. Ari wirkt im ersten Moment ein bisschen kühl. Als Militärtochter ist das allerdings vielleicht nicht unbedingt verwunderlich. Ihr Vater ist ein sehr strenger und distanzierter Mensch und Ari möchte, dass er stolz auf sie sein kann. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass sie nicht mit seinen Ansichten - und damit mit denen der Regierung - übereinstimmt. Sie ist eine interessante Heldin, von der ich bisher eigentlich nur Gutes berichten kann, und die für ein Jugendbuch erstaunlich reif handelt. Ihr zu Seite stehen eine ganze Riege weiterer Charaktere, wie z.B. ihre besten Freunde Law und Gretchen. Auch von ihnen sieht man sehr viel im Laufe der Geschichte und sie tragen ihre eigenen, bedeutsamen Elemente bei. Der wichtigste Charakter neben Ari ist allerdings natürlich Jackson. Er ist zunächst die einzige Verbindung, die Ari zu den Ancients hat und sie weiß nicht, ob sie ihm trauen kann oder nicht. Alleine dieser mysteriöse Touch hat Jackson schon sehr interessant gemacht. Doch auch sonst ist er sehr sympathisch. Seine ständige Geheimniskrämerei geht zwar doch schnell mal auf die Nerven, allerdings ist es jedes neue Detail, das man über ihn und seine Rasse erfährt, wert.

Die Geschichte um die Ancients ist wie gesagt grundsätzlich ziemlich gut gelungen. Ein Krieg scheint unvermeidlich und man kann sowohl die Ancients, als auch die Menschen, irgendwie verstehen - von den Vorgehensweisen beider Seiten ist man aber dennoch nicht weniger schockiert. Dadurch entstehen einige sehr intensive und spannende Szenen, die immer wieder in neue Entdeckungen münden. Allerdings muss man manche Dinge einfach ungefragt hinnehmen, auch wenn sie vielleicht ein bisschen arg bequem gelöst sind. Z.B. fand ich es sehr merkwürdig, dass die Aliens so menschenähnlich sind. Ihr Aussehen, Teile ihrer Lebensweise. Selbst ihre Namen sind irdisch. Auch ihre Methode von Planet zu Planet zu reisen wirkt ein wenig an den Haaren herbei gezogen. Man muss sich also in mancher Hinsicht bereit sein, sich ein wenig auf das Buch einlassen.
Außerdem sind einige Details doch sehr simpel gestaltet. Ari wird vor ein paar schwere Entscheidungen gestellt und irgendwie geht sie da manchmal etwas zu gutgläubig vor, obwohl das eigentlich so gar nicht ihre Art ist. Dadurch wirken manche Teile der Geschichte stark vereinfacht.

Trotzdem ändert das nichts daran, dass mir Gravity von Melissa West ziemlich gut gefallen hat. Science Fiction ist zwar sicher nicht jedermanns Sache, in dieser Geschichte ist es aber so dezent und stimmig untergebracht, dass es auch dem ein oder anderen Sci-Fi-Muffeln großen Spaß machen dürfte. Hover, das zweite Buch der The Taking-Reihe, werde ich mir daher auf keinen Fall entgehen lassen.
Über eine deutsche Veröffentlichung dieser Reihe ist mir bisher noch nichts bekannt.

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28.

Aug 2013

~ND

Good Boy

Enthält leichte Spoiler zu den restlichen Büchern der Theta Alpha Gamma-Reihe.

Mittlerweile sind Sebastian und Brad schon einige Monate zusammen und eigentlich sehr glücklich miteinander. Sie finden in ihrer Beziehung alles, was sie brauchen und auch emotional standen beide noch nie einem anderen Menschen so nahe.
Doch als Sebastian über die Weihnachtsfeiertage zu seinem Vater fährt, ändert sich etwas zwischen ihnen. Brad verletzt, dass ihm Sebastian immer noch nicht seinem Vater vorgestellt hat. Außerdem hat Sebastian seit seiner Rückkehr nichts weiter als seine Doktorarbeit im Kopf. Brad ist nur noch da, um für den Haushalt zu sorgen und abends, kurz bevor Sebastian todmüde ins Bett fällt, dessen sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen.
Brad hatte gehofft, dass sich das langsam aber sicher wieder legen würde, doch als Sebastian ihm eines Tages wieder beweist, dass er ihm kein bisschen zuhört und zusätzlich auch noch seinen besten Freund Collin, auf den Sebastian schon immer eifersüchtig war, angreift, reicht es ihm. Er hat das Vertrauen zu Sebastian verloren und bei einer Beziehung wie ihrer ist das ein Todesurteil. Sebastian muss etwas ändern. Doch ist er wirklich bereit dafür bevor es zu spät ist?

Nachdem ich von Sweet Young Thang vollends begeistert war, hatte ich auch große Hoffnungen für Good Boy von Anne Tenino. Leider wurde ich aber sehr enttäuscht. Denn dieses Buch ist eigentlich noch nicht mal ein eigenes Buch. Viel mehr ist es eine Kurzgeschichte, die eine bestimmte Begebenheit aus dem letzten Band (die, in der Collin nach dem Feuer im Verbindungshaus für eine Nacht bei Brad und Sebastian unterkommen will) aufgreift und ein klein wenig weiter ausführt. Mehr ist es nicht.
Den Anfang war eigentlich noch recht vielversprechend. Sebastian und Brad haben zwar keine typische Dom/sub Beziehung, gehen jedoch stark in diese Richtung. Das erfordert Vertrauen von Brads und Verantwortung von Sebastians Seite. Doch die bringt Sebastian nicht mehr in ihr Zusammenleben ein. Daraus könnten eigentlich einige interessante Gespräche und Entwicklungen entstehen. Stattdessen ist es aber nur ein Vorwand, um die ganze restliche Dauer des Buches im Bett zu verbringen. Ansonsten gibt es keinerlei Handlung. Zwar bietet die Geschichte viele heiße Szenen und eine große Portion Romantik, als eigenes Buch gibt es aber eindeutig nicht genug her. Dafür passiert viel zu wenig und der Roman selbst ist ebenfalls zu kurz. Ich würde es maximal als Novelle bezeichnen, eher aber als zusätzliche Kurzgeschichte, um die Reihe abzurunden.

Deshalb ist Good Boy von Anne Tenino das Buch, dass mir bisher am wenigsten in der Theta Alpha Gamma- Reihe gefallen hat. Es bleibt zu hoffen, dass der nächste Band wieder etwas mehr zu bieten hat.
Good Boy erscheint am 7. Oktober 2013.

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27.

Aug 2013

~nia

The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer

Mara Dyer (17) kann sich an nichts erinnern. Nicht daran, wieso sie überhaupt in dem Haus war, dass über ihr und ihren Freunden zusammengebrochen ist. Nicht daran, was passiert ist. Und auch nicht daran, warum sie das Unglück fast ohne einen Kratzer überlebt hat, während Rachel, ihre beste Freundin seit Kindergartentagen, ihr Freund Jude und dessen Schwester Claire gestorben sind. Wobei Judes Leiche im Gegensatz zu denen von Rachel und Claire nie geborgen werden konnte.
Maras Familie zieht vom Unglücksort in Rhode Island weg nach Miami in Florida. Ziemlich spät im Jahr müssen Mara und ihre Geschwister die Schule wechseln. Das bedeutet, dass die Abschlussprüfungen des Schuljahres bald anstehen. Von deren guten Ergebnissen hängen Maras Collegebewerbungen ab, was zusätzlichen Stress verursacht. Ihre Mutter, eine Psychologin, hätte es ja eh lieber gesehen, wenn Mara sich nach dem Erlebten eine längere Pause von der Schule gegönnt hätte. Von Albträumen geplagt und von akustischen oder visuellen Erscheinungen verfolgt, will Mara nur eins - in die Schule und damit zurück zur Normalität. Gleich an ihrem ersten Schultag lernt sie Noah Shaw kennen. Und damit wird ihr Leben gleich noch mal komplizierter. Als sich um sie herum noch mysteriöse Unglückfälle zu häufen beginnen, weiß Mara bald nicht mehr, wo oben und unten ist...

Das Positive zuerst: The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer von Michelle Hodkin ist wirklich gut geschrieben. Der Anfang packt einen sofort und man will wissen, was mit Mara passiert ist. Sobald Mara Noah begegnet, will man auch ihn besser kennenlernen. Denn sowohl Mara als auch Noah sind Charaktere, die man einfach gerne haben muss. Und damit bin ich schon am Ende mit den Pluspunkten von The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer.
Problematisch ist meines Erachtens, dass sich die Autorin nicht recht entscheiden konnte, was sie da für ein Buch schreibt. Anfangs liegt der Fokus auf den mysteriösen Erlebnissen der Vergangenheit und den seltsamen Visionen, die Mara hat. Dann lernt Mara Noah kennen, und das Buch entwickelt sich zur klischeebehaftenen YA-Lovestory. Dazwischen passieren die merkwürdigsten Dinge, die allerdings nicht alle zusammenhängen, sondern verschiedenen Strängen der Geschichte zuzuordnen sind. Wenn ihr jetzt leicht konfus guckt, geht es euch wie mir, nach dem ich das Buch fertig gelesen hatte.

Aus Maras Perspektive erzählt, liest sich The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer zwar weg wie nichts, doch man erfährt zu wenig. Von all den Fragen, die auftauchen, werden nur sehr wenig beantwortet:
So erfährt nicht, warum Mara eigentlich mit Jude zusammen war (und diese Frage ist wirklich berechtigt). Wenn man erfasst hat, dass Mara und Noah besondere Fähigkeiten haben, erfährt man weder woher, noch warum sie die haben. Zwischendurch taucht ein Schamane auf, der mehr über Mara weiß. Doch kaum wird ihr dies klar, ist er nicht mehr zu finden. Wo ist er hin? Ebenfalls unklar bleibt, warum Maras Mutter so extrem überführsorglich ist. Ja, Mara hat ein Trauma hinter sich, aber sie ist dennoch kein Kleinkind mehr. Auf die Idee könnte man aber kommen, wenn man sich anguckt, wie Maras Mutter mit ihrer Tochter umgeht. Warum Maras Vater als Anwalt nach all den Ereignissen, die noch der ganzen Familie in den Knochen stecken, die Verteidigung eines Mordverdächtigen übernimmt, ist mir auch nicht klar geworden. Zu guter Letzt, werden noch mal eine Menge neuer Fragen aufgeworfen und man kommt sich vor wie Dr. Watson, der Sherlock Holmes Geist nicht mehr folgen kann. Insgesamt hat es mir beim Lesen des Buches deutlich an Stringenz und Zielführung gefehlt.

Noch mal zurück zu den Klischees in The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer. Man konnte die Charaktere wirklich in die üblichen Schubladen packen: das Mädchen, das sich für wenig außergewöhnlich hält, der schöne, reiche und verwegene Junge, der sich natürlich nur für dieses eine Mädchen interessiert, der große, sich kümmernde Bruder, der kleine quirrlige Bruder, die High School-Bitch mit ihren Lakaien, der schwule, geniehafte Freund, die nervige Mutter, der liebevolle, aber ständig arbeitende Vater... auch diese Liste lässt sich fortsetzen.

Warum bekommt The Unbecoming of Mara Dyer / Was geschah mit Mara Dyer dann doch noch eine ansatzweise gnädige Bewertung? Weil ich eben trotz all der Kritikpunkte einfach immer weiter lesen musste. Zudem habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass im nächsten Band (The Evolution of Mara Dyer (Amazon-Partnerlink*)) wenigstens einige der vielen Fragen beantwortet werden. Man kann nicht anders und will wissen, wie es mit Mara und Noah weiter geht. Vermutlich werde ich die Reihe dann weiterlesen, wenn im Herbst diesen oder im Frühjahr nächsten Jahres der letzte Band (The Retribution of Mara Dyer (Amazon-Partnerlink*)) erschienen ist - hier variieren die Angaben zum Erscheinungstermin zwischen Amazon und Goodreads doch erheblich.

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25.

Aug 2013

~nef

The Empire of the Saviours / Das Wispern der Schatten

Tags: Fantasy
Cover Das Wispern der Schatten deutsch

Jillian lebt mit seinen Eltern in einem kleinen baufälligen Haus nahe der Stadtmauer von Gottesgabe. Hier wohnen eigentlich nur jene, die in neu in die Stadt kommen, doch Jed und Maria bleiben lieber abseits der Stadt und leben für sich.
Für Jillian ist es nicht einfach in Gottesgabe zu wohnen, den er ist irgendwie anders als die anderen Kinder. Er kann einfach nicht ohne Fragen dem Prediger Praxis alles glauben, was dieser ihnen jeden Tag aufs neue vorbetet. Eine kleine Stimme in Jillians Kopf bringt ihn dabei immer wieder in Schwierigkeiten.
So auch heute. Er hat schlecht geschlafen und ist kurz davor im Unterricht einzuschlafen, natürlich fällt dem Prediger dies auf und er zitiert Jillian zum Nachsitzen. Hella, Jillians einzige Freundin in Gottesgabe, versucht ihm zur Seite zu stehen und so sitzen sie beide noch nach dem regulären Unterricht im Klassenraum und müssen den Lehren der Erlöser lauschen.

Als sie es endlich überstanden haben, gehen sie einen Teil des Weges gemeinsam nach Hause. Als sie sich trennen, wird Jillian von Corin, dem Sohn des Ältesten, und seinen Freunden angegriffen. Sie wollen ihm eine Tracht Prügel verabreichen doch etwas passiert mit Jillian. Er sieht rot und spürt eine ungeheure Macht in sich aufsteigen. Ehe er richtig merkt was passiert, fliegt explodiert Magie knisternd und entlädt sich gezielt auf Karl. Die Druckwelle reißt alle Kinder von den Beinen, doch einzig Karl rührt sich nicht mehr. Alle sind entsetzt - Jillian am allermeisten. Die restlichen Jungen hetzen davon und rufen um Hilfe, während Jillian wie benommen durch die Straßen der Stadt Richtung Heimat torkelt.
Schließlich findet sein Vater ihn und er berichtet völlig aufgelöst was passiert ist. Zu seinem Erstaunen reagieren seine Eltern gefasst. Sie haben es beinahe schon erwartet und erklären ihm, dass es nicht der Makel ist, der ihn dazu gebracht hat. Diese Verderbtheit, die die Prediger jedem in den Kopf pflanzen um Magie zu etwas schlechtem zu machen. Doch Jillians Eltern sind ursprünglich nicht aus Gottesgabe und auch keine zutiefst ergebenen Jünger den Erlösern gegenüber.
Sie packen Jillians Bündel und schicken ihn über das Nordtor los. Er soll sich auf den Weg nach Erlöserparadies machen und dort nach einem Mann namens Thomas Eisenschuh suchen. Dieser wird ihm lehren, was Jillian wissen muss.

Und so nimmt Jillian Abschied von dem Leben, das er einst geführt hat und macht sich allein auf die gefährliche Reise durch das Land. Schon bald sind ihm der Heilige der Stadt und seine Männer auf den Fersen, doch es kommt noch schlimmer. Der Makel, denn Jillian kennt nur die Lehren des Predigers, flüstert ihm immer wieder ein, wie schön die Macht ist und wie schlecht der Heilige und die Lehren der Erlöser. Jillian ist zerrissen und kämpft sowohl gegen die Wildnis außerhalb der Stadtmauern als auch gegen sein eigenes Inneres. Ob er den Weg nach Erlöserparadies finden wird und ihm dieser Thomas Eisenschuh wirklich helfen kann?

Cover The Empire of the Saviours englisch

Was klingt wie ein wirklich guter Fantasyroman entpuppt sich leider als Geschichte ohne steigende Spannung. Ich habe mir von diesem Buch viel versprochen und wurde leider ziemlich enttäuscht.
Es fing damit an, dass das erste Kapitel nur daraus besteht die Unfehlbarkeit der Erlöser zu preisen. Das ganze Denken eines jeden Bewohners von Gottesgabe, Erlöserparadies und wie die Städte alle heißen, beschränkt sich nur darauf, es den Heiligen und den Erlösern recht zu machen.
Natürlich, in jedem High-Fantasybuch gibt es eine Art höhere Macht, ohne geht es eigentlich nie. Aber in diesem Buch ist dieser Glaube und die Abhängigkeit der Menschen das Allerwichtigste. Die Geschichte um Jillian rückt dabei für mich eher in den Hintergrund. Es werden mehrere Erzählstränge geöffnet, die teilweise parallel laufen und teilweise in einander über gehen. Aber leider ohne den nötigen Spannungsbogen.

Die Geschichte läuft so vor sich hin und als Leser weiß man nie richtig - wer ist denn jett die Hauptperson? Freda, das Mädchen mit der Steinhaut? Prediger Praxis auf seiner heiligen Mission in den Bergen? Oder doch Jillian, der nicht so recht weiß wo er hingehört?
Die Idee hinter diesem Buch ist wirklich gut, es hätte also ein grandioser Trilogieauftakt werden können, doch leider ist der Funke bei mir gar nicht übergesprungen.

Die erdachte Welt an sich ist super gelungen und so schlecht sind die einzelnen Charaktere auch nicht. Doch das Zusammenspiel passt irgendwie nicht. Wirklich schade.

Ich danke dennoch sehr herzlich dem Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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