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19.

Jul 2014

~ND

Perfect Kind of Trouble

Fünf Jahre ist es her, seit Kayla ihren Vater James Turner zum letzten Mal gesehen hat. Fünf Jahre mit kompletter Funkstille. Keine Besuche, keine Anrufe, keine Briefe. Er hat damit Kaylas Herz gebrochen, denn sie sich bis heute nicht erklären kann, warum er plötzlich den Kontakt zu ihr abgebrochen hat. Mittlerweile ist sie aber darüber hinweg und ihre Trauer hat sich in Abneigung und tiefe Wut verwandelt. Das ändert sich auch nicht wirklich, als ihr Vater überraschend verstirbt. Eigentlich hatte Kayla nicht mal vor, zu seiner Beerdigung zu gehen. Doch der Anwalt ihres Vaters hat sie gebeten, einige Papiere zu unterschreiben, um Turners Nachlass zu regeln.
Mit einem Erbe rechnet Kayla erst gar nicht. Sie weiß bereits, dass das meiste seines Besitzes an die Stadt gespendet wurde. Eine Sache hat sich ihr angeblich entfremdeter Vater, der schon immer ein wenig exzentrisch war, aber noch für seine Tochter ausgedacht: Er schickt sie auf eine Schnitzeljagd quer durch die Stadt, an deren Ende ihr etwas hinterlassen hat. Das kommt Kayla gerade recht, denn sie ist absolut mittellos und kann das Geld gut gebrauchen. Doch es gibt einen Haken: Sie kann die Schnitzeljagd nur antreten, wenn sie sich sprichwörtlich an Daren, den Schützling ihres Vaters, ketten lässt. Nur wenn die beiden gemeinsam die Aufgaben lösen und die Handschellen nicht abnehmen, können sie das Erbe in Anspruch nehmen. Dumm nur, dass Daren ein reicher Schnösel ist, den Kayla nicht ausstehen kann. Und die Antipathie scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen.
Doch auf ihrer Jagd durch ihre alte Heimatstadt muss Kayla feststellen, dass nichts so ist, wie es immer geglaubt hat - am wenigsten die Leute um sie herum. Nicht ihre Mutter, nicht ihr Vater. Und am allerwenigsten Daren.

Zunächst war ich ein bisschen skeptisch, was Perfect Kind of Trouble von Chelsea Fine anging. Es sah nach einem ganz typischen New Adult / College Buch aus, wie es sie schon in Massen gibt. Und zugegeben, in gewisser Hinsicht stimmt das auch. Es treffen hier zwei unglaublich schöne, aber innerlich zerbrochene junge Menschen aufeinander: Kayla ist sehr hübsch und wird immer nur auf ihr Äußeres reduziert. Daren ist genauso gut aussehend, lebt aber eine Lüge und bezieht sein gesamtes Selbstbewusstsein, aus seinen Leistungen im Bett. Beide ziehen einen riesigen Rattenschwanz an Problemen hinter sich her, über die wir detailliert aus ihrer jeweiligen Sicht erfahren. Bis hierhin hat sich Chelsea Fine also nicht sehr viel Neues einfallen lassen.
Doch als sich Kayla und Daren gemeinsam an die Schnitzeljagd machen, ändert sich das. Nach und nach finden die beiden immer mehr Hinweise und Rätsel, die Kaylas Vater ihnen hinterlassen hat und vor allem Kayla erfährt dadurch eine Menge, was ihre Beziehung zu ihrem Vater angeht. Es gibt witzige Szenen, skurrile Momente und auch sehr emotionale Augenblicke. Man weiß eigentlich von Anfang an, dass ihr Vater nicht der eiskalte Mensch war, zu dem Kayla ihn in ihrem Kopf gemacht hat. Stück für Stück wird das aber auch Kayla klar. Es war fast schon herzzerreißend zu lesen, wenn man bedenkt was Kayla und Vater alles verpasst haben. Genau deshalb ist ihr letztes "gemeinsames" Abenteuer auch so schön und bewegend.
Doch auch Daren hat einen wichtigen Menschen in Turner verloren. Wie bereits angedeutet trägt auch er ein schweres Päckchen mit sich herum und Kaylas Vater hat ihm sehr geholfen in seinem Leben. Ich war angenehm überrascht von Daren. Er ist zwar ein gutaussehender Womanizer, dabei aber auch schrecklich unsicher mit einem sehr geringen Selbstwertgefühl. Ein bisschen ulkig ist er außerdem noch. Unterm Strich ist Daren aber einfach ein guter und erstaunlich nahbarer Kerl, dem man ein bisschen Glück im Leben wünscht.
Natürlich liegt irgendwann auch Liebe in der Luft, als Daren und Kayla klar wird, dass sie sich vielleicht doch gegenseitig falsch eingeschätzt haben. Die Gefühle entwickeln sich für meinen Geschmack zwar ein wenig zu schnell, aber nichtsdestotrotz gefällt mir die Freundschaft zwischen den beiden. Wegen mir hätte es sogar bei einer Freundschaft bleiben können. Wichtig ist nicht die Romanze zwischen ihnen, sondern, dass sie sich überhaupt gefunden haben und das hat Chelsea Fine wirklich schön transportiert.

Dass ich Perfect Kind of Trouble nur vier Sterne gegeben habe liegt gar nicht mal an dem ein oder anderen typischen New Adult / College Detail. Vielmehr ist es die Tatsache, dass es mehrere kleinere Ungereimtheiten bzw. zu bequem hingelegte Situationen gab. Z.B. hat Daren gleich zwei Jobs, in der ganzen Zeit, in der er mit Kayla unterwegs ist, sieht man ihn aber nie arbeiten oder mit seinen Chefs telefonieren, um seine Abwesenheit zu klären. Auch als sein Auto abgeschleppt wurde, weil er sich die Zahlungen nicht mehr leisten konnte, passiert das nicht bei sich zu Hause oder der Arbeit oder sonst einem Ort, an dem er gewöhnlich aufgefunden werden kann, sondern an einer Tankstelle, an der er willkürlich angehalten hat. Es gibt mehrere solcher kleinen Beispiele, die mir einfach etwas negativ aufgefallen sind.

Ansonsten ist Perfect Kind of Trouble von Chelsea Fine aber wirklich ein niedliche Geschichte über Familie und Liebe, die ans Herz geht. Die Schnitzeljagd war eine schöne Idee und hat für eine abwechslungsreiche Handlung gesorgt. Außerdem hat die Autorin einen sehr angenehmen, humorvollen Schreibstil, der sich wegliest, wie nix. ;)
Perfect Kind of Trouble ist übrigens der zweite Teil der Finding Fate Reihe, kann aber problemlos einzeln gelesen werden (auch wenn man durchaus merkt, dass vorher schon eine Geschichte über ein paar der Charaktere erzählt wurde).

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17.

Jul 2014

~nia

Loving Jay

Jeden morgen um kurz nach sechs steht Liam am Bahnhof und wartet auf den Zug nach Perth, um zur Arbeit zu fahren. Jeden morgen hält er außerdem Ausschau nach Jay. Liam hat keine Ahnung, wie Jay wirklich heißt, aber seitdem der mehrere Tage lang einen T-Shirt getragen hat, auf dem Liam nur ein großes J sehen konnte, nennt er den Mann in Gedanken eben Jay. Jay ist schlank, hübsch und schrill. Schon auf dem ersten Blick sieht man ihm an, dass er schwul ist und Liam bewundert und beneidet Jay darum. Denn, auch wenn Liam weiß, dass er ebenfalls schwul ist, hat er Probleme, sich das selbst einzugestehen. Insbesondere weil er befürchtet, dass seine Familie nicht zu hundert Prozent hinter ihm stünde, so er sich outete. Doch Jay zieht Liam an wie das Licht die Motte. Und als er eines Morgens seinen Zug verpasst, hat das Schicksal eine Überraschung für ihn parat...

Loving Jay ist einfach herrlich zu lesen. Als Leser steckt man mit in Liams Kopf und das ist einfach ein sehr lustiger Ort. Ja, Liam steckt voller Komplexe was seine Sexualität angeht und hat außerdem immer noch mit den Folgen eines schweren Unfalls zu kämpfen. Dennoch hat er eine wunderbar frische Sicht auf die Welt. Wenn er sich und sein noch-nicht-aber-vielleicht-bald-Outing immer wieder als Kuhherde beschreibt (ja, das macht er und zwar sehr charmant), dann kann man gar nicht anders, als sich schlapp zu lachen. Überhaupt war das erste Kapitel des Buches war eines der lustigsten ersten Buchkapitel, die ich überhaupt je gelesen habe. Gerade weil Liam die ganze Zeit wiederholt, dass er ja gar nicht schwul sei. Natürlich kann man ihn nicht ernst nehmen, aber da er sich selbst auch nicht so richtig ernst nimmt, macht das gar nichts.

Dann ist da noch Jay und der ist so ein richtiger Sonnenschein. Wenn er mal anfängt zu plaudern, gibt es kein halten mehr. Jay, der mit vollem Namen übrigens James heißt, bezeichnet das selbst als verbale Diarrhö und genau das ist es auch. Wenn er seine Ausbrüche dann noch selber kommentiert, kommt man beim Lesen auch bei ihm aus dem Lachen nicht mehr heraus. Trotz allen Humors spricht Loving Jay von Renae Kaye aber auch ein paar ernste Themen an, etwa Gewalt gegen Schwule, das Bewältigen von Traumata oder auch das Problem des nicht ganz einfachen Coming Outs. Dabei behält das Buch aber immer seinen lockeren, leichten und gut zu lesenden Ton. Hier könnte ich mir aber vorstellen, dass diese Tatsache - also der sehr leichte Tonfall - zusammen mit den doch etwas ausgewälzten Schwulen-Klischees dem einen oder anderen Leser auf die Nerven fällt. Mir persönlich hat es nichts ausgemacht. Ich konnte Loving Jay aber auch völlig entspannt im Urlaub lesen. Genau so sollte man das Buch auch am besten sehen: als unterhaltsame Lektüre, die gut für einen Urlaub oder eine andere Gelegenheit zum Entspannen geeignet ist. Wenn man das beherzigt, wird man sich vermutlich genauso wie Liam unaufhaltsam in Jay verlieben.

Für Romantiker ist Loving Jay in jedem Fall ein Fest. Mir persönlich war es am Ende einen kleinen Tick zu perfekt. Da lösten sich die Probleme doch ein wenig zu wohlgefällig und schnell auf. Aber dennoch waren Jay und Liam so sympathisch, dass ich ihnen ihr Glück von Herzen gegönnt habe. Der Schreibstil von Renae Kaye ist großartig und ich hoffe, dies war nicht ihr letztes Buch. Nach ihrem Namen werde ich künftig jedenfalls Ausschau halten. Ein Wort noch, das auch für das Buch spricht. Beim Nachlesen für diese Rezension bin ich gleich hängen geblieben und habe Loving Jay einfach noch mal gelesen. War auch beim zweiten Mal richtig schön.

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16.

Jul 2014

~nef

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten

Tags: Krimi
Cover Inspector Swanson deutsch

Devon, 1878: Seine vier Kinder lagen ihm schon lange in den Ohren, dass sie unbedingt einmal seinen Arbeitsplatz sehen wollen. Und weil er seinen Kindern kaum einen Wunsch abschlagen kann, stimmt der gutmütige Goldschmied zu. Weil vier Kinder aber zu viel Aufregung in der Werkstatt verursachen, entschloss er sich je zwei an zwei verschiedenen Tagen mit zu.
Ganz wie gewünscht, verhalten sich beide Kinder ruhig, aber Coleen hält es nicht lange aus und spricht einen Mann an, der gerade an einem Ring arbeitet. Kurz darauf ertönt ein greller Ton und ihr Vater kommt mit einem Messer in der Brust in die Werkstatt getaumelt. Hinter ihm sind maskierte Männer, die kurzen Prozess machen.
10 Menschen sterben bei diesem Vorfall, dabei wird nicht einmal etwas wirklich wertvolles gestohlen.

London, 1893: Als der Goldschmied Archibald Horne bemerkt wie spät es bereits ist, eilt er fliegenden Mantels ins Juweliergeschäft seines Chefs. Eigentlich beginnt sein Arbeitstag um 8 Uhr, doch heute hatte er irgendwie verschlafen.
Der Verkehr machte es ihm nicht leicht durch die Stadt zu kommen und zu guter Letzt rannte er beinahe eine junge Frau um.
Im Laden angekommen ist er verwundert. Es war bereits 8:30 Uhr und es brannte noch kein Licht. Die Tür war allerdings offen, denn die erste Kundin wartete bereits und war ziemlich ungehalten.
Nur schwer konnte er sie vertrösten und machte sich auf die Suche nach Gordon Wigfield, seinem Chef. Wigfield war von Natur aus ein Arbeitstier. Er war frühs weit vor Archibald im Laden und so verwunderte es ihn besonders, dass er nicht auf sein Rufen antwortete.

Vorsichtig lief Archibald durch die Räume und kam dabei dem Geruch nach verbrannten Hähnchen immer näher. Als er schließlich seinen Ursprung fand, musste er kräftig mit sich ringen. Sein Chef war auf einem Stuhl gefesselt, die Augen schreckensgeweitet und aus seinem offenen Mund qualmte es leicht. Der süßliche Geruch nach verbranntem Fleisch war übermächtig und Archibald wurde schnell ziemlich grün um die Nase.
Kurz darauf erscheint Chief Inspector Donald Sutherland Swanson samt seines Partners Sergeant Peter Phelps auf der Bildfläche und beginnt mit der Spurensuche. Die Art des Mordes ist mehr als ungewöhnlich, denn dem Opfer wurde geschmolzenes Gold in den Rachen gegossen. Er starb an inneren Verbrennungen.

Als die beiden Polizisten sich im Leben des Opfers umschauen, kommt ungeheuerliches zu Tage. Doch sie können kaum mit den Ermittlungen beginnen, da gibt es bereits ein zweites Opfer - wieder ein Goldschmied.
Das zweite Opfer hat es um einiges schlimmer erwischt als das erste Opfer. Das lässt auch den erfahrenen Ermittler nicht kalt. Ein Zusammenhang der beiden Morde können sie bisher weder ausschließen noch bestätigen. Lediglich der Berufsstand ist bei beiden gleich.
Ein Tagebuch aus Gordon Wigfields bringt sie dann auf eine Spur, die beide Ermittler noch ein wenig verwirrter zurücklässt. Doch Hilfe ist nahe. Haben sie es mit einem Serienmörder zu tun? Die Ermittlungen drehen sich im Kreis, als eine weitere Leiche auftaucht.

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten von Robert C. Marley entführt den Leser ins historische London um 1900. Oscar Wilde lebt ein süßes Leben in der Stadt und Sir Arthur Conan Doyle ist mit seinem ungewöhnlichen Detektive bereits zu Ruhm gekommen.
Der Autor bringt das Leben der damaligen Zeit mit seinen Beschreibungen gut hervor und man kann beinahe die Pferdehufe auf der Straße klappern hören.

Das Buch beginnt mit dem Überfall auf das Juweliergeschäft 1878. Hier wird auf wenigen Seiten geschildert, was danach groß in die Presse kam.
Gleich danach befinden wir uns in London wieder und werden mit dem ersten Mord konfrontiert.
Robert C. Marley kann den Spannungsbogen wunderbar halten, aber der Schreibstil ist bisweilen etwas anstrengend. Die Art der Satzbildung hat mich manches Mal verharren lassen um den Satz noch zwei weitere Male zu lesen. Sehr verwirrend. Das hat mich dann leider doch immer wieder aus der Geschichte katapultiert.

Die Ermittlungen gehen eher schleppend voran. Ein Vorkommnis wird leider so gar nicht aufgegriffen, bis es am Ende zu spät ist. Daraus hätte man wirklich mehr machen können.
Zwei Fehler habe ich gefunden - ein Mann kann schlecht zwei Mal aufstehen ohne sich wieder gesetzt zu haben ^^ und ein Schreibfehler - also alles im normalen Bereich.
Dieses Buch ist in sich abgeschlossen. Am Ende wird erzählt, was aus den verschiedenen Figuren wurde und so wird einem zweiten Fall für Inspector Swanson gleich vorweggenommen.

Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und fand die Einbringung der verschiedenen Neuerungen sehr nett. Auch die Figuren sind gut gezeichnet, wenn auch etwas flach. Bei knapp 300 Seiten aber okay.
Ein netter Krimi für Zwischendurch.

Einen lieben Dank an den Dryas-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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13.

Jul 2014

~ND

Lover Eternal / Ewige Liebe & Bruderkrieg

Diese Rezension behandelt sowohl Ewige Liebe (Amazon-Partnerlink*) als auch Bruderkrieg (Amazon-Partnerlink*), da sie im Original nur einen Band bilden, der für den deutschen Markt allerdings aufgeteilt wurde.

Mary ist es gewohnt, dass das Leben ihr Steine in den Weg legt. Vor ein paar Jahren musste sie mit ansehen, wie ihre Mutter nach langer Krankheit verstorben ist. Und als ob das noch nicht genug wäre, hat es kurze Zeit später sie selbst ebenfalls getroffen: Bei Mary wurde Leukämie diagnostiziert. Zwar konnte sie die Krankheit besiegen, doch die Tortur hat Spuren bei ihr hinterlassen. Sowohl körperlich, als auch emotional. Für Mary ist es normal, dass sie übersehen wird und ihr kaum jemand große Beachtung schenkt. Deswegen fällt es ihr auch schwer an seine ehrlichen Absichten zu glauben, als plötzlich der schönste Mann, den sie je gesehen hat Interesse an ihr zeigt.
Vom ersten Moment, seit Rhage Mary zum ersten Mal gesehen hat, ist er fasziniert von ihr. Sie ist mutig und taff und berührt sein Innerstes auf eine Weise, die er sich nicht erklären kann. Selbst das Biest in ihm - der Fluch, den die Scribe Virgin vor über hundert Jahren über ihn gelegt hat - reagiert auf sie. Für Rhage ist der Fall klar - er muss Mary haben.
Doch Mary traut dem Ganzen nicht. Was will jemand wie Rhage, dem die Frauen reihenweise zu Füßen liegen, schon von einer Frau wie Mary? Außerdem ist sie sich ziemlich sicher, dass ihr ganz persönlicher Fluch wieder zurück ist und sie ihre ganze verbleibende Kraft für diesen Kampf braucht...

Lover Eternal / Ewige Liebe & Bruderkrieg, das zweite Buch der Black Dagger Brotherhood Reihe von J. R. Ward, erzählt nun also Rhages Geschichte. Ihn und das Monster in seinem Inneren durften wir ja bereits im letzten Band kennenlernen. Wann immer Rhage zu stark provoziert oder emotional und körperlich extrem belastet wird, kommt das Biest in ihm zum Vorschein und das hat für alle Beteiligten verheerende Auswirkungen. Um seinen Fluch einigermaßen im Griff zu halten, muss Rhage immer dafür sorgen, möglichst ausgelastet zu sein - sei es durch Kämpfe, regelmäßiges Bluttrinken oder Sex. Jede Menge anonymen Sex. Kein Wunder also, dass erst einmal niemand der Brüder sein Interesse an der unscheinbaren, menschlichen Mary ernst nimmt. Doch die Bruderschaft muss ihre Meinung sehr bald revidieren...

Rhages und Marys Geschichte ist sehr intensiv. Es gibt viele Spannungen zwischen den beiden und sie geraten mehr als einmal heftig aneinander. Beide sind dickköpfig und stur. Trotzdem habe ich die Anziehung zwischen den beiden sehr gut nachempfinden können. Allerdings ging es auch zwischen diesen beiden wieder sehr schnell. Kaum einen Tag haben sie sich gekannt und Rhage hat sich bereits eine rosige Zukunft zwischen ihm und Mary ausgemalt. Das ist etwas, womit man sich wohl in allen Büchern der Black Dagger Brotherhood Reihe anfreunden muss - die Beziehungen entwickeln sich sehr rasant.
Damit konnte ich aber einigermaßen leben, da ihre Situation ja wirklich sehr speziell ist und vor allem Mary das Ganze durchaus mit nüchternem Kopf betrachtet hat. Was mich allerdings wirklich stört und mir schon im ersten Buch negativ aufgefallen ist, ist der fast ständig vorhandene leichte Hauch von Kitsch. Klar, die Brüder sind alle knallharte Krieger. Wenn sie draußen auf der Jagd oder im Kampf sind, kennen sie keine Gnade. Untereinander und vor allem ihren Frauen gegenüber sind sie dann aber oft plötzlich handzahm. Ich bin zwar froh darüber, dass sie gegenüber ihren weiblichen Gegenparts sehr respektvoll verhalten und sie ernstnehmen. Trotzdem kann ich diese beiden Seiten der Brüder nicht so recht unter einen Hut bringen. Da ist mir die Kluft doch des Öfteren zu groß überdramatisiert.

Ehrlich gesagt ist die Geschichte von Lover Eternal / Ewige Liebe & Bruderkrieg von J. R. Ward ansonsten ein wenig dünn. Es geht in erster Linie um Rhages und Marys Beziehung und um ihre persönlichen Schicksale bzw. ihre Vergangenheit. Alles Weitere rückt eher in den Hintergrund und ist nur sehr dünn gesät. Da hätte ich mir wirklich etwas mehr Substanz gewünscht. Das Bisschen Handlung, das es gibt, wird noch nicht mal wirklich aufgelöst, sondern mit ins nächste Buch getragen.

Und auf diesen Band freue ich mich ganz besonders, denn er wird von Zsadist, dem härtesten und faszinierendsten (zumindest in meinen Augen =) der Brüder, handeln. Und auch wenn mich Lover Eternal / Ewige Liebe & Bruderkrieg von J. R. Ward nicht hundertprozentig überzeugen konnte, nimmt es der Reihe auch nichts von seinem Charme, so dass ich sie auf jeden Fall weiterlesen werde.
Wie alle Bücher der Black Dagger Brotherhood Reihe sind auch Lover Eternal / Ewige Liebe & Bruderkrieg und Lover Awakened / Mondspur & Dunkles Erwachen im Deutschen auf zwei Bände aufgeteilt.

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12.

Jul 2014

~nia

Play / Wer will schon einen Rockstar?

Tags: Erotik, Humor, Musik

In Play / Wer will schon einen Rockstar? trifft die von ihrer Mitbewohnerin über?s Ohr gehauene Anne auf Mal, den Schlagzeuger der berühmten Band Stage Dive. Anne begegnet Mal auf einer Party und läuft ihm auch da eher zufällig über den Weg. Er bekommt ein ziemlich peinliches Telefonat von Anne mit und setzt sich in den Kopf, diesem hübschen Mädel zu helfen. Er macht noch auf der Party eine erste Andeutung, die Anne aber nicht besonders ernst nimmt. Kein Wunder, dass sie große Augen macht, als sie am Tag drauf von der Arbeit nach Hause kommt und einen neuen Mitbewohner hat: Mal.

Play / Wer will schon einen Rockstar? war in weiten Teilen eine ziemlich lustige Geschichte und Annes innere Stimme in Kombination mit Mals frechen Kommentaren war wirklich schön zu lesen. Über die Zeit kommt eine gehörige Portion Tragik auf, doch das hat der sonst fast schon zu süßlichen Geschichte ganz gut getan. Der Sex zwischen den beiden war nämlich schon arg perfekt und einmal mehr fand ich es irre, wie schnell und innig die Beziehung zwischen Anne und Mal in die Gänge kam. Ich erinnere mich, dass mich das schon bei Lick / Kein Rockstar für eine Nacht, dem ersten Band der Stage Dive-Reihe gestört hat. Diese innige Liebe auf den ersten Blick. Geschichten, in denen eine Beziehung über verschiedene Stadien wächst, sind einfach mehr mein Ding. Hier geht es alles ziemlich schnell, aber das ist vermutlich einfach so bei Kylie Scott.

Ich hatte mich sehr auf Play / Wer will schon einen Rockstar? gefreut, weil Mal von Anfang an mein Lieblings-Stage Diver war. Die Geschichte las sich auch weg wie nichts und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Ich hätte mir allerdings einen etwas anderen Grund, als Ursache für seine Eskapaden in diesem Buch gewünscht. So war mir das alles etwas zu simple. Oder, wenn ich ehrlich bin, war er mir zu simple. In Lick / Kein Rockstar für eine Nacht machte er irgendwie einen tiefgründigeren Eindruck, den er in Play / Wer will schon einen Rockstar? für mich so nicht recht aufrecht halten konnte.

Dennoch war Play / Wer will schon einen Rockstar? charmant und der Schreibstil von Kylie Scott sehr kurzweilig. In jedem Fall möchte ich jetzt auch noch lesen, wie es den übrigen Bandmitgliedern ergeht. Jimmy, der egozentrische Sänger, wird sich in Lead / Rockstars bleiben nicht für immer (Amazon-Partnerlink*) mit der toughen Lena, von der man schon den einen oder anderen Blick erhascht hat, auseinander setzen. Außerdem bin ich gespannt, ob Ben, der witzige Bassist, dann in Deep auch noch sein Glück finden wird. Und ob man seine Seelengefährtin vorher schon kennengelernt hat. Mir kam beim Lesen von Play / Wer will schon einen Rockstar? da schon eine Idee. Beide Bände erscheinen noch in diesem Jahr: Lead / Rockstars bleiben nicht für immer (Amazon-Partnerlink*) am 29. Juli 2014 und Deep am 23. Dezember 2014. Somit werden alle offenen Fragen wohl hoffentlich bald zur Zufriedenheit des Lesers beantwortet.

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