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14.

Aug 2014

~ND

The Real Thing

Seit drei Jahren hat Emilia Johnson ihren besten Freund Eric Matua nun schon nicht mehr gesehen. Er ist sofort nach dem Schulabschluss zu seinem Onkel in sein Heimatland Samoa gereist, um dort eine Weile zu leben und zu arbeiten. Jetzt ist er endlich wieder in den Staaten und er lädt Em ein, den Sommer mit ihm in einer Ferienwohnung seiner Familie am Strand zu verbringen. Das lässt sich Emilia natürlich nicht entgehen. Sie vermisst ihren besten Freund schrecklich und ihre Gespräche via E-Mail über die letzten Jahre waren einfach nicht genug. Dass Em schon immer heimlich für Eric geschwärmt hat, kommt noch erschwerend hinzu.
Doch als sie an der Ferienwohnung ankommt, erwartet sie nicht der gemütliche, knuddelige Teddybär mit ein paar Kilo zu viel, den Emilia in Erinnerung hat. Der Eric, der sie begrüßt, ist durchtrainiert und noch attraktiver, als er sowieso schon immer für sie war. Glücklicherweise ist er innerlich aber immer noch der gleiche gute Kerl, den sie immer kannte.
Doch weder Emilia, noch Eric können die Anziehung zwischen den beiden lange leugnen, als die Funken zwischen ihnen zu sprühen beginnen. Doch drei Jahre sind eine lange Zeit - und beide sind vielleicht doch nicht mehr die gleichen Personen, die sie von früher kannten...

Was es genau mit den Veränderungen der Charaktere in The Real Thing von Cassie Mae auf sich hat, möchte ich euch zumindest in Ems Fall nicht vorenthalten, denn das spielt eine ganz entscheidende Rolle, sowohl für die Geschichte selbst, als auch diese Rezension. Was Eric nämlich nicht weiß, ist, dass Emilia einen ziemlich ernsten Fall von Internetsucht entwickelt hat. Ihre Nase steckt ständig in ihrem Telefon oder Laptop und alles, was sie tut, wird genauestens auf Facebook, Twitter und Goodreads dokumentiert. Die meisten ihrer Freunde, wie einen Jungen namens Scott, mit dem sie stundemlang chatten kann und der die romantischsten Geschichten erzählt, kennt sie mehr vom Bildschirm, als aus dem echten Leben. Emilia kann alles um sich herum vergessen, wenn sie erst einmal den Laptop, Handy oder Kindle vor sich hat.
Diese Problematik hat ganz unterschiedliche Auswirkungen auf dieses Buch gehabt. Zum einen wird man natürlich gezwungen, einen kritischen Blick auf sich selber zu werfen. Ich jedenfalls habe mich doch das ein oder andere Mal in Em wieder erkannt und das wird ganz sicher den meisten Menschen da draußen genauso gehen. Es ist ein Thema, das von vielen vielleicht belächelt wird, aber doch im Grunde ein sehr ernstes Problem darstellt. Für Emilia war es das zumindest allemal, als sie es erst einmal erkannt hat.
Das merkt man auch als Leser sehr schnell, denn nicht nur Eric hat Schwierigkeiten damit, dass Em lieber online zu sein scheint, anstatt Zeit mit ihm zu verbringen. Auch als Leser ist das oft ziemlich anstrengend. Denn mich hat Emilia wirklich oft damit genervt. Ich bin sicher, dass das zumindest zum Teil von Cassie Mae auch genau so beabsichtigt war. Trotzdem war es ein bisschen zu viel des Guten, vor allem, da der Großteil meiner Sympathie bei Eric lag, wenn es zum Konflikt zwischen den beiden kam.
Wie gesagt schleppt auch Eric sein Päckchen mit sich herum und das ist weitaus tiefschürfender und bedeutender, als Ems ständiger Drang, möglichst viele Likes zu bekommen. Eric ist mal eine andere Art Held. Wie gesagt war er früher eher rundlich und hat gekämpft, sein Gewicht zu verlieren. Sein Selbstbewusstsein ist aber immer noch nicht sonderlich stark, was ein paar der Namen seiner Vergangenheit nur noch gravierender macht. Ich fand es - trotz seinem Ballast - schön, einfach mal über einen ganz normalen Kerl zu lesen.
Die Beziehung zwischen Eric und Em konnte man sehr gut nachvollziehen und hat mir doch öfter mal ein verträumtes Lächeln entlockt. Auch wenn er hin und wieder ein wenig albern geraten ist, wird auch der Humor in The Real Thing ganz groß geschrieben. Vor allem Emilia passieren immer wieder die kuriosesten Dinge, die meist schon ganz lustig waren. Für Fans von Dr. Seuss sind übrigens ein paar ganz besondere Schmankerl eingebaut.

Das Einzige, was mich neben Ems extremer Abhängigkeit vom Internet und dem damit einhergehenden Rattenschwanz an Problemen an The Real Thing gestört hat, ist der teilweise etwas schlampige Aufbau. Viele grundlegende Dinge, wie Wohnorte, Hintergründe, Familienerläuterungen usw. wurden nur beiläufig bzw. undurchsichtig erklärt, oder gleich komplett weggelassen.
Ganz interessant war The Real Thing von Cassie Mae aber dennoch. In Emilias Verhältnis zum Internet werden sich viele von uns vermutlich wiedererkennen. Auch wenn es oft etwas anstrengend mit ihr war, war es doch aber auch immer unterhaltsam. Und Eric ist mal ein etwas anderer Held, als der ewige gutaussehende Playboy. Wer mit einer etwas zu quirligen Geschichte klarkommt, bei der man bei mancher Erklärung mal ein Auge zudrücken muss, der bekommt mit The Real Thing von Cassie Mae eine wirklich niedliche Friends to Lovers Romanze.

The Real Thing erscheint am 19. August 2014.

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12.

Aug 2014

~ND

Word Play - A Romantic Satire

Michael Rourke hat seine Seele verkauft. Zumindest fühlt es sich für ihn so an. Denn anstatt seiner Leidenschaft nachzugehen und Mystery Romane zu schreiben, verdient er sein Geld mit ddem Verfassen von Erotik Büchern. Im Gegensatz zu seinem präferierten Genre lässt sich dort nämlich jede Menge Geld machen. Das hat auch Michaels Agentin erkannt und sein Talent prompt in eine andere Richtung gelenkt. Und so wurde aus Michael Rourke schließlich Christoph Strong.
Christoph Strong ist ein Bestseller Autor, der gerade kurz davor steht, seine erste Trilogie zu beenden und sich selbst, seiner Agentur und Verleger somit zu jeder Menge Geld verhilft. Michael ist es gelungen gelungen, seine Privatsphäre zu bewahren. Zumindest bis jetzt. Christoph Steel ist ein Mysterium und seine Leser sind ganz heiß darauf, endlich zu sehen, wer hinter ihrem Lieblingsautor steckt.
Also lässt sich Michael sehr widerstrebend auf die Teilnahme an einem Autorenevent ein. Was kann es schon ausmachen, wenn ein paar Leser sein Gesicht kennen? Solange niemand seien wahren Namen weiß, werden seine Mystery Kollegen (und seine Mutter) schon nichts von seinem schmutzigen Geheimnis erfahren.
Doch natürlich kommt alles ganz anders. Michael muss erfahren, was es heißt, wirklich in die Rolle von Christoph Strong zu schlüpfen und sich mit kreischenden Fans, blutrünstigen Bloggern und zickiger Konkurrenz herumschlagen zu müssen. Und nebenbei vielleicht sogar noch die Liebe seines Lebens zu finden - die aber leider keine Ahnung hat, wer er wirklich ist.

Ich befinde mich ein wenig im Zwiespalt was Word Play - A Romantic Satire von Amalie Silver betrifft. Auf der einen Seite haben wir eine sehr witzige und clever Sicht auf die Verlags- bzw. Bücherwelt im Allgemeinen. Auf der anderen Seite haben wir aber auch eine ganz normale Romanze und die ist leider sehr durchschnittlich.
Kommen wir aber erst einmal zum Positiven an dieser Geschichte: Amalie Silver zeichnet wie gesagt eine ziemlich treffende Satire auf einige Eigenheiten der Bücherwelt. Es gibt ganz verschiedene Arten von Bloggern, Lesern, Verlegern und auch Autoren und die schlimmsten (leider aber durchaus existierenden) Exemplare werden hier aufs Korn genommen. Ich vermute, dass deshalb gerade Blogger in dieser Hinsicht auf ihre Kosten kommen werden. Ich jedenfalls musste oft laut lachen und habe andere, aber auch mich selbst in dem ein oder anderen Detail wiedererkannt. Außerdem wird das Stigma auf die Schippe genommen, das das Erotika-Genre mit sich bringt. Romantische und erotische Geschichten, ebenso wie ihre Verfasser, werden unter "ernstzunehmenden Autoren" nämlich gerne belächelt. Im Endeffekt war es eine Möglichkeit für Amalie Silver, sich als Autorin mal so richtig auskotzen zu können. Ich für meinen Teil hatte sehr große Freude daran. :)

Auch die Charaktere sind im Grunde eigentlich ganz nett. Michael ist gar nicht zufrieden mit seiner Karriere. Wie gesagt sieht er sich eigentlich als Mystery- und Thriller-Autor. Sein Geld kommt aber eben nun mal aus der Erotika-Schiene. Mit einem Scotch in der Hand und eingeigelt in seinem Apartment lässt sich das alles leichter ertragen - die Welt soll aber bitte nicht davon erfahren. So ganz einfach ist Michael also nicht. Vor allem, als er beginnt, sein arrogantes Alter Ego Christoph Strong zu entdecken. Aber er ist dennoch eigentlich ein guter Kerl. Über seinen weiblichen Gegenpart möchte ich noch gar nicht so viel verraten. Bevor sie sich wirklich kennenlernen vergeht nämlich ein wenig Zeit und man weiß gar nicht so recht, wer sie eigentlich ist. Doch auch sie ist ein sympathischer Charakter, der zwar manchmal extrem frustrierende Anwandlungen hat, mit dem man sich aber dennoch identifizieren kann.

Zu Beginn ist Word Play - A Romantic Satire daher also eigentlich ziemlich gut gelungen. Manche Szenen sind zwar etwas übertrieben (z.B. Christoph Strongs erste Auftritte in der Öffentlichkeit und die hysterische Reaktion seiner weiblichen Fans), aber unterhaltsam war es dennoch. Leider blieb Amalie Silver aber ihrer Linie nicht über das ganze Buch hinweg treu. Was als satirische, amüsante Geschichte anfing, endet leider in einer wie gesagt sehr durchschnittlichen Romanze. Es gibt Verwechslungen und Missverständnisse, perfekte Menschen und perfekten Sex. Das ist besonders dahingehend schade, dass sich das Buch eigentlich zu Beginn über diese unrealistisch schönen und perfekten Menschen lustig gemacht hat. Am Ende hatte Word Play - A Romantic Satire selbst aber leider genau diese Art von Figuren.
Die Handlung selbst gibt ebenfalls nicht sonderlich viel her, weshalb es immer mal wieder Abschnitte gab, die etwas langweilig waren und die wie der Versuch wirken, die Geschichte etwas in die Länge zu ziehen. Ähnlich verhält es sich mit einigen Irrungen und Wirrungen, die die Figuren einfach nicht im passenden Moment aufzulösen scheinen wollen.

Ganz überzeugen konnte mich Word Play - A Romantic Satire von Amalie Silver deshalb nicht. Dafür war die Handlung und die Romantik schlicht zu eintönig und unspektakulär. Doch auch wenn Amalie Silver ihrer satirischen Linie nicht treu bleibt, macht ihre Sicht auf die Bücherszene die Geschichte dennoch lesenswert. Vor allem Blogger werden auf ihre Kosten kommen und ganz sicher einige der angesprochenen Punkte wiedererkennen.

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10.

Aug 2014

~ND

Beautiful Oblivion

Enthält kleinere Spoiler für Beautiful Disaster.

Camille "Cami" Camlin hat früh gelernt, auf eigenen Füßen zu stehen. Ihre Familie hatte dank ihres cholerischen und trinkenden Vaters nie den besten Zusammenhalt, weswegen sie so schnell wie möglich von zuhause ausgezogen ist. Seitdem hält sie sich mit ihrem Job als Barkeeperin im beliebten Club Red Door über Wasser und versucht nebenbei ihr Studium zu beenden.
Dazu kommt noch, dass Cami momentan auch mit ihrer Beziehung unglücklich ist. Ihr Freund T.J. lebt und arbeitet in Kalifornien und hat nie Zeit für sie. Sie bezweifelt nicht, dass er sie wirklich liebt, aber begeistert ist sie trotzdem nicht, dass T.J. es nie schafft, sich um sie zu kümmern und ihre wenigen Besuche und Treffen regelmäßig absagt.
Dann tritt Trenton Maddox in Camis Leben. Natürlich kennt sie die Maddox Brüder - jeder in der Gegend kennt sie - doch obwohl die beiden gemeinsam zur Schule gegangen sind, hatten sie nie Kontakt. Doch nun zeigt Trent plötzlich reges Interesse an Cami. Egal wie oft sie ihm sagt, dass sie einen Freund hat, er lässt einfach nicht locker. Bald schon sehen sich die beiden aber immer häufiger und werden schließlich enge Freunde. Doch kann man mit einem Maddox Bruder wirklich nur befreundet sein - vor allem mit einem, der seine Absichten so deutlich macht? Und was wird Trent sagen, wenn er von Camis Geheimnis erfährt?

Eigentlich hatte ich große Hoffnungen auf Beautiful Oblivion. Nachdem Jamie McGuire ihre Geschichte um Abby und Travis in Beautiful Disaster und zwei weiteren Büchern bis aufs Letzte ausgeschlachtet hat, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass es nun endlich genug sei. Falsch gedacht. Denn Beautiful Oblivion ist im Endeffekt nichts weiter, als dieselbe Geschichte, nur diesmal aus Camis Sicht.
Ihr habt gelesen, was ich oben in der Zusammenfassung geschrieben habe? Das ist so ziemlich alles an nennenswerter Handlung, das Beautiful Oblivion zu bieten hat. Ansonsten hangeln wir uns nur von einer Anlehnung an Beautiful Disaster zur nächsten - meist sind das Szenen mit einem betrunkenen und deprimierten Travis an verschiedenen Stellen seiner Beziehung mit Abby. Deswegen bin ich mir auch nicht sicher, ob Leser, die das erste Buch nicht kennen, wirklich alles verstehen können. Denn manche Szenen aus Beautiful Disaster sind wirklich ziemlich zusammenhangslos eingebaut. Camis und Trents Geschichte gibt sonst aber auch nicht genug her, um alleine ein ganzes Buch füllen zu können. Bei c.a. 50% hatte ich den Gedanken "So, und was kann jetzt noch kommen?". Natürlich hat hier dann das unnötige Drama angefangen.
Trent kämpft mit allem was er hat um Cami und auch wenn er damit schon oft ziemlich kontrollierend und fordernd ist, ist er mir dennoch lieber, als Cami. Die ist nämlich eine schreckliche Zicke und entweder jedes Mal auf 180, wenn etwas nicht nach ihrer Nase läuft, oder rennt vor ihren Problemen davon. Oder beides.
Auch den Nebencharakteren kann ich nicht viel abgewinnen. Camis Mitbewohnerin Rae hat ihre eigene kleine Geschichte und ist mir damit tierisch auf die Nerven gegangen. Sie ist eine der selbstsüchtigsten und furchtbarsten Figuren, die mir seit langem Untergekommen ist und ich habe ihr ihr Happy End keine Sekunde lang gegönnt. Es gibt noch jede Menge andere Charaktere, die aber eigentlich kaum Einfluss auf die Geschichte hatten.
Der Schreibstil war...okay. Es gab durchaus die ein oder andere schön geschriebene Szene. Insgesamt ist er mir aber zu dick aufgetragen gewesen. Die Figuren reagieren oft sehr überzogen und unangemessen und eine völlig normale Frage kann schon mal in einen riesigen Streit ausarten. Bei Trent fliegen sofort die Fäuste und Cami zickt und schreit sich durch die Geschichte. Bei beiden kann die Stimmung ohne ersichtlichen Grund von einer auf die nächste Sekunde umschlagen.

Ebenfalls ziemlich übertrieben sind die Namen: Wir haben die Brüder Trent, Travis, Tyler, Taylor und Thomas, genauso wie die Geschwister Cami, Coby, Chase, Clark und ihr Cousin Colin. Außerdem gibt es Camille "Cami" Camlin und Olive Ollivier...Es war alles ein bisschen konfus und klang teilweise schlichtweg furchtbar.

Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, welche Meinung ich über das Ende habe. Auf der einen Seite hat das letzte Kapitel wirklich eine riesige Überraschung in petto. Ich habe kein bisschen mit dieser Auflösung gerechnet und Jamie McGuire ist diese Szene und die Erklärung wirklich gut gelungen. Wenn der erste Schock aber überstanden ist, ist es auf der anderen Seite aber auch eine ziemlich schwache Problematik, um darauf einen ganzen Roman zu stützen. Denn tatsächlich steht und fällt Beautiful Oblivion durch diese Auflösung, die buchstäblich mit dem allerletzten Satz präsentiert wird.

Trotzdem ist das Ende der einzige Grund, weswegen ich Beautiful Oblivion von Jamie McGuire vielleicht zumindest den eingefleischten Beautiful Disaster Fans empfehlen würde. Ansonsten hatte Beautiful Oblivion wirklich nicht viel zu bieten und ich denke nicht, dass ich die anderen Bücher der Maddox Brothers Reihe lesen werde. Schade, aber Jamie McGuire hat diese Geschichte in meinen Augen leider kaputt geschrieben.

Auf Deutsch erscheint Beautiful Oblivion am 19. Januar 2015.

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09.

Aug 2014

~ND

Lover Revealed / Menschenkind & Vampirherz

Diese Rezension behandelt sowohl Menschenkind (Amazon-Partnerlink*) als auch Vampirherz (Amazon-Partnerlink*), da sie im Original nur einen Band bilden, der für den deutschen Markt allerdings aufgeteilt wurde.

Butch O'Neil war schon immer ein Außenseiter. Erst in seiner Familie, in der ihn nach der Entführung seiner Schwester alle gehasst haben. Danach bei der Polizei, wo er zwar respektiert wurde, aber dennoch nie richtig dazu gehört hat. Und nun in seinem neuen Leben unter Vampiren. Er ist der schwache Mensch, der an den Seitenlinien steht und zusieht, aber nie richtig mitmachen darf. Nicht mal die eine Frau in seinem Leben, die er einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt, ist in seiner Reichweite. Denn Marissa ist eine Aristokratin und an die feine Gesellschaft gewohnt. Mit einem Menschen wie Butch kann sie sich da nicht sehen lassen. Was kann Butch ihr schon bieten? Kein Geld, keine Macht und kein Blut.
Doch dann passiert etwas Schreckliches, das alles ändert: Bei dem Versuch, einen Vampir zu retten, gerät er in die Hände der Lesser. Einige Zeit später wird er halbtot in einem Waldstück aufgefunden. Keiner weiß, was mit ihm passiert ist, doch eines ist klar: Die Lesser haben einige sehr unangenehme Überraschungen für Butch und die Brotherhood in der Hinterhand...

Leider hatte ich so meine Probleme mit Lover Revealed / Menschenkind & Vampirherz von J. R. Ward, dem vierten Buch der Black Dagger Brotherhood Reihe. Das ist ziemlich schade, denn eigentlich gehört Butch - gemeinsam mit Zsadist - zu meinen Lieblingen in dieser Reihe.
Butch selbst hat mir auch nach wie vor gut gefallen. Er ist es, mit dem sich die Leser vermutlich von Anfang an meisten identifizieren konnten. Er ist der einsame Mensch, der sich in der Vampirwelt zurechtfinden muss. Mir hat er in seiner neuen Position immer sehr gut gefallen, denn es schien so, als hätte er endlich einen Platz im Leben gefunden, an dem er sich wohlfühlt. Doch auch in der Brotherhood sieht er sich als der Außenseiter, was auch irgendwo verständlich ist. Er kann den Satz "Du bist nur ein Mensch" langsam nicht mehr hören. Doch nun nimmt sein Leben erneut eine jähe Wendung. Butchs Entwicklung in Lover Revealed / Menschenkind & Vampirherz hat mir sehr gut gefallen. Er hat wirklich einen steinigen Weg vor sich. J. R. Ward hat das offensichtlich schon lange geplant, denn es wurden in den ersten Büchern bereits eine Menge Hinweise versteckt, die einem teilweise erst beim zurückdenken auffallen. Dadurch wurde Butchs Geschichte sehr glaubhaft und schlüssig. Sein Buch hat wirklich einige Überraschungen in petto und ist bisher das mit der dichtesten Handlung in dieser Reihe.

Das liegt unter anderem daran, dass viele andere Handlungsstränge eine große Rolle spielen. Nach wie vor finde ich z.B. die Geschichte um John sehr spannend. Er hat große Probleme mit seinem neuen Leben und vermisst Wellsie und Tohr schrecklich. Außerdem kann er es gar nicht erwarten, endlich seine Verwandlung zu durchleben. Durch seine Augen bekommen wir interessante Einblicke in das Leben junger Vampire und das Training, das sie bei der Brotherhood bekommen. Gleichzeitig lernen wir ein paar Charaktere kennen, die sicher später den Nachwuchs bilden und mehr Bedeutung haben werden.
Auch Vishous spielt eine sehr große Rolle. Vielleicht sogar eine noch größere als Marissa. Es gibt viele Szenen aus seiner Perspektive und wir lernen eine Menge über diesen doch sehr schwierigen Charakter. Seine und Butchs Geschichte sind unzertrennlich miteinander verwoben. Sie verbindet eine enge Freundschaft, doch es dauert nicht lange, bis klar wird, dass das nicht das Einzige ist, was Butch und V zusammenhält...

Soweit bin ich also sehr zufrieden mit diesem Buch. Woran liegt es also, dass mich Lover Revealed / Menschenkind & Vampirherz nicht so recht überzeugen konnte? Leider hauptsächlich an Marissa. Bisher kannten wir ihren Charakter als hübsche, aber auch ziemlich schüchterne und sehr gehorsame Aristokratin. Sie steht unter dem Scheffel ihres Bruders Havers und versucht es immer allen recht zu machen. Zum Glück findet sie in diesem Buch aber ihr Rückgrat und entwickelt endlich eine eigene Meinung. Leider ist sie mir über weite Teile trotzdem furchtbar auf die Nerven gegangen. Sie schwenkt zwischen zwei Extremen hin und her: Entweder sie ist extrem naiv und gutgläubig oder aber sie ist zickig, selbstsüchtig und in mancher Hinsicht auch manipulativ. Ich weiß, sie macht sich nur Sorgen um Butch und will ihn beschützen. Aber ihre Reaktion auf Butchs Wünsche schien jedes Mal die Gleiche zu sein, frei nach dem Motto: ?Wenn du nicht tust, was ich will, verlasse ich dich?. Mich hat das auf die Dauer wahnsinnig gemacht.
Auch die Beziehung und die Gefühle zwischen Marissa und Butch konnte ich nur bedingt nachvollziehen. Wirkliche Chemie konnte ich zwischen ihnen nicht spüren. Außerdem wirkten viele Reaktionen und Entwicklungen zwischen den beiden arg konstruiert. Vermutlich, damit ihre Beziehung genug Saft bis zum Ende der Geschichte hergibt.

Fazit: Lover Revealed / Menschenkind & Vampirherz ist endlich ein Buch in der Black Dagger Brotherhood Reihe, in dem die eigentliche Handlung und die Romantik in einer guten Balance zueinander stehen. Leider konnte mich Liebesgeschichte dabei aber überhaupt nicht überzeugen, was aber in erster Linie an dem schwachen, weiblichen Hauptcharakter lag, dem ich einfach nichts abgewinnen konnte. Alle anderen Charaktere, sowie die Geschichte selbst, waren aber sehr spannend und machen Lover Revealed / Menschenkind & Vampirherz trotz allem lesenswert.
Wie bei allen Büchern um die Black Dagger Brotherhood gibt es auch hier wieder jede Menge Hinweise auf die nächsten Bücher, die den Leser bei der Stange halten. Lover Unbound / Seelenjäger & Todesfluch werde ich deshalb natürlich auch auf jeden Fall lesen, denn hier wird es nun endlich um Vishous gehen. Nach Lover Revealed / Menschenkind & Vampirherz bin ich ganz besonders gespannt darauf, was sich J. R. Ward für ihn ausgedacht hat.

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07.

Aug 2014

~nia

Control

Vy Alkenos ist ein Gestaltwandler (Shifter). Darüber hinaus ist er der Kuar, Führer, seines Falkenclans und regiert diesen mit liebevoller Härte. Als Anführer muss er den anderen nicht nur ein gutes Beispiel geben, sondern er kann auch nichts von ihnen verlangen, was er nicht selber tun würde. Und so ackert Vy mehr, als jeder anderer seiner Falken. Er ist nicht unglücklich, aber auch nicht glücklich. Dazu fehlt ihm sein Seelengefährte, der, bei dem Vy sich fallen lassen kann und der ihn stärkt und umsorgt. Vy glaubt, er wird seinen Seelengefährten nie finden, weil zwei männliche Gestaltwandler keine Seelengefährten sein können.
Doch dann passiert es doch, er begegnet Robert einfach auf der Straße und kann es nicht glauben. Sein Seelengefährte ist genau das, was Vy sich immer erträumt hat: stark, sexy, freundlich, aber doch bereit, Vy kontra zu geben. Robert hat nur einen, ganz entscheidenden Fehler. Er ist zwar ein Gestaltwandler, weigert sich aber, seine Tiergestalt anzunehmen. Nur ein einziges Mal in seinem Leben war Robert ein Bär und an diese Zeit denkt er nur mit Schrecken zurück. Wie können zwei für einander bestimmte Seelen zueinander finden, wenn beide genau zu wissen glauben, was das Beste für den jeweils anderen ist...?

Control ist eine charmante Shifter-Geschichte mit zwei sehr sympathischen und auch interessanten Charakteren. Gerade Vy hat mich in seiner Vielschichtigkeit beeindrucken können. Dennoch hat mir an diesem Gemeinschaftswerk von Cardeno C. und Mary Calmes etwas gefehlt. Und zwar die Begründungen für manche der Dinge, die passieren. Vieles war einfach - wusch - da und wurde ohne viel Erläuterungen zur Tatsache deklariert. Hier wäre etwas mehr Hintergrundinformation schon nett gewesen. Beispielsweise die Erläuterungen, warum so viele Clans nur schlecht oder gar nicht miteinander können, fand ich etwas dürftig. Noch wichtiger war der die Tatsache, dass Vy und Robert zusammen passen wie Topf auf Deckel, es für meinen Geschmack aber zu wenig Einsicht in ihre Psyche gegeben hat, warum das so ist.

Es gab schon Erklärungen in Control, aber die blieben mir insgesamt einfach zu dürftig. Trotzdem hat es Spaß gemacht, Vy den Alpha-Falken mit dem privaten Bedürfnis nach Unterwerfung näher kennenzulernen und dabei zuzuschauen, wie Robert ihm in seiner liebevollen bärigen Art genau das gibt, was er braucht. Toll fand ich, dass es trotz der Differenzen zwischen verschiedenen Clans dennoch möglich war, seinen Partner und Seelengefährten außerhalb der eigenen Sippschaft zu finden. Alleine diese Idee hat die Dimensionen der Geschichte enorm vergrößert. Die meisten Gestaltwander-Geschichten, die ich bislang gelesen habe, lassen die Charaktere entweder nur in einem bestimmten Clan/Herde/Sippe/Was-auch-immer wandeln. Oder aber, es handelt sich um Geschichten, in denen die Wesen ihre Gestalt nach Bedarf ändern können, dann aber in der Regel nicht auf der Suche nach einem Partner sind.

Insgesamt war Control ein unterhaltsames Buch, was auf Dauer in meinem Kopf aber keinen vordersten Platz belegen konnte. Dafür war mir dann manches einfach doch zu unstimmig. Von dem Autor Cardeno C. würde ich in dem Fall eher ein eigenes Werk, etwa Perfect Imperfections, empfehlen. Zur Autorin Mary Calmes kann ich noch nicht so viel sagen, weil ich da erst noch ein eigenes ganzes Buch lesen muss. Control mit seinen charmanten Charakteren war aber doch so gut, dass ich da in jedem Fall mal zugreifen werde.

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