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07.

Sep 2014

~nia

A Case of Possession

Lucien Vaudrey, Lord of Crane ist es nicht gewohnt, einen so ausweichenden und völlig unabhängigen Liebhaber zu haben wie Stephen Day. Der Magier und Justiziar geht in der Regel seine eigenen Wege und kommt nur dann vorbei, wenn er Lucien wirklich braucht. Dann gibt sich Stephen Lucien aber restlos hin, ganz seiner gefügigen Art im Bett entsprechend. Nur dort hat Lucien das Gefühl, dass Stephen ihn wirklich braucht und auch das ist er nicht gewohnt - dass sein Liebhaber nicht mehr von ihm will. Sei es Geld, Macht oder sonst irgendwelche Gefälligkeiten. Und so drängt er Stephen die Dinge auf, die der nicht hat. Etwa feine Anzüge, Einladungen zu gutem Essen und was ihm sonst noch so einfällt.
Als Stephen ihn dann aber braucht, um seinem Justiziar-Team bei einem Fall zu helfen und Dinge aus dem Mandarin ins Englische zu übersetzen, ist es ihm auch irgendwie nicht recht. Lucien fühlt sich nicht wirklich geschätzt. Und so braucht es mal wieder seinen treuen Hausdiener und Freund, um ihm bewusst zu machen, dass er nicht nur in Stephen Day verliebt ist, sondern, dass er das diesem vielleicht auch zeigen sollte. Was Lucien nicht weiß, der Fall, bei dem auch monströse Ratten eine Rolle spielen, wird direkt in seine und Stephens Beziehung eingreifen. Und dass auf eine Art und Weise, die alles andere als positiv ist. Und ehe es sich die beiden bewusst sind, müssen sie an mehr als einer Front um ihre Beziehung und Liebe kämpfen...

Nachdem ich von The Magpie Lord noch nicht komplett überzeugt war, konnte A Case of Possession das ändern und mich völlig von der A Charm of Magpies-Reihe überzeugen. Und das, obwohl das gesamt Buch aus Luciens Perspektive geschrieben ist, mit dem ich im ersten Band ja noch so meine Schwierigkeiten hatte. Tatsächlich merkt man aber sehr schnell in diesem Buch, wie es um den hochherrschaftlichen Lord Crane bestellt ist. Er ist hoffnungslos verliebt und weiß kein Stück wie er damit umgehen soll, dass sein Liebhaber sich so rar macht und überhaupt kaum bereit ist, sich näher oder inniger auf ihn einzulassen. Es kommt sogar soweit, dass die beiden fast schon die Flinte ins Korn werfen wollen.

Doch zum Glück ist Lucien auch ein tapferer Mann und bereit, um das zu kämpfen, was ihm wichtig ist. Und das ist Stephen. Diesem dominanten, großen Mann dabei zuzusehen, wie er sich seiner Gefühle bewusst wird und diese dann einfach als gegeben hinnimmt, war wirklich wunderbar zu sehen. Und selbst die Tatsache, dass der kleine Magier (Stephen ist nur 5 Fuß groß, was maximal 1,53 cm entspricht) im Endeffekt die Hosen in der Beziehung an hat, trägt Lucien mit so viel Gelassenheit, wie ihm möglich ist. Ja, in A Case of Possession habe ich mich wirklich und wahrhaftig auch in Lucien Crane verliebt. Stephen Day musst in diesem Band nicht viel mehr machen, als er selbst zu sein, da er mein Herz ja schon im ersten Band erobern konnte.

Hinzu kommt der ziemlich spannende Fall, bei dem man sich anfangs fragt, wie das wohl alles zusammenhängen mag. Keine Angst, es finde sich und bleibt dabei bis kurz vor Schluss ziemlich spannend. Sehr gelungen fand ich hier auch die Einführung von Stephens Mitmagiern und den rigiden Regeln, die für alle Magier, insbesondere aber für die Justiziare gelten. Hier kann man sich wirklich auf KJ Charles verlassen. Die Story ist immer spannend, der Showdown in der Regel atemberaubend und der Sex zwischendrin eine wunderbare Abwechslung. Sehr gelungen finde ich auch, dass Lucien, trotz seiner Zugehörigkeit zum englischen Adel so überhaupt nicht dem typischen Lord entspricht. Alleine seine prägnanten Gedanken (inklusive Flüche), sind immer eine hochgezogenen Augenbraue wert. Und genau das bildet einen wunderbar charmanten Gegenpol zu der eher antiquierten Sprache, die wiederum gut zum Ambiente passt (das Buch spielt gefühlt irgendwann im 19 Jahrhundert).

Ja, ich habe A Case of Possession wirklich genossen und mich deswegen auch sofort auf den Folgeband, Flight of Magpies, gestürzt. KJ Charles konnte mich mit diesem Buch wirklich überzeugen.

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06.

Sep 2014

~ND

Rock Addiction

Für die 24-jährige Molly Webster gibt es nichts Schlimmeres, als das Rampenlicht. Seit ihr Vater einen Skandal heraufbeschworen hat, als Molly noch ein Kind war, versucht sie sich immer im Hintergrund zu halten. Ihr ruhiger Lebensstil, den sie sich aufgebaut hat, kommt ihr da nur gelegen. Sie arbeitet in einer Bibliothek, hat ein kleines Apartment in Auckland und mag es lieber gemütlich.
Das Glamouröseste an ihrem Leben ist wahrscheinlich noch ihre Schwester Thea. Sie ist PR-Beraterin und hat einige hochkarätige Kunden, unter anderem die Jungs der Rockband Schoolboy Choir. Als Thea eine Party veranstaltet, auf der auch die Band anwesend ist, lernt Molly den Leadsänger Zachary Fox kennen - und fällt prompt unter seinen Bann. Sie und Fox verbringen eine leidenschaftliche Nacht miteinander, die Molly niemals vergessen wird. Doch Fox denkt gar nicht daran, Molly wieder aufzugeben. Er ist einen Monat in Neuseeland und plant diesen auch zu nutzen. Er schwört sich, dass sie am Ende des Monats ihm gehören würde.
Doch Fox macht die Rechnung ohne Mollys Sturheit gemacht und ihre absolute Panik davor, in der Klatschpresse zu landen. Fox wäre allerdings nicht so erfolgreich, wenn er einfach aufgeben würde...

Alle Welt schwärmt ja von Nalini Singh und ihren Fantasy-Reihen. Als ich die Chance bekommen habe, mit Rock Addiction eines ihrer wenigen Romance-Bücher zu lesen, habe ich daher die Chance sofort ergriffen und mich voller Vorfreude an dieses Buch gemacht. Leider wurde ich aber bitter enttäuscht.
Denn Rock Addiction hat wirklich keinerlei nennenswerte Geschichte. Im Endeffekt ist es nichts weiter, als eine Aneinanderreihung von Sexszenen. Molly und Fox vergnügen sich miteinander wo und wann es nur geht und die wenigen bekleideten Momente, die wir mit diesen Charakteren verbringen, sind nur ein halbherziger Versuch wenigstens einen Hauch von Handlung in dieses Buch zu bringen. Gelungen ist das allerdings nicht und selbst die Momente, in denen etwas passiert, wirken eher wie Lückenfüller.
Eigentlich können aber auch solche Bücher Spaß machen. Eine gut geschriebene erotische Szene kann über so manch anderes Manko hinweghelfen. Doch leider war nicht mal die Erotik besonders prickelnd in Rock Addiction. Dafür geht die Autorin viel zu inflationär damit um. Eine pikante Szene blendet in die nächste über, so dass ihnen jegliche Bedeutung oder Individualität verloren geht.
Auch die Charaktere selbst machen es nicht besser. Molly ist ein weiches, schüchternes Mädchen, dass viel zu selten Rückrat beweist. Sie hatte kein einfaches Leben, ist sonst aber ein völlig normaler Mensch. Bis hierhin finde ich sie eigentlich noch sehr sympathisch. Doch sobald Fox in ihr Leben tritt, ändert sich das schlagartig. Die beiden landen in der Kiste, nachdem er ihr den ausgeleiertsten, lahmsten Anmachspruch aller Zeiten serviert hat (und sonst nichts - die beiden wechseln maxsimal 5 Sätze miteinander bevor es zur Sache geht). Und das obwohl Molly noch Jungfrau und vollkommen unerfahren ist, was Männer angeht. Natürlich erfolgt eine Entjungferung, die ihr die Augen geöffnet hat und das Befriedigendste war, was sie je erlebt hat. Obwohl es schnell, hart und im Stehen passiert ist. Verzeiht mir meinen Sarkasmus, aber mich nerven solche unrealistischen und übertriebenen Szenen immer furchtbar. Was folgt ist eine "Beziehung" zwischen Fox und Molly, in der Fox regelmäßig ausrastet, wenn er nicht umgehend das bekommt, was er will und in der Molly jedes Mal wieder ebenso schnell nachgibt. Selbst als es darum ging, dass sie ihr ganzes bisheriges Leben für ihn auf den Kopf stellen soll, lässt er ihr buchstäblich keine Sekunde Zeit zum Überlegen, bevor er wieder in die Luft geht. Fox und ich sind deshalb keine Freunde geworden. Ich mag die besitzergreifenden Alphamännchen genauso, wie die meisten anderen Leser - wenn sie gut gemacht sind. In Fox Fall ist das meiner Meinung nach aber nun mal leider vollkommen daneben gegegangen.
Auch mit Nalini Singhs Schreibstil konnte ich nur bedingt etwas anfangen. Sie neigt auf der einen Seite zu sehr verblümten Beschreibungen und Ausschmückungen, die immer sehr dramatisch und tiefschürfend klingen. Auf der anderen Seite arbeitet sie aber auch mit jeder Menge Teilsätze, die eher abgehakt und trocken wirken. Das ergibt leider ein alles andere als flüssiges Bild und macht vor allem am Anfang einen angenehmen Lesefluss fast unmöglich.
Ebenfalls extrem nervig waren manche der Einwürfe über die anderen Bandmitglieder. Nalini Singh hat offensichtlich vor, auch über die anderen Mitglieder von Rock Kiss zu schreiben. Das ist ja schön und gut, aber die Art, wie sie Neugier erschaffen wollte, war mehr als plump. Immer wieder fügt sie Anspielungen ein, die aber dermaßen deplaziert und willkürlich sind, dass ich jedes Mal wieder verwirrt war und nachschlagen musste, ob ich vielleicht irgendetwas verpasst habe (z.B. wird gesagt, dass David etwas passiert, was seine Welt in ihren Grundfesten erschüttert - inwiefern wird aber nie erwähnt). Das hätte Nalini Singh wesentlich eleganter lösen können.

Alles in allem war Rock Addiction also kein sehr guter Einstieg in die Bücher von Nalini Singh für mich. Es hat sich zu viel um Sex gedreht, was die eigentliche Handlung vollkommen in den Hintergrund gerückt hat. Auch die Beziehung selbst, ganz abgesehen vom Sex, der beiden Hauptfiguren hat mir nicht gefallen. Zu sehr hat sich Molly da in allem von Fox beeinflussen lassen.
Ich werde mich deshalb wohl doch eher an Nalini Singhs Fantasy-Bücher halten.

Rock Addiction erscheint am 9. September 2014.

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05.

Sep 2014

~nef

Der Mann in Nachbars Garten

Tags: Romantik
Cover Der Mann in Nachbars Garten deutsch

Eva könnte platzen vor Glück. Sie ist endlich in London angekommen und hat in ihrer Agentur gleich einen großen Auftrag an Land gezogen. Das könnte ihre Chance sein richtig Fuß zu fassen und eine feste Anstellung zu erhalten.
Zudem kommt an diesem Wochenende endlich ihr Freund Sascha nach London. Er will zu ihr ziehen und sie können nun gemeinsam ihren Traum leben.

Als Eva Sascha anruft um ihr von der tollen Neuigkeit zu berichten, ist er sehr abweisend. Erst nach und nach rückt er mit der Sprache raus. Sascha wird nicht nach London zu Eva ziehen, er beendet die Beziehung weil er in den letzten Wochen gemerkt hat, dass sie beide sich auseinander gelebt haben.
Eva ist schockiert. Doch zu ihrem Erstaunen braut sich in ihr Wut zusammen. Wie kann er sich so einfach aus ihrem Leben stehlen? Wollte er etwa nie wirklich nach London?

Eva weiß nicht was sie tun soll und ruft ihre beste Freundin Lena an. Schon am nächsten Tag kommt Lena nach London um ihre Freundin zu trösten. Das hätte sie Sascha wirklich nicht zugetraut und doch ist Eva ohne ihn einfach besser dran. Lena beschließt Eva abzulenken und überredet sie zu einer Touristentour mit dem Bus durch London. Hier merkt Eva erst wieder wie sehr sie die Stadt liebt und dass sie es auch ohne Sascha schaffen wird.
Als Lena wieder nach Hause fährt, erreicht Eva die nächste Hiobsbotschaft: ihre Eltern hatten einen Autounfall. Ihr Bruder informiert sie, dass es ihrem Vater wohl gut gehe soweit, aber ihre Mutter ziemlich viel abbekommen hat. Eva muss sofort nach Hause. Doch wie erklärt sie es ihrem Chef?
Eva hat Glück, sie erhält die Chance sich zu beweisen und kann trotzdem zu ihren Eltern nach Deutschland reisen.

Es ist komisch für Eva wieder in ihrem Heimatdorf zu wohnen. Dort hat sich eigentlich nichts verändert. In den nächsten Wochen soll sie ihrem Vater, der durch ein Gipsbein stark beeinträchtigt ist, im Haushalt helfen. Dass er sich von ihr bedienen lassen will von vorn bis hinten stand nicht auf Evas Plan. Sie versucht mit allen Mitteln ein wenig Selbstständigkeit in ihren Vater zu kriegen, was allerdings in einer Katastrophe endet.
Auch ihr Bruder kann ihr nicht helfen. Er ist ständig auf Montage unterwegs und seine Frau hat mit den drei Kindern genug um die Ohren. Also muss Eva die Zähne zusammenbeißen und durchhalten. Ihre Mutter wird noch eine Weile im Krankenhaus bleiben müssen, bevor sie in die Reha geschickt wird. Vielleicht schafft sie es ihrem Vater bis dahin wenigstens beizubringen sich selbst einen Kaffee zu kochen.

Durch eine kleine Reiberei zwischen Felix, dem Kater ihrer Eltern und dem Nachbarshund, lernt Eva David, den Nachbar, kennen. Einen verdammt gutaussehenden Vater eines 14 jährigen Sohnes.
Nur eine Frau sieht sie nicht. Als die beiden ins Gespräch kommen, wird schnell klar, David kennt Eva bereits, aber Eva kann sich an David einfach nicht erinnern.
Viele Jahre zuvor hat Eva in einer kleinen Firma gearbeitet und auch David war dort angestellt. Leider war er Eva nie wirklich aufgefallen, während David oft nur Augen für Eva hatte.
Nach ihrer letzten Beziehung kann Eva allerdings keinen Mann gebrauchen und sowohl ihre Arbeit als auch ihr Vater werden ihr schon genug die Zeit vertreiben.

Was Eva nicht ahnt - David taucht immer wieder dann auf, wenn sie ihn gerade aus ihren Gedanken verbannen will und schon bald merkt sie, dass sie sich anfängt in seiner Nähe sehr wohl zu fühlen. Auch David zieht es magisch zu Eva, dabei lebt er in einer Beziehung, wenn auch keiner sehr glücklichen.
Es kommt wie es kommen muss - nach einem Abend mit Bastelei am Küchentisch küsst David Eva zum Abschied. Nun drehen sich Evas Gedanken nur noch um David. Aber er ist tabu. Schließlich hat er eine Partnerschaft. Oder empfindet er etwas für sie? Würde er seine Familie für sie verlassen? Könnte sie damit leben?

Ich habe bereits zwei Bücher von Elke Becker gelesen und natürlich musste ich mir auch dieses Buch kaufen als es endlich draußen war. Die Andeutungen der Autorin haben mich sehr neugierig gemacht.
Jetzt endlich kam ich dazu das Buch auch zu lesen und wie immer hat mich Elke nicht enttäuscht =o)

Eva kam bereits in Yoga ist auch keine Lösung vor und ich hatte mich so gewünscht, dass es auch ein Buch zu ihr geben wird. Und hier haben wir es. Eva ist einfach wunderbar. Sie ist ein wenig chaotisch, selbstbewusst und rundum sympathisch. Die kleinen Reiberein zwischen ihr und ihrem Vater haben mich manches Mal schon sprachlos gemacht. Evas Mutter hat hier generell etwas falsch gemacht ^^
Eigentlich habe ich an dem Buch nichts auszusetzen. Es liest sich sehr schnell weg - es ist auch nicht sehr lang - und erfüllt dabei doch alle Kriterien. Es hat Hochs und Tiefs, lässt einen nachdenklich werden und auch sehr schmunzeln.
Ein klitzekleines Wehmutströpfchen ist wohl die Tatsache, dass das Buch nur sehr kurze Passagen in London hat =o( Gerade darauf hatte ich mich besonders gefreut.
Aber das Ende konnte mich dann wieder versöhnen ... ich hatte da schon ganz schlimme Befürchtungen.

Das nächste Buch der Autorin - was auch schon darauf lauert gelesen zu werden - beschäftigt sich mit einer Person, die der Leser in Der Mann in Nachbars Garten kennenlernt. Und da ich mit dem nächsten Buch bereits begonnen habe, habe ich auch hier schon wieder eine Figur, die ich sehr gern mal als Hauptcharakter in einem Buch erleben würde.
Ob Elke mit diesen Wunsch erfüllt?

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04.

Sep 2014

~ND

The Iron Trial

In seiner Heimatstadt ist der 12-jährige Callum Hunt schon lange berühmt berüchtigt. Wenn es irgendwo Ärger gibt, weiß jeder, dass nur er daran Schuld sein kann. Egal was Call auch tut, es scheint immer in Chaos zu enden. In der Schule hat er kaum echte Freunde und es gibt auch immer wieder Kinder, die ihn schikanieren, wo sie nur können.
Das liegt aber nicht nur an Calls Angewohnheit, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Seit einem Unfall als Baby humpelt er auch noch und wird deshalb von allem als Freak abgestempelt.
Sein größtes Geheimnis kennen seine Mitschüler aber noch gar nicht. Denn Call hat magische Fähigkeiten. Er weiß selbst nur sehr wenig über sie. Sein Vater hat ihm strengstens verboten seine Kräfte anzuwenden und spricht nur selten über diesen Teil seines Lebens. Denn die Magie hat Calls Mutter ihr Leben gekostet. Genauer gesagt die Magie und das Magisterium - das Institut, das Magier ausbildet und gegen böse Mächte kämpft.
Und von denen gibt es einige, wie Call feststellen muss. Als das Magisterium beginnt, sich für ihn zu interessieren, erfährt Callum Dinge über die Welt, in der er lebt, aber auch über sich und seine Familie, die er selbst in seinen wildesten Träumen nicht erwartet hätte...

Einzeln sind Cassandra Clare und Holly Black ja bereits sehr bekannt - eine Kooperation zwischen den beiden Erfolgsautorinnen hat mich deshalb natürlich sofort ziemlich neugierig gemacht. Und in der Tat ist die Zusammenarbeit recht gut gelungen. Mir zumindest hat The Iron Trial, das erste Buch der Magisterium-Reihe, ziemlich gut gefallen.
Callum ist kein typischer Jugendbuchheld. Von Anfang an merkt man, dass er wirklich kein Goldjunge ist. Er trifft nicht immer die besten Entscheidungen, ist sarkastisch, frech und viele seiner Schwierigkeiten hat er sich selbst zu verdanken. Trotzdem merkt man, dass er das Herz am rechten Fleck hat und es nicht einfach in seinem Leben hatte. Deshalb bleibt er auch doch immer sympathisch. Im Magisterium macht er sich zunächst allerdings auch keine Freunde. Nur wenige Menschen geben ihm eine echte Chance. Zwei davon sind Tamara und Aaron, die so ziemlich das genaue Gegenteil von ihm sind - beide sind erfolgreich, strebsam und beliebt. Wenn man Helden sucht, wendet man sich also eigentlich eher an diese zwei. Doch gerade das hat mir sehr gut gefallen - denn in The Iron Trial ist der Charakter, der normaleweise als eher Sidekick abgestempelt wird, die Hauptfigur. Dass Call dabei wie gesagt nicht immer ganz korrekt handelt, macht ihn nur noch interessanter.

Es kommt immer wieder mal vor, dass der Schreibstil und daher auch der Lesefluss leiden, wenn sich zwei Autoren zusammen tun, vor allem, wenn sie sehr individuelle Stimmen haben. In The Iron Trial ist das aber ganz und gar nicht der Fall. Im Gegenteil, das Buch ist sehr flüssig und angenehm zu lesen und man merkt gar nicht, dass die Geschichte aus mehreren Federn stammt.

Die Welt von The Iron Trial ist eigentlich ebenfalls recht schön gelungen. Gemeinsam mit Call und seinen Freunden lernen wir die Welt der Magie und des Magisteriums kennen, mit all ihren Wundern und Grausamkeiten. Die beden Autorinnen haben ihre Welt sehr phantasievoll ausgeschmückt und machen ihrem Ruf im Großen und Ganzen alle Ehre.
Und trotzdem fehlt mir irgendetwas an The Iron Trial. Natürlich denkt man in erster Linie an Reihen wie Harry Potter und Percy Jackson and the Olympians / Percy Jackson, wenn man von Büchern hört, die von einer magischen Schule handeln. In der Tat gibt es vor allem zu Harry Potter doch einige sehr offensichtlich Parallelen. Nicht nur was die Magie angeht, sondern auch Callums Vorgeschichte, oder allein schon wegen der Tatsache, dass sich hier zwei Jungs und ein Mädchen zusammen tun. Es ist zwar auf gar keinen Fall ein Plagiat und vor allem im späteren Verlauf der Geschichte verlieren sich viele der Ähnlichkeiten, aber dennoch haben sich Cassandra Clare und Holly Black ein paar Dinge an den großen Fantasy-Vorbildern ausgeliehen. Ganz so charmant wie diese Reihen, ist The Iron Trial allerdings noch nicht ganz geraten. Dafür war die Geschichte hier und da zu flach und der letzte Funken hat einfach noch gefehlt.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Denn The Iron Trial ist nur der erste Teil der Magisterium Reihe, die insgesamt fünf Bände umfassen wird. Und das Potential für eine gute Geschichte ist definitiv da. Dafür sorgt allein schon Callum, der doch wirklich mal ein anderer Held ist, aber auch seine Freunde und die Kreaturen, die er im Laufe des Buches kennenlernt, tragen dazu bei. Das spannende Ende hat dann noch sein Übriges getan.
Das nächste Buch der Magisterium-Reihe werde ich mir also sicher nicht entgehen lassen.

The Iron Trial erscheint am 9. September 2014 in den USA.

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02.

Sep 2014

~ND

Be My Hero

Enthält Spoiler für die restlichen Bücher der Forbidden Men Reihe.

In den letzten Monaten hat sich Evas Leben drastisch verändert. Früher hat sie vom Geld ihrer reichen Eltern gelebt und sich die Zeit mit Freunden, Parties und Jungs vertrieben. Heute dagegen lebt sie mit ihrer Cousine Reese und deren Freund Mason in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung. Außerdem ist sie schwanger. Der Vater des Kindes will allerdings nichts von ihr oder dem Kind wissen. Doch trotz aller Widerungen will Eva aber gar nicht zurück in ihr altes Leben. Alles ist besser, als die Hölle die sie dort hinter der glänzenden Fassade zurückgelassen hat...
Trotzdem muss sich bald etwas ändern. Eva muss ihr eigenes Geld verdienen, um Mason und Reese nicht mehr auf der Tasche zu liegen. Schließlich will sie ihrer Tochter alles bieten, was sie sich nur wünschen kann, wenn sie erst einmal geboren ist. Doch hochschwanger und ohne Collegeabschluss ist das nicht so einfach.
Für Männer hat Eva also momentan eigentlich gar keine Zeit. Und wohlfühlen tut sie sich mit ihnen sowieso nie. Zumindest nicht, bis Pick in ihr Leben tritt. Der Arbeitskollege von Mason mit den Piercings und den Tattoos sollte sie eigentlich abschrecken. Doch dank seinem Charme und sonnigem Gemüt bekommt sie ihn einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Pick geht es da nicht anders. Er hat sein ganzes Leben lang auf eine Frau wie Eva gewartet, doch seine Situations ist im Moment alles andere als einfach. Er muss sich zwischen seiner Verantwortung und dem Einzigen, was er jemals wirklich wollte - einer Zukunft mit Eva - entscheiden.

In Be My Hero, dem dritten Teil ihrer Forbidden Men Reihe, geht Linda Kage ihre Geschichte ein wenig anders an, als sonst. Dieses Mal spielt nämlich das Schicksal eine große Rolle - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn zu Beginn der Geschichte hat Pick eine Begegnung mit einer Hexe, die sein ganzes Leben bestimmen wird. Die Idee ist zwar zugegebenermaßen ein bisschen kitschig, war aber auch eine gute Methode, um die Geschichte ins Rollen zu bringen.
Abgesehen vom etwas ungewöhnlichen Einstieg ist Be My Hero aber eine fast schon klassiche New Adult Geschichte. Beide Charaktere kommen aus schrecklichen familiären Verhältnissen - wenn auch ganz unterschiedlicher Art - und jedes Mal, wenn ich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, hat man wieder eine neue Grausamkeit aus ihrer Vergangenheit erfahren. Wie so oft, war mir das auch in Be My Hero zu viel des "Guten". Denn diese extreme Übertreibung hat sich durch die ganze Geschichte gezogen. Auch was die Entwicklungen innerhalb der Handlung angeht, hat Linda Kage jedes Mal wieder noch eins drauf gelegt. Vor allem im Finale - oder viel mehr dem Showdown - hat sie es eindeutig übertrieben. Das war einfach nicht mehr realistisch und hat die Geschichte am Ende nicht nur zu simpel, sondern auch viel zu extrem aufgelöst.

Und trotzdem hatte Be My Hero irgendwie etwas. Zum einen mochte ich die Charaktere. Eva ist eigentlich ziemlich verwöhnt, zickig und argwöhnisch. Sie ist aber auch loyal bis zum äußersten, lustig und eine ziemlich starke Persönlichkeit. Pick sieht aus wie der klassche Bad Boy, könnte aber nicht weiter von diesem Klischee entfernt sein. Er ist liebevoll, verantwortungsbewusst und ein Freund zum Pferdestehlen. Selbst die Dramen, die den beiden auf Schritt und Tritt folgen, machen sie nicht unsympathischer. Auch von den anderen Charakteren der Reihe sieht man eine Menge. Reese und Mason sind quasi immer mit von der Partie und auch Aspen und Noel bekommt man ab und an zu sehen (zu Beginn überschneidet sich ihre Geschichte sogar mit Be My Hero).
Das Schönste an Be My Hero sind aber die Kinder. Evas Schwangerschaft hatte viele süße Momente und als ihre Tochter auf die Welt kam, ergaben sich davon nur noch mehr. Doch es gibt noch ein weiteres Kind, dass eine extrem wichtige Rolle in dieser Geschichte spielt, von dem ich aber noch nicht mehr verraten möchte. ;)

Alles in Allem ist also auch Be My Hero von Linda Kage lesbar. So gut oder unterhaltsam wie seine beiden Vorgänger ist es zwar nicht, aber die sympathischen Charaktere machen das zumindest ein bisschen wieder wett.
Im März 2015 kommt das nächste Buch der Forbidden Men Reihe in die Läden. With Every Heartbeat wird von Quinn, dem neuesten Barkeeper im Forbidden Club, handeln.

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