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23.

Jul 2015

~ND

Undeniably You

Sydney genießt gerade das schöne Leben. Sie hat das College abgeschlossen und bevor sie mit ihrem Aufbaustudium beginnt, möchte sie ein wenig Geld verdienen. Was wäre da besser, als Haussitting Jobs rund um die Welt anzunehmen? Sydney hat auf diese Weise schon einige schöne Flecken gesehen, doch ihr nächster Job liegt mal wieder näher zuhause: Sie soll für einen Monat auf das Haus (und den verrückten Hund Swarley) ihrer Tante in Palo Alto in Kalifornien aufpassen. Das trifft sich ausgezeichnet, denn so ist sie näher bei ihrer Schwester Avery, die sie viel zu selten sieht.
Eigentlich sollten die 30 Tage pure Erholung werden. Womit sie nicht gerechnet hat, ist dass gleich zwei Männer in ihr Leben treten: Dane, ein nervöser aber ziemlich niedlicher Tierarzt und Lautner, der attraktive und charmante „Pool Boy“...der sich allerdings schnell in Wirklichkeit als Kinderarzt entpuppt, aber nicht bevor sich eine Menge Spaß mit diesem Missverständnis erlaubt.
Zwischen Sydney und Lautner sprühen von Anfang an die Funken, doch es kann nie mehr als eine kleine Affäre zwischen den beiden werden. Schließlich ist Sydney nur einen Monat in der Stadt und hat noch einiges vor in ihrem Leben, das sie nie für einen Mann riskieren würde. Doch als sich der Monat langsam dem Ende neigt, muss sich Sydney einigen harten Wahrheiten stellen...

Undeniably You ist mittlerweile das dritte Buch, das ich von Jewel E. Ann gelesen habe. Doch während mich die anderen beiden Romane überzeugen konnten, hatte ich mit Undeniably You leider so meine Probleme.
Zum Teil liegt das daran, dass das Buch was die Stimmung angeht irgendwie keine richtige Linie findet. Der erste Teil der Geschichte ist leicht, lustig und sexy, mit jeder Menge Flirterei und heißer Sexszenen. Erst als Sydneys Aufenthalt seinem Ende zugeht, beginnt die Geschichte ein bisschen ernster zu werden, denn sie hat echte Gefühle für Lautner entwickelt und der macht schon lange kein Geheimnis mehr daraus, dass er sich in sie verliebt hat. Doch selbst bis hierhin, war es eher noch eine seichte Geschichte. Dann allerdings schlägt die Stimmung komplett um. Es geschehen einige unvorhergesehene Dinge, die starke Spuren an Sydney und allen Beteiligten hinterlassen und die Geschichte in eine völlig andere Richtung lenken. Grundsätzlich hat mir diese Wendung besser gefallen, als die erste Hälfte, aber es hat dennoch einfach nicht so richtig zusammengepasst von der Atmosphäre her.
Auch mit den Charaktern bin ich nie so richtig warum geworden. Sydney war zwar schon ganz sympathisch, aber auch manchmal ein wenig arg stur, besonders wenn es um ihren Lebensplan geht, von dem sie kein Mμ abweichen will. Lautner war die meiste Zeit über wirklich süß und sexy, leistet sich aber gerade gegen Ende einige Dinge, die ich ihm nur schwer verzeihen konnte. Dane war okay und er hat definitiv mehr verdient, als er bekommen hat, aber er war auch ein wenig langweilig und hat keinen starken Eindruck hinterlassen. Und Sydneys Schwester Avery fand ich einfach furchtbar und sie hat noch eine Menge erwachsen werden vor sich.
Wie gesagt hat mir eigentlich die zweite Hälfte etwas besser gefallen. Es entwickelt sich ein riesiges Kuddelmuddel aus Charakteren, Beziehungen, Lügen und Missverständnissen, das für einige interessante Szenen gesorgt hat. Eines war immer klar – zwischen Lautner und Sydney wird es nie ganz vorbei sein, doch die Dinge sind nicht mehr so wie in der Zeit während des Haus-Sittings. Lautner und Sydney handhaben die Dinge beide alles andere als vorbildlich und mir fiel es schwer, am Ende wirklich zufrieden mit dem Ausgang zu sein, einfach weil vorher zu viel Mist passiert ist.

Deswegen war Undeniably You von Jewel E. Ann für mich nur okay. Nach wie vor gefällt mir der Schreibstil der Autorin und gerade in der zweite Hälfte tut sich eine Menge, doch insgesamt waren mir die Handlung und Stimmung einfach zu konfus und haben nicht so wirklich zusammen gepasst. Schade eigentlich, denn man hätte wirklich was aus dieser Geschichte machen können.

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21.

Jul 2015

~ND

TAG

Carolina "Cali" Tate ist auf der Flucht. Seit ihr Vater, ein ehemaliger CIA Agent, nach dem Tod ihrer Mutter etwas aus einem Labor gestohlen hat und dadurch den Zorn vieler verschiedener Gruppen auf sich gezogen hat, lebt auch Cali als ständige Zielscheibe. Denn viele der Gegenspieler ihres Vaters versuchen durch sie und ihre Schwester Krissy an ihn heranzukommen...und das hat Krissy ihr Leben gekostet. Cali musste mit ansehen, wie ihrer Schwester vor ihren Augen von jemandem, dem sie vertraut hat, die Kehle durchgeschnitten wurde. Seitdem lebt sie nach dem Motto, dass ihre Mutter ihr eigentlich schon vor Jahren eingebläut hat: Kenne jeden. Vertraue niemandem.
Das hat auch lange Zeit gut funktioniert. Zumindest bis sie ihren neuen, von ihrem Vater zugeteilten Bodyguard Tango kennenlernt. Tango gelingt es wie keinem anderen je zuvor hinter Calis harte Fassade zu dringen. Sie möchte ihm vertrauen, doch als sie das das letzte Mal getan hat, hat es sie ihre Schwester gekostet. Woher soll sie denn schon wissen, ob Tango nicht auch nur hinter ihrem Vater her ist?
Denn eines weiß Cali: Tango hat ein Geheimnis. Und es scheint um Leben und Tod zu gehen...

Von der Grundprämisse hätte TAG von Shari J. Ryan eigentlich eine ziemlich spannende Geschichte sein können. Calis Situation ist wirklich verzwickt und sie muss ständig über ihre Schulter gucken. Dazu kommen noch ihre mehr als gemischten Gefühle ihrem Vater gegenüber. Schließlich ist es seine Schuld, dass sie so leben muss, wie sie es gerade eben tut und im Grunde ist er auch für Krissys Tod verantwortlich. Gleichzeitig hat sie abgesehen von ein paar SMS hier und da (und auch dann nur aus logistischen Gründen) seit 3 Jahren nichts mehr von ihm gehört. Natürlich hat auch der Mord an Krissy und die Tatsache, dass sie ihrem Mörder vertraut hatte, starke Spuren bei Cali hinterlassen. Es brodelt also in ihr und das erklärt auch, wieso sie erst einmal recht kühl und distanziert rüberkommen kann. Leider hat Shari J. Ryan meiner Meinung nach aber das Potenzial dieses komplexen und interessanten Charakters nicht ausgeschöpft.
Denn Cali macht es einem nicht immer einfach sie zu mögen. Ihre Reaktionen sind oft zu krass, überzeichnet und der Situation nicht angepasst, selbst wenn man ihren Hintergrund bedenkt. Die Autorin wollte mit aller Gewalt zeigen, dass Cali eine harte junge Frau ist, ist dabei aber für meinen Geschmack zu unrealistisch geworden und über das Ziel hinausgeschossen.
Allgemein fehlt es der Geschichte ein wenig an Realismus. Angefangen mit der Sache, die Calis Vater gestohlen hat: . Doch auch im Laufe der Geschichte gibt es immer wieder Situationen und Momente, die leider ziemlich Unglaubwürdig waren. Es gibt zu viele Zufälle und ständig tauchen neue Feinde auf, deren Ziele sich mir nie so ganz erschließen wollten. Außerdem ist es etwas merkwürdig, dass Calis Vater sie nicht einfach mitgenommen hat, als er untergetaucht ist. Stattdessen überlässt er sie mehr oder weniger ihrem Schicksal (ihre Bodyguards sind meist nur von kurzer Dauer und sie reist viel alleine). Das ganze CIA-Gut-versus-Böse Konstrukt in TAG will nicht so recht funktionieren, einfach weil man bei niemandem weiß, wer wo dazu gehört und die Motivationen hinter den einzelnen Gruppierungen teilweise viel zu einfach gestrickt sind. Für eine solide Agentengeschichte war die Handlung zu wenig komplex und die Rolle der einzelnen Akteure zu schwammig.
Außerdem muss ich sagen, dass unterm Strich Tango eigentlich der einzige Charakter in der ganzen Geschichte war, den ich wirklich mochte. Zwar handelt auch er in einem gewissen Maß selbstsüchtig, allerdings in einem Rahmen, den ich absolut nachvollziehen konnte und der nicht auf Kosten von anderen ging. Doch bei den anderen Figuren sah das leider ganz anders aus, so dass ich mich nie so richtig für die Geschichte begeistern konnte.

Deshalb war TAG von Shari J. Ryan leider eher eine Enttäuschung für mich. Sehr schade, denn Potenzial und ein eigentlich ziemlich guter Schreibstil waren definitiv vorhanden.

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19.

Jul 2015

~ND

King of Hearts

Die 27-jährige Alexis hat die Nase voll davon sich mit Betrunkenen bei ihrem Job als Bar-Bedienung herumschlagen zu müssen und beschließt, dass es nun an der Zeit für einen richtigen Job ist. Sie ist sich bewusst, dass sie nicht unbedingt die besten Referenzen aufweisen kann, um in einer Investment Firma zu arbeiten, dennoch gelingt es ihr, einen Job bei Oliver King, einem erfolgreichen Geschäftsmann, dessen Firma im Londoner Finanzdistrikt liegt, zu landen.
Doch King ist kein bisschen so, wie Alexis sich einen langweiligen, steifen Anzugträger vorgestellt hat. Stattdessen sieht er eher aus wie ein Model, hat ein ziemlich schmutziges Mundwerk und seine Motivation, der Beste seines Fachs zu sein, ist nicht etwa Geld, sondern die Anerkennung, die es mit sich bringt.
Alexis muss schnell erkennen, dass ihr neuer Boss sehr gefährlich für sie werden kann, denn es dauert nicht lange, bis sie eher Freunde als Chef und Angestellte sind. Es wäre nur allzu leicht, sich in ihn zu verlieben...doch Alexis wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, auch wenn King es ihr mit seiner charmanten und ehrlichen Art alles andere als einfach macht.
Doch Alexis entdeckt immer wieder eine dunklere Seite an King - er trinkt zu viel, wirkt manchmal abwesend und bekommt immer wieder mysteriöse Anrufe, die ihn sichtlich beunruhigen. King hat ein Geheimnis und noch weiß Alexis nicht, dass dieses Geheimnis ihr Leben für immer verändern wird...

Wer Hearts of Fire / Hearts of Fire - Für dich entflammt von L. H. Cosway gelesen hat, der durfte King dort bereits kennenlernen - allerdings an einem völlig anderen Punkt in seinem Leben, denn dort war er ein betrunkener Taugenichts, der die meiste Zeit versucht hat, sich mit Alkohol zu betäuben. Die erste Hälfte von King of Hearts spielt allerdings 6 Jahre vor diesen Ereignissen und wir bekommen endlich zu sehen, wie aus dem erfolgreichen Geschäftsmann Oliver King ein Schatten seiner selbst werden konnte.
Sowohl King als auch Alexis sind ganz wunderbare Charaktere. Alexis ist in einem Londoner Arbeiterviertel groß geworden, flucht wie ein Seemann und ist niemals um einen schlagfertigen Spruch verlegen. Sie lässt sich nicht verbiegen, auch nicht, als in einer der einflussreichsten Firmen in der Canary Wharf einen Job bekommt. Ich habe ihre krasse und etwas grobe Art geliebt, denn Alexis war einfach unglaublich erfrischend und lässt sich von niemandem was vormachen. Auch King ist sofort von ihrer Art eingenommen. Denn obwohl er mit einem silbernen Löffel im Mund aufgewachsen ist und die besten Schulen besucht hat, sind er und Alexis sich viel ähnlicher, als man meinen mag. Ihre aufkeimende Freundschaft ist voller Irrungen und Wirrungen, die aber definitiv eher charmant, als nervig waren (ich bin bei allzu albernen oder dramatischen Missverständnissen ein wenig empfindlich) und perfekte Unterhaltung geboten haben. Die Spannung zwischen den beiden spürt man auf jeder Seite und man fiebert schnell mit, wann sich denn nun endlich mehr zwischen den beiden entwickelt.
Doch was am Anfang vielleicht eher wie eine leichte Office Romanze wirkt, entwickelt sehr schnell einen ernsten Unterton. Denn Kings Existenz ist lange nicht so perfekt, wie es nach Außen vielleicht wirken mag. Es gibt jemanden, der sein Leben schon seit Jahren zur Hölle macht und der absolut ruchlos ist. Sobald dieser Gegenspieler auftaucht, nimmt die Geschichte einen ganz anderen Ton an, der die Handlung aber auf ganz natürliche Weise in die nächste Etappe des Buchs leitet.
Denn es gibt einen Zeitsprung in King of Hearts, der Platz für einige neue Entwicklungen bietet. 6 Jahre sind eine lange Zeit, der sowohl bei Alexis, als auch bei King eine Menge Veränderungen mit sich bringt. Auch hier ist es L. H. Cosway gelungen, ganz klar zwischen Vorher und Nachher zu differenzieren. Alexis innere Stimme hat sich verändert, sie ist erwachsener geworden und ihre Erfahrungen haben sie reifen lassen - doch im Grunde blieb sie immer noch die Gleiche. L. H. Cosway hat ein wirklich gutes Händchen dafür, ihre Charaktere auf sehr sensible Weise wachsen zu lassen und das ist ihr auch hier wieder gelungen.

Die Geschichte zwischen Alexis und King ist herzzerreißend, romantisch, humorvoll und manchmal auch düster und ich war wirklich rundum begeistert von diesem Buch. Ich hätte mir zwar vielleicht gewünscht, dass der Nachher-Teil der Geschichte etwas länger wäre, aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau, denn die Geschichte hat so wie sie ist, ganz wunderbar funktioniert.
King of Hearts war genau das, was ich mir von Kings Geschichte erhofft hatte, nachdem man ihn ja in Hearts of Fire / Hearts of Fire - Für dich entflammt doch schon etwas näher kennenlernen durfte. Doch keine Sorge, auch wer Hearts of Fire / Hearts of Fire - Für dich entflammt nicht gelesen hat, wird keine Probleme haben King of Hearts zu verstehen, man kann es absolut als alleinstehendes Buch lesen. Man verpasst dann allerdings wirklich etwas, denn alle Bücher der Hearts Reihe sind wirklich schön und freue mich jetzt schon auf Hearts of Blue, das vierte Buch im Bunde, das von Alexis bester Freundin Karla handeln wird.

Übrigens ist Six of Hearts / Six of Hearts - Verzauber mich, das erste Buch der Reihe, ab 6. August 2015 endlich auch auf Deutsch erhältlich!

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18.

Jul 2015

~nia

Letters from Sussex

Nach der 5. Sherlock Staffel. Sherlock ist in den Frühruhestand gegangen und lebt in Sussex. John lebt in London. Im Rahmen der Mary/Moriarty-Affäre haben sich die Freunde zerstritten. Doch Molly und Greg heiraten demnächst und John und Sherlock sind natürlich beide zur Hochzeit eingeladen. Sherlock, der eh der Meinung ist, dass die Funkpause lange genug angehalten hat, nimmt seinen Mut zusammen und schreibt John einen Brief. Dieser Brief hat es in sich; er ist nämlich nicht nur eine 'komm lass uns wieder Freunde sein'-Botschaft, sondern auch ein halber Liebesbrief. Johns und Sherlocks Freundschaft war schon immer besonders und selbst für beste Freunde sehr innig. Nun hat Sherlock beschlossen, dass John das nun auch mal langsam einsehen sollte...

Der Titel von Letters from Sussex ist wörtlich zu verstehen. Es ist ein Fanfiction in Briefform, wobei es neben Briefen auch E-Mails, Textnachrichten und Niederschriften von Telefongesprächen zu lesen gibt. Darüber hinaus ist Letters from Sussex noch eine sogenannte Work in Progress, also eine noch im Entstehen begriffene Geschichte. Normalerweise versuche ich diese zu vermeiden und gar nicht erst anzufangen - das Warten auf neue Kapitel ist nun mal ein nervenaufreibender Prozess, genauso wie es das Warten auf den nächsten Teil einer Buchserie ist.

Warum habe ich dann bei Letters from Sussex von Sussexbound eine Ausnahme gemacht? Zum einen liegt es daran, dass ich ein unglaubliches Faible für Geschichten in Briefform habe, zum anderen habe ich die Autorin erst kurz vorher entdeckt und ihr Schreibstil hat mich sofort in den Bann gezogen. Was soll ich sagen? Die Geschichte ist perfekt. Selbst unfertig - vielleicht sogar gerade deswegen - macht Letters from Sussex so wahnsinnig viel Spaß! Die Charakterisierungen von Sherlock und John sind punktgenau, dass es eine wahre Freude ist. Auch die Dinge, die beiden passieren, kann man sich perfekt vorstellen. Sherlocks und Johns Diskussionen, Auseinandersetzungen und wonnigen Momente haben sich klammheimlich in meinen Tagesablauf geschlichen und ihn völlig auf den Kopf gestellt.
Stellt euch nur vor, ihr wacht morgens auf und dass erste was man tut, ist das Update der Nacht zu lesen. Wenn man Glück hat, sind es mehrere Kapitel. Da hinterlässt man dann einen Kommentar und guckt auch mal, was die Mitleser so geschrieben haben. Gegen Nachmittag oder am frühen Abend fängt man an, nach Aktualisierungen zu gucken. Dazu muss man wissen, die Autorin lebt in Texas, was im Sommer einer Zeitverschiebung von 7 Stunden entspricht - die meisten Updates kommen also wenn es dort Abend ist (was tiefste Nacht bei uns bedeutet).

Was macht man also, wenn man auf neues Lesematerial wartet? Man fängt x-fach an, ganze Teile wiedergelesen (Lieblingsstellen von mir sind beispielsweise in Kapitel 35, 50, 66 und ganz frisch 93). Dann sind da Kapitel, die sind ganz schrecklich, weil es ein Auf- und Ab zwischen den beiden ist und sie sich mehr als nur einmal zusammenraufen müssen, alte und neue Missverständnisse aus dem Weg räumen müssen und dabei natürlich auch Fehler begehen, was den jeweils anderen sehr verletzen kann.

Doch bei all der Warterei und bei der Achterbahnfahrt, auf die einen die beiden Protagonisten schicken, bringt einem das Leseerlebnis etwas, was ich so noch nicht hatte: ein kollektives Lesegefühl. Sussexbound hat die ersten acht oder neun Kapitel alle an einem Tag gepostet und genau da bin ich dann auch eingestiegen. Ich bin also eine Leserin der ersten Stunde, selbst wenn ich mir erst am zweiten Tag ein Herz gefasst habe und ins Kommentieren eingestiegen bin. Seitdem habe ich fast alle Kommentare gelesen (also nicht nur meine eigenen, die vermutlich die Zahl 50 auch schon weit überschritten haben), sondern auch die all der anderen Leser und oft auch die Antworten der Autorin. Um mal zu verdeutlichen, was das bedeutet: aktuell (Stand 18. Juli 2015, 10:25h Deutschland, 3:25h Texas/USA) hat die Geschichte 95 Kapitel und 4634 Kommentare.

Und das tolle daran: Sussexbound bemüht sich wirklich, ihren Lesern zu antworten und selbst wenn das mal nicht klappt (die Autorin hat auch ein Leben mit anstrengendem Job, Mann und chronischen Gesundheitsproblemen), kündigt sie das oft an (auf ihrem tumblr blog) oder gibt es im Nachhinein durch. Manchmal kommen sogar die Leser untereinander ins Gespräch und auch das ist einfach zu schön zu sehen.

Aus all diesen Gründen wollte ich Letters from Sussex auf diesem Blog mit einer Rezension beehren, obwohl das Ende noch nicht geschrieben ist. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen unter euch, der einmal reinschauen möchte. Aber seid gewarnt, die Geschichte hat wirklich allerhöchstes Suchtpotential.

Hier geht es zum Buch!

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16.

Jul 2015

~ND

Dearest Clementine

Seit Jahren schon muss die 21-jährige Clementine für sich selbst sorgen. Ihre wohlhabenden und erfolgreichen Eltern haben ihr den Hahn zugedreht in der Sekunde, in der Clem nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen wollte. Ihr Studium konnte sich die Englisch-Studentin nur leisten, weil sie eine ihrer Geschichten veröffentlicht hat, die zu einem Überraschungserfolg wurde. Doch die Geschehnisse, die das Buch erzählt, sind wesentlich näher an der Wahrheit über ihre High School Zeit, als die meisten Menschen ahnen, weswegen Clementine es unter einem Pseudonym veröffentlich hat.
Doch nun wird das Geld wieder knapp und da sie so schnell wie möglich ihre Studiengebühren bezahlen muss, braucht Clem Inspiration für ein neues Buch. Die Massen (und ihre Englischprofessorin) wollen aber eine Romanze...und kein Genre liegt Clementine weniger. Nach ihren schlechten Erfahrungen in der High School hat sie Männern abgeschworen. Sie hat sich sogar schon einen Ruf als Eisprinzessin an ihrer Uni gemacht, weil sie jedem Typen, der mit ihr ausgehen will, die kalte Schulter zeigt. Doch einen Mann gibt es doch, der Clems Herz ein wenig tauen lässt: Gavin, ein Journalistik-Student, mit dem sie ein paar Freunde teilt, und der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf geht.
Als Gavin Clementine ein Angebot macht, das ihr dabei helfen könnte endlich Inspiration zu finden, überlegt sie nicht lange. Wenn sie ehrlich ist, könnte sie sich sowieso nicht länger von Gavin fernhalten. Doch Clems Vergangenheit ist noch nicht fertig mit ihr und bald schon taucht ein alter Bekannter auf, den sie am liebsten nie wieder gesehen hätte und der ihr Glück zu zerstören droht, bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatte, es wirklich zu genießen...

Dearest Clementine war der Debütroman von Lex Martin und ist eigentlich sogar ein ziemlich gelungenes Buch. Clemetine ist ein sehr vielschichter Charakter und sie hat schon eine Menge erlebt. Tatsächlich gab es bereits zwei sehr einschneidende und negative Erlebnisse in ihrem Leben: Die eine Erfahrung hat ihr als Grundlage für ihren Erfolgsroman gedient, die andere fand statt, als sie eben dieses Buch geschrieben und editiert hat. Beide Erlebnisse haben starke Spuren bei ihr hinterlassen und ich konnte es absolut verstehen, wieso sie den meisten Menschen erst einmal ziemlich skeptisch und kühl gegenüber steht. Sie hat eine handvoll sehr guter Freunde und das reicht ihr im Grunde, denn nicht mal auf ihre Familie konnte sie sich in den letzten Jahren verlassen. Gavin ist der erste Mann seit langer Zeit, dem es gelingt, Clems Barrikaden zu überwinden und den sie ernsthaft mag. Am Anfang war ich ein wenig besorgt, dass sich die beiden hinter ihrem "Deal" verstecken werden, als sie langsam beginnen, sich näher zu kommen. Doch beide machen kein Geheimnis daraus, dass ihre Abmachung eher eine Farce ist und ihnen mehr aneinander liegt. Ich fand das sehr erfrischend. Sowohl Gavin als auch Clem sind sehr erwachsene Charaktere, die aber nicht bieder oder langweilig rüber kommen, und ich habe sie schnell ins Herz geschlossen.
Die Geschichte entwickelt sich relativ gemächlich. Wir lernen Clem erst einmal so richtig kennen, bevor Gavin eine echte Bedeutung bekommt. Es war auch keine Liebe auf den ersten Blick, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Doch bald schon kristallisiert sich heraus, dass Dearest Clementine sowieso nicht nur eine reine Liebesgeschichte ist, denn an ihrer Universität geht etwa sehr Beängstigendes vor sich. Eine Studentin ist vor ein paar Wochen spurlos verschwunden und keiner weiß, was mit ihr geschehen ist, doch alle befürchten das Schlimmste. Dazu kommt, dass jemand aus Clementines Vergangenheit wieder in ihr Leben getreten ist und dadurch alte Wunden wieder aufreisst. Es passiert also definitiv genug, um Dearest Clementine nie langweilig werden zu lassen.
Clem stehen jede Menge Nebencharaktere zur Seite, von denen ich die meisten sehr gern mochte. Die Figuren sind klar differenziert und keine wirkt wie die andere. Die Dynamik zwischen ihnen hat sich sehr natürlich angefühlt und der Handlung eine gewisse Würze gegeben.

Es gibt allerdings zwei Punkte, die mich wirklich gestört haben. Zum einen gibt Clems beste Freundin Jenna ihr ein paar Ratschläge, mit denen ich mich so gar nicht anfreunden konnte. Im Grunde sagt sie ihr, wenn sie nicht will, dass ihr Partner fremd geht, dann muss sie ihn zu jeder Zeit sexuell befriedigt halten. Jenna hat ständig so etwas gesagt, was mich wirlich massiv gestört hat. Als ob es die einzige Aufgabe einer Frau wäre, ihren Mann stets glücklich zu machen.
Mein andere Kritikpunkt war die Auflösung. Auf der einen Seite fand ich es ganz gut, dass es relativ dramafrei zugeht. Allerdings wäre ein kleines bisschen mehr Action schon schön gewesen, vor allem da man das Ende ab einem gewissen Punkt kommen gesehen hat. Das ist aber irgendwie eher an Clementine und somit auch dem Leser vorbei gegangen und man war nur passiv daran beteiligt.

Ansonsten ist Dearest Clementine von Lex Martin aber ein nettes New Adult Buch, das mir besser gefallen hat, als viele andere Bücher dieser Art. Es hatte starke Charaktere, eine solide Geschichte und einen flüssigen, humorvollen Schreibstil, weshalb ich die anderen Bücher der Dearest Reihe bestimmt auch noch lesen werde.

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