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28.

Feb 2016

~ND

When Beauty Tamed the Beast / In einem fernen Schloss

So schnell kann es gehen: Gerade noch war die junge Linnet eine der beliebtesten jungen Damen, die dieses Jahr in die reiche Londoner Gesellschaft eingeführt wurden. Jeder Mann hat sich um sie gerissen und selbst Prinzen konnten sich ihrem Charme nicht enziehen. Doch es hat nur einen Skandal gebraucht und schon war ihr Ruf ruiniert. Alle denken, dass Linnet ein außereheliches Kind erwartet und zereißen sich den Mund über sie – was war schließlich schon zu erwarten, bei ihrer berühmtberüchtigten Mutter, die eine Affäre nach der anderen hatte?
Linnet und ihr Vater wissen, dass sie jede Chance auf eine gute Ehe durch diesen Skandal verloren hat...doch vielleicht gibt es doch noch einen Lichtblick. Denn in Wales gibt es einen reichen Duke und Doktor, der dank seiner Launen nur "das Biest" genannt wird und der angeblich nach einer Verletzung selbst keine Kinder mehr bekommen kann, aber ganz dringend einen Erben braucht...und dem könnten Linnets Umstände gerade recht kommen. Sie muss ihn nur dazu bringen sie zu heiraten, bevor ihm klar wird, dass sie in Wirklichkeit gar nicht schwanger ist.
Doch als sie in Wales ankommt und zum ersten Mal auf Piers, ihren Zukünftigen, stößt muss Linnet ganz schnell feststellen, dass man diesem Mann nicht so einfach etwas vormachen kann - und dass man manchen Gerüchten einfach nicht trauen darf...

Es ist mittlerweile schon einige Jahre, als ich When Beauty Tamed the Beast / In einem fernen Schloss von Julia Quinn zum ersten Mal gelesen habe, doch es ist immer noch die historische Romanze, auf die ich am liebsten zurückgreife, sollte mich mal die Lust auf so ein Buch packen. Denn wenn man erst einmal über das absolut kitschige und klischeehafte englische Cover hinweg gekommen ist, ist When Beauty Tamed the Beast / In einem fernen Schloss ein wirklich gelungenes Buch.
Das liegt ganz besonderes daran, dass es eigentlich keine klassische historische Romanze ist, denn Julia Quinn nimmt sich einige Freiheiten, was ihre Beschreibungen angehen. Denn auch wenn Linnets Umstände definitiv etwas sind, an denen die damalige feine Gesellschaft Anstoß gefunden hätte, ist ihre doch ziemlich freche und selbstbewusste Art und Weise vermutlich etwas, das man ihr zu damaliger Zeit nie durchgehen hätte lassen. Doch genau diesen Charakterzug mochte ich am liebsten an Linnet. Zwar ist momentan ihre größte Sorgen einen Ehemann zu finden, trotzdem ist sie eine ziemlich selbstständige und starke junge Frau. Sie lässt sich nicht einfach so rumschubsen und steht für das ein, woran sie glaubt. Trotz all der Gerüchte und Schreckensgeschichten, die Piers nach London vorausgeeilt sind, hat sie nicht vor, sich von ihrem Zukünftigen einschüchtern zu lassen. Der ist allerdings alles andere, als das, was sie erwartet hat. Er ist zwar groß und grob und ziemlich unfreundlich und was das angeht mit seinem Spitznamen "das Biest" eigentlich ziemlich gut getroffen. Er ist aber auch hochintelligent und mit seinem sardonischen Humor genau Linnets Kragenweite - und vice versa, denn auch Piers muss sehr bald zugeben, dass hinter Linnet weit mehr steckt, als nur ein hübsches Gesicht.

Die Gefühle zwischen den beiden entwickeln sich langsam und gemächlich und mit jeder Menge Zankereien. Doch es hat großen Spaß gemacht, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich die Zähne aneinander ausbeißen. When Beauty Tamed the Beast / In einem fernen Schloss ist natürlich sehr romantisch - aber auf eine unkitschige und eher humorvolle Art und Weise. Die Wortgefechte und Streitereien zwischen Linnet und Piers sind oft wirklich urkomisch und auch einige andere Charaktere sind sehr unterhaltsam, allen voran Piers äußerst unkonventioneller Butler Prufrock.
Auch das Drumherum mit Wales als sehr schönem Schauplatz und Piers Schloß, das er zu einer Art Krankenhaus umfunktioniert hat, haben für viel Abwechslung gesorgt und die Geschichte nie stagnieren lassen. Denn Piers ist ein leidenschaftlicher Arzt (der allerdings gar kein Händchen für den emotionalen Umgang mit seinen Patienten hat), was natürlich auch für die Handlung eine wichtige Rolle spielt und bald auch Linnet zu interessieren beginnt. Linnet und Piers sind sich nämlich gar nicht mal so unähnlich, was ich bei der Anlehnung an Die Schöne und das Biest irgendwie ziemlich gelungen fand.

Alles in allem ist When Beauty Tamed the Beast / In einem fernen Schloss von Eloisa James mit seinem Humor und seinen cleveren Figuren mal eine andere Art von historischem Liebesroman, der mich aber trotzdem jedes Mal aufs Neue wieder sehr gut zu unterhalten weiß und den ich auch dieses Mal sicher nicht zum letzten Mal gelesen haben werde.

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27.

Feb 2016

~ND

The Score

Wenn man am Briar College ein bisschen Spaß haben will, weiß jeder, dass man bei Dean Heyward Di Laurentis an der richtigen Adresse ist. Er ist der Party-König der Uni und ein absoluter Frauenmagnet, der kein Geheimnis daraus macht, dass er Abwechslung im Bett will. Deshalb haben es sich die meisten Frauen schon lange aus dem Kopf geschlagen, ihn auf irgendetwas festzunageln. Er ist reich, gutaussehend und tut nur das, worauf er Lust hat. Dass die meisten Leute in Dean deshalb eher eine hübsche Verpackung mit wenig Inhalt sehen ist nicht weiter verwunderlich.
Auch Allie hat in Dean nie mehr gesehen, als den arroganten Partyhengst, der mit allem Weiblichen flirtet, das ihm über den Weg läuft. Umso schlimmer ist es für sie, als sie nach einer durchzechten Nacht eines Morgens in Deans Bett aufwacht - nur einen Tag, nachdem sie sich von ihrem langjährigen Freund Sean getrennt hat. Allie schämt sich und will diese Nacht so schnell wie möglich vergessen - selbst wenn es der beste Sex war, den sie seit Langem hatte.
Doch Dean nimmt sich was er will - und er will mehr solcher Nächte mit Allie. Sie hatten beide Spaß und er ist sich ziemlich sicher, dass er sich bei Allie keine Sorgen machen muss, dass sie je mehr von ihm will. Wieso also nicht? Dean muss allerdings bald feststellen, dass an Allie mehr dran ist, als einfach nur guter Sex...

The Score von Elle Kennedy ist nun endlich die Geschichte von Dean, dem Clown in der Gruppe um die Eishockey Spieler des Briar College. Schon in den ersten beiden Büchern war er oft mit von der Partie, aber immer eher am Rande und als eine Figur, die man nicht unbedingt ernst nehmen würde. In diesem Buch darf er nun endlich zeigen, dass mehr in ihm steckt...auch wenn es am Anfang dieser Geschichte nicht wirklich danach aussieht. Denn Dean führt tatsächlich ein ziemlich sorgenfreies und oberflächliches Leben. Er kennt keine Geldsorgen und auch sonst ist ihm noch nie etwas wirklich Schlimmes passiert.
Bei Allie sieht das ein wenig anders aus. Sie hat sehr jung ihre Mutter verloren und auch ihr Vater ist schwer krank. Außerdem ist die angehende Schauspielerin nicht wirklich sicher, wie es für sie beruflich weitergehen soll.
Es sieht also eigentlich erst einmal nicht danach aus, als könnten die ernste Allie und der unbekümmerte Dean viel gemeinsam haben...nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht ist allerdings klar, dass sie zumindest sexuell mehr als kompatibel sind. Womit keiner wirklich gerechnet hat, ist dass sich so etwas wie eine Freundschaft daraus entwickelt. Mir hat der Einfluss, den die beiden aufeinander hatten, ziemlich gut gefallen, denn er hat beide zum besseren verändert. Allie wird ein wenig lockerer und lernt auch mal Dinge für sich selber zu tun und Dean wird damit konfrontiert, mehr über sein Leben nachzudenken.
Lange Zeit kommt The Score eigentlich mit ziemlich wenig Drama aus – doch es wäre kein New Adult Buch, wenn es nicht doch irgendwann dazu kommt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich überhaupt nicht mit der Richtung gerechnet habe, in die es geht (zumindest nicht in der Form), was mir gleichzeitig ziemlich gut gefallen, aber auch das Herz gebrochen hat. The Score entwickelt sich etwas anders, als ich erwartet hätte, ist dadurch aber sicher nicht schlechter geworden und konnte mich wirklich angenehm überraschen.

Insgesamt hat mich The Score von Elle Kennedy also ziemlich gut gefallen. Es passiert zwar nicht sonderlich viel und im Grunde ist immer klar, wohin die Geschichte am Ende führen wird, trotzdem schafft es Elle Kennedy immer wieder den Leser mit ihren sympathischen Figuren und ganz eigenem Witz gut zu unterhalten.
Auch auf das nächste Buch der Off-Campus Reihe bin ich jetzt schon sehr gespannt, denn das letzte Kapitel in The Score lässt einiges für Tucker, den vierten Freund in der Gruppe, erwarten.

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25.

Feb 2016

~ND

The Girl's Got Secrets

Enthält kleine Spoiler für die übrigen Bücher der Forbidden Men Reihe.

Remy Elisa Currans größter Traum war es schon immer Schlagzeugerin in einer Band zu sein. Geklappt hat das aber leider nie und die nötige Unterstützung hat ihr auch immer gefehlt. Ihr strenger Onkel sieht ihre Liebe zur Rock Musik z.B. gar nicht gerne und hat sie viel lieber bei sich im Restaurant, um mitzuhelfen, so wie sich das in einer mexikanischen Familie gehört. Ihr Exfreund Fisher war auch keine größere Hilfe - und das obwohl er sogar selbst Sänger in einer Band ist. Doch statt Remy zu unterstützen ihren Traum zu verwirklichen hat er sie nach Strich und Faden betrogen und - was noch schlimmer ist - ihre Musik und Songtexte geklaut.
Doch dann bietet sich ihr eine große Chance: Die lokal sehr bekannte Band Non-Castrato sucht einen neuen Drummer und Remy weiß einfach, dass sie wie gemacht für den Job ist. Dumm nur, dass die anderen Band-Mitglieder das ganz anders sehen, denn sie wollen kein Mädchen in ihrer Gruppe haben und lassen sie erst gar nicht vorspielen.
So leicht lässt sich Remy aber nicht abwimmeln und erkennt zum ersten Mal, wie praktisch es sein kann, eine Maskenbildnerin zur Mitbewohnerin zu haben...

Asher Hart hat schon fast nicht mehr daran geglaubt, jemals einen anständigen Drummer für seine Band Non-Castrato zu finden, bis am letzten Tag ihrer Vorstellungstermine endlich Remy auftaucht. Er ist nicht nur ein phantastischer Schlagzeuger, er und Asher verstehen sich auch auf Anhieb blendend. Klar, manchmal ist er ein bisschen merkwürdig und hat sehr feminine Angewohnheiten, aber schließlich ist er schwul, vielleicht liegt es also daran.
Asher ist froh, dass er wenigstens eine Sorge durch seinen neuen Drummer los hat. Denn ansonsten läuft es eher mäßig in seinem Leben: Er weiß nicht recht, was er von der Tatsache halten soll, dass sich sein Boss Pick als sein Bruder herausgestellt hat. Außerdem erreichen ihn sehr unangenehme Neuigkeiten von seinem kriminellen Vater...und zu allem Überfluss findet er einfach die eine Frau nicht mehr, die er seit Monaten nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

Doch was Asher nicht weiß, ist dass sie vielleicht viel näher ist, als er ahnt...

Die Geschichten aus Linda Kages Forbidden Men Reihe gehören schon seit Erscheinen des ersten Buchs zu den Romanen, die ich einfach lese - selbst wenn mich die Handlung auf den ersten Blick erst einmal gar nicht so sehr anspricht. Ich bin allerdings jedes Mal wieder viel zu neugierig herauszufinden, wie es diesen Figuren ergangen ist. Bisher bin ich mit diesen Büchern mal besser und mal schlechter gefahren, aber im Grunde waren sie zumindest immer okay. Leider kann ich das aber dieses Mal von The Girl's Got Secrets überhaupt nicht sagen.
Es gibt einfach zu viele Aspekte in diesem Buch, die mich gestört haben. An vorderster Front wäre da natürlich die Tatsache, wie unglaubwürdig es ist, dass keiner erkennt, dass Remy in Wirklichkeit ein Mädchen ist. Es liegt gar nicht mal unbedingt daran, dass ihre ganze Verkleidung innerhalb einer Nacht entstanden ist und trotzdem so perfekt ist, dass sie alles und jeden täuschen kann (obwohl das allein schon nicht sehr glaubwürdig ist). Viel mehr liegt es einfach daran, dass sie ihre Maske ständig auf und wieder absetzt und ihre Verkleidung nach Sekunden jedes Mal wieder top sitzt und keiner auch nur ahnt, dass irgendetwas nicht stimmt. Mir war das einfach von vorne bis hinten zu unrealistisch.
Auch dass Remy mittlerweile mit drei verschiedenen Gesichtern in Ashers Leben getreten ist und jedes Mal wieder einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, ruft bei mir eher gemischte Gefühle hervor. Auf der einen Seite ist es natürlich schon sehr romantisch, dass Remy für Asher etwas besonderes ist, egal in welcher Gestalt sie ihm gegenübertritt. Auf der anderen Seite fand ich es aber auch unglaublich anstrengend, dass Asher sie einfach nie erkennt. Selbst die beiden Male, als er Remy als Frau sieht, erkennt er sie nicht als ein und dieselbe Person wegen irgendwelcher unnötigen Verkleidungen. Auch hier sind viele Situationen alles andere als realistisch und man muss als Leser ganz schön viel hinnehmen, wenn man weiterlesen will.
Ehrlich gesagt gibt The Girl's Got Secrets aber auch als Romanze nicht allzu viel her. Remy und Asher kennen sich zwar über das ganze Buch hinweg und Remy verliebt sich auch sehr schnell – da Asher sie aber nur als seinen männlichen Bandkollegen kennt bleibt das aber erst mal natürlich sehr einseitig. Und selbst als die beiden sich dann endlich mal als Mann und Frau treffen spielt sie ihm dennoch weiterhin etwas vor und tut so, als würde sie kein Englisch sprechen. Es war einfach zum Haare raufen mit diesen beiden und ist irgendwann einfach nur noch ins Absurde abgerutscht.
Dazu kommen noch viele andere kleinere und größere Dramen, die eigentlich überhaupt nicht nötig gewesen wären, wie z.B. die Sache mit Ashers Vater oder Remys furchtbar anstrengende Mitbewohnerin Jodi, die die Geschichte nur noch anstrengender gemacht haben.

Über The Girl's Got Secrets selbst kann ich ehrlich gesagt leider nicht sehr viel Gutes sagen. Das Buch hat mich kein bisschen überzeugen können. Das Einzige, was mir gefallen hat, war die ganzen alten Bekannten wieder zu sehen. Alle Paare aus den anderen Büchern von Linda Kages Forbidden Men Reihe sind mit von der Partie und man erfährt, wie es ihnen so ergangen ist. Das war aber leider auch schon das einzige Positive, das ich sagen kann. :/

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24.

Feb 2016

~nef

Band des Schweigens

Tags: Romantik
Cover Band des Schweigens

John Achilles Fortune hätte nach seinem Jurastudium nicht gedacht, dass er einmal in einer Kanzlei arbeiten wird, die sich um die Hinterlassenschaft einsam verstorbener Menschen kümmert. Doch genau hier sitzt er nun und hat seine erste Klientin.
Eleanor Cavendish hat ein ordentliches Vermögen hinterlassen, allerdings kein Testament. So ist es nun Johns Aufgabe zu ermitteln ob es entfernte Verwandte gibt, die ein Anrecht auf Eleanors Erbe haben.
Die Spurensuche in der Villa der Verstorbenen bringt ein altes Bild zu Tage. Darauf sind zwei junge Mädchen abgebildet und die Rückseite lässt darauf schließen, dass eine davon Eleanor ist. Aber wer ist das andere Mädchen? Eine Freundin? Oder vielleicht eine Schwester?
John macht sich auf den Weg nach Cornwall um den Ursprung des Bildes zu ergründen.

Alice Ponsomby Pane wohnt im kleinen Ort St Ives, arbeitet als Kellnerin und träumt davon ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sie liebt die Kunst, wird aber von allen nur belächelt. Allen voran ihre Mutter, bei der sie nach ihrer Rückkehr wieder wohnt und ihrem Freund Gordon.
Es frustriert sie sehr, dass sie weder genug Geld hat um sich ein Kunststudium zu ermöglichen noch um sich von daheim abzunabeln. Ihren Job im 'Sea Horse' als Kellnerin macht sie aber eigentlich ganz gerne. Immerhin ist das 'Sea Horse' das beste Restaurant in St Ives und ihr Chef so etwas wie eine Vaterfigur für sie.
Wenn es nach ihrer Mutter und ihrem Freund Gordon gehen würde, wäre ihr Leben vorprogrammiert: Hochzeit, Kinder, Altwerden in St Ives. Aber ans Heiraten denkt Alice überhaupt nicht. Blöd nur, das Gordon ihr gerade erst einen Antrag gemacht hat.

Bei einem Spaziergang an der Küste muss John feststellen, dass er definitiv keine Wanderschuhe dabei hat. Prompt knickt er um und hadert mit seinem Schicksal in der einsamen Gegend. Da kommt Alice mit ihrem Hund Ben wie gerufen. Sie verstehen sich auf Anhieb und im Gegensatz zu John, weiß Alice sehr wohl wo sie sich befinden. Sie hilft ihm zurück ins Hotel zu kommen und als Dank dafür lädt er sie zum Abendessen ein. Alice sagt zu, dabei weiß sie, das Gordon das sicherlich nicht gut finden wird. Aber es ist ja nur ein Essen, oder?
Der fremde Mann hat eine gewisse Anziehungskraft und so richtig kann sie ihm auch nicht glauben, dass er als Tourist hier ist. Er verbirgt etwas vor ihr, nur was?
John ist von Alice sofort angetan, beim gemeinsamen Abendessen erfährt er viel von ihr. Sie erzählt ihm, das sie gern etwas über die Herkunft ihrer Großmutter herausfinden würde. Das spielt ihm in die Hände. So kann auch er Nachforschungen anstellen ohne sich zu sehr öffnen zu müssen.
Schließlich hat er einen Auftrag zu erfüllen und sein Chef möchte lieber heute als morgen ein Ergebnis sehen.

Der erste Teil um den Anwalt John A. Fortune beginnt im trüben London und bringt den Leser kurz darauf ins ländliche Cornwall. John hat einen interessanten Job - er sucht die Hinterbliebenen von einsam verstorbenen, wohlhabenden Menschen. So hat er ein gewisses Maß an Detektivarbeit zu erledigen und hat es in der Hand ob das Erbe weitergereicht wird oder ob es der britischen Krone zufällt.
Diese Art der Nachlassverwaltung finde ich sehr interessant - gibt es so etwas wirklich? Ich fände es wahnsinnig spannend.
John ist ein genügsamer Mann der leichte Probleme hat sich mit dem weiblichen Geschlecht zu unterhalten. Wohlgemerkt nur mit den jungen gutaussehenden Damen. Das ist wenig hilfreich, sehnt er sich doch eigentlich nach einer Frau an seiner Seite. Ansonsten erschien er mir etwas farblos, wenn auch nicht unsympathisch.

Während mit John nicht lange im Kopf geblieben ist, empfand ich Alice als einprägender. Sie kommt mir vielschichtiger vor mit ihrer Art und auch weit lebhafter. Sie hat so ihre Sorgen mit ihrer ewig nörgelnden Mutter, der Sehnsucht nach ihrer verstorbenen Großmutter und dem aufdringlichen Mann an ihrer Seite.
Zudem den innigen Wunsch ihr Geld mit Kunst zu verdienen. Mit ihrem Job wird sie das nötige Geld wohl aber nicht zusammen bekommen.

Band des Schweigens von Margot S. Baumann ist eine schöne kurzweilige Lektüre, die zum Träumen einlädt. Nach diesem Buch hat man das dringende Bedürfnis nach Cornwall zu reisen um sich dort den Wind um die Nase wehen zu lassen.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, konnte allerdings das Ende nicht ganz mit meinem Wunsch vereinbaren. Schade. Nun bin ich aber schon gespannt wie es wohl weiter geht und da die Autorin noch nicht festgelegt hat, wie viele Bände es geben wird, können wir da auf einiges hoffen.

Einen ganz lieben Dank an Margot S. Baumann für das Rezensionsexemplar.

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23.

Feb 2016

~ND

Lovers Leap

Seit Michael denken kann, war er der Liebling seiner Mutter. Er musste sich nie selbst um etwas kümmern - seine Wäsche wurde ihm gewaschen, für ihn stand immer pünktklich das Essen auf dem Tisch und Hausarbeit ist ihm völlig fremd. Auch jetzt - mit 26 Jahren - hat sich daran nicht wirklich viel geändert und Michael und seine Mutter sind mit seinen Aufenthalt im Hotel Mama nach wie vor ziemlich zufrieden.
Kein Wunder also, dass Michael ein ziemlich selbstsüchtiger und bequemer Kerl geworden ist, der gewohnt ist, alles zu bekommen was - und wen - er will. Für ihn war immer klar, dass er sich irgendwann mal mit einem netten Mädchen niederlassen und Kinder kriegen wird (sei es nur, um seine tief religiöse Mutter zufrieden zu stellen), doch bis dahin ist es ihm ziemlich egal, mit wem er sein Bett teilt. Ob Mann oder Frau, er ist für alles offen - zumindest solange es die Öffentlichkeit und vor allem seine Mutter nicht mitbekommen.
Doch als Michael während eines Urlaubs auf der Isle of Wight mit seiner momentanen Freundin Schluß macht und die ihn in hohem Bogen ins Wasser befördert, ändert sich sein Leben schlagartig...

Rufus kann sein Glück kaum fassen, als an seinem Geburtstag ein gutaussehender, ziemlich grantig dreinschauender - und triefendnasser - junger Mann auf ihn zugestapft kommt und eine Bleibe sucht. Wie es der Zufall so will, besitzen Rufus Eltern ein Bed & Breakfast, das Rufus Michael gerne anbietet. Doch wie stehen die Chancen, dass dieser unglaubliche Typ auf Männer und dann auch noch auf ihn stehen könnte? Rufus wird es sehr bald heraus finden...

Ich habe mittlerweile schone einige Bücher von J. L. Merrow gelesen und wie die meisten ihrer Romane fand ich auch Lovers Leap eigentlich ziemlich unterhaltsam. Michael und Rufus sind zwei sehr lustige und - in Michaels Fall erstaunlich - sympathische Charaktere, die aus zwei völlig unterschiedlichen Situationen kommen. Rufus ist out and proud, von seiner Familie akzeptiert und geliebt und ein echter Romantiker, der auf die große Liebe wartet. Gleichzeitig steckt er aber auch fest in seinem Leben und seinem quasi nicht bezahlten Job im Familiengeschäft, denn aus diversen Gründen kann er die Isle of Wight nicht verlassen...
Michael dagegen ist eigentlich nur auf das eine aus und Gefühle sind ihm dabei in der Regel ziemlich egal. So gerne er allerdings auch manchmal mit Männern zusammen ist, an die Öffentlichkeit darf das niemals geraten. Seine religiöse Mutter und seine über-männlichen Freunde könnten ihm das nie verzeihen oder gar akzeptieren. Doch als er auf Rufus trifft ändert sich irgendetwas für ihn - wenn er es sich denn nur eingestehen würde. Michael kann manchmal in seinem festgefahrenen Weltbild und seiner Selbstsüchtigkeit schon ganz schön anstrengend sein. Trotzdem fand ich ihn meistens ziemlich sympathisch, einfach deshalb weil man bald merkt, dass unter seiner rauen Schale doch ein echt lieber Kerl steckt.
Natürlich hat mir auch J. L. Merrows gewohnt lustiger und schrulliger Schreibstil sehr gut gefallen. Wie immer überspitzt sie alles Britische in der Handlung und macht ihre Geschichte dadurch markanter.

Zwei Punkte gibt es allerdings, die mir an Lovers Leap nicht gefallen haben und die meine Freude doch sehr gedämpft haben. Zum einen wäre das das zu hohe Tempo. Es ist eines jener Bücher, in denen sich alles in Windeseile entwickelt. Innerhalb weniger Tage soll sich eine Beziehung mit tiefen Gefühlen zwischen den beiden entwickeln, die ich ihnen einfach nicht abnehemen kann - selbst wenn sie einige wirklich süße Momente miteinander haben. Und auch sonst entwickelt sich die Geschichte etwas zu flott und überstürzt in manchen Abschnitten um wirklich überzeugend zu sein.
Der zweite Punkt bezieht sich noch einmal auf Michael. Er hat wie gesagt einige sehr chauvinistische Ansichten und hat sich dank seiner Mutter ein paar wirklich schreckliche Eigenheiten angewöhnt. Zwar wird Vieles davon im Laufe der Geschichte angesprochen, wirklich daran gearbeitet wird aber nicht. Ich hätte mir etwas mehr echte Charakterentwicklung bei ihm gewünscht, nicht nur die Ansätze davon.

Trotzdem, Lovers Leap von J. L. Merrow ist und bleibt sympathische, lustige und leichte Unterhaltung für M/M Fans.

Lovers Leap erscheint - pünktlich zu Rufus Geburtstag - am 29. Februar 2016. :)

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