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05.

Jun 2018

~nef

Charmed by the Bartender / The Bartender

Cover The Bartender

Nachdem Whitney ihren Job verloren hat, ist sie notgedrungen wieder bei ihren Großeltern in San Francisco untergekommen. Beide haben sie aufgezogen, nachdem ihre Mutter sich nicht um sie gekümmert hat. Sie hat nur noch die beiden und jetzt fällt sie ihnen auch noch zur Last. Was sie als erstes braucht ist ein neuer Job, aber die positiven Antworten lassen auf sich warten.
Nach einem Treffen mit ihren beiden besten Freundinnen Tahl und Lennon weiß sie, was sie ebenfalls braucht - einen Kerl. Kein Traummann wie Tahlia ihn in ihrem Verlobten Chase gefunden hat, sondern solche Kerle, wie sie sich Lennon ins Bett holt. Ein Mann für eine Nacht. Warum sollte sie das nicht auch einmal ausprobieren?
Gesagt, getan - aber so einfach wie gedacht ist es dann doch nicht.

Nachdem ihr Tinderdate sie allen Ernstes versetzt hat, sitzt sie weiterhin allein an der Theke und betrinkt sich. Wenigstens das kann sie noch tun. Als sie von der schnuckligen Barkeeperin einen weiteren Drink ordern will, steht ihr plötzlich jemand anderes gegenüber. Sie kennt ihn, oder? Doch, da war was. Und dann fällt es ih ein - Cole! 10 Jahre zuvor hatte sie ein Date mit ihm. Und als er nicht auftauchte, änderte sich ihr Leben schlagartig. Er ist der Grund, warum sich ihr Traum nicht erfüllt hat.
Natürlich weiß er nicht mehr wer sie ist. Dieser aufgeblasene Wichtigtuer hatte sie versetzt, vermutlich um bei einer anderen zu landen. Wenn Whit nicht so besoffen wäre, würde sie ihm die Meinung geigen.
Leider ist er in den letzten Jahren ungeheuer sexy geworden.

Als sie am nächsten Morgen in einem fremden Bett erwacht brummt ihr nicht nur der Schädel, nein, sie hat auch einen Oscarreifen Filmriss. Erst nach und nach fällt ihr ein, wen sie gestern getroffen hat. Leider erinnert sie sich null daran, wie sie in sein Bett gekommen ist.
Nach diesem Desaster weiß Whit zumindest wo sie nicht mehr einkehren wird, um Cole bloß ja nie wieder zu begegnen. Leider wird sie ihm nicht ewig entfliehen können, denn spätestens auf der Verlobungsfeier von Tahlia und Chase sieht sie ihn wieder. Denn Cole ist Chases Bruder und als würde das nicht reichen, bittet Tahl sie auch noch um einen klitzekleinen Gefallen. Sie und Cole sollen sich einige Locations für die Hochzeit anschauen um die schlimmsten schon einmal herauszufiltern.
Whitney würde für ihre Freundin alles tun, auch wenn das bedeutet mehr Zeit mit Cole zu verbringen. Sie weiß immerhin nicht, dass die beiden eine gemeinsame Nacht verbindet. Vielleicht kann Whit so herausfinden, was genau in der Nacht passiert ist. Und vielleicht bekommt sie die Chance ihm endlich mal zu sagen, was er ihr damals angetan hat.
Aber kann sie das? Schnell merkt sie, dass Cole nicht mehr das Arschloch ist, das er damals war und dass sie durchaus Lust hätte eine weitere Nacht mit ihm zu verbringen - dieses Mal jedoch nüchtern.

Charmed by the Bartender / The Bartender ist der erste Teil der Modern Love / San Francisco Hearts von Piper Rayne und mir wurde Teil 2 Hooked on the Boxer / The Boxer in einem Newsletter angezeigt. Der klang ganz interessant, aber warum sollte ich nicht mit dem ersten Teil beginnen? Und so landete ich also bei Whitney und Cole. Die beiden sind jeder für sich sympathisch und es definitiv wert diese Lesereise zu beginnen.

In diesem Buch geht es in erster Linie um Whitney, alle anderen Figuren sind nur Nebencharaktere. Natürlich spielt Cole eine große Rolle, aber die Geschichte ist aus ihrer Sicht geschrieben und man erfährt seine Gedanken nicht auf direktem Weg. Das finde ich sehr angenehm, da ich es immer wieder befremdlich finde, wenn in einem Roman die Perspektiven so wechseln, dass man auch den Gegenpart direkt durchschaut. Das ist ja dann doch irgendwie langweilig.
Whitney hat es nicht einfach, sie ist joblos, quasi wohnungslos und auch noch Single. Da kommt so ein One-Night-Stand eigentlich ganz gelegen.
Cole ist endlich mal kein reicher Millionärssohn der arrogant durchs Leben rennt und alles flach legt was nicht bei drei auf den Bäumen ist, im Grunde seines Herzens aber eine wahnsinnig sensible und einsame Seele ist. Ihr wisst was ich meine. Ich mochte ihn eigentlich sofort.
Es gibt nur eine Figur in diesem Buch die mir suspekt war - Chase. Alle anderen muss man einfach mögen. Allen voran Lennon mit ihrer quirligen Art.

Da Whitney und Cole gleich am Anfang in der Kiste landen - oder eben nicht ;o) - baut das Buch dem nicht entgegen. Vielmehr ist immer die Frage - erzählt sie ihm und somit auch dem Leser endlich was 10 Jahre zuvor genau passiert ist oder nicht?
Nebenbei gibt es einige Handlungen, die hier verfolgt werden, die aber nicht zu Ende gebracht werden. Zumindest nicht alle. Irgendwas muss in den zwei folgenden Teilen ja auch noch passieren.
Und auf den zweiten Teil freue ich mich dann auch. Gekauft habe ich ihn schon und ich bin gespannt wie es da weiterläuft.

Piper Rayne hat einen ziemlich guten Schreibstil. Es dauert nicht lang und man ist mitten im Geschehen. Hier hält sich niemand mit langen Vorreden auf, das erklärt sich eher nebenbei. Auch die Sexszenen sind mal anders geschrieben als in den meisten anderen Büchern mit eben solchen Szenen. Es läuft nicht immer alles nach dem gleichen Schema ab, sondern wird abwechslungsreich. Endlich!

Das Buch liest sich super weg und ist deshalb das richtige für eine Runde Sonnenbaden am See oder gammeln auf dem Balkon. Bald erscheint Teil 3 der Reihe und dann hatte jede der drei Damen ein Buch für sich. Mal sehen in wie weit man dann erfährt was aus den Freundinnen aus den anderen Büchern wird.

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02.

Jun 2018

~nef

Rezensionsexemplar

Sommer in St. Ives

Tags: Leben, Romantik
Cover Sommer in St. Ives

Lola sitzt mit ihrer beinahe gesamten Familie im Flieger. Wer hätte gedacht, dass sie ausgerechnet in St. Ives ihren Sommer verbringen wird? Während ihr Vater wie immer zu allem lächelt, ihre Mutter ständig pikiert ist, ihre Schwester ganz nach ihrer Mutter schlägt und ihr Bruder eigentlich alles cool findet, fragt sich Lola einmal mehr, was sich ihre Großmutter da nun wieder hat einfallen lassen.
Sechs Wochen. Verdammte sechs Wochen soll die gesamte Familie Lessing sich in Cornwall entspannen. Es ist gerade ein Jahr her, dass ihr Großvater gestorben ist. Vielleicht will ihre Großmutter gerade deshalb die Familie um sich haben. Trauert sie noch so sehr um ihn wie der Rest der Familie? Das könnte sie allerdings auch in Deutschland. Dafür müssen sie nicht ans äußerste Zipfelchen von England reisen.

Elvira Engel ist äußerlich die Ruhe in Person. Nur sie weiß, was die Anderen erwartet und sie hofft, dass es glimpflich ausgeht. In diesem wundervollen Haus auf dem Hügel, hoch über St. Ives hat sie die schönsten Momente ihres Lebens verbracht und ein weiterer soll dazu kommen. Das sollen nun alle erfahren. Und auch wenn sie nach außen kalt wirkt, so brodeln in ihr Sorge und Angst. Werden sie es akzeptieren können? Werden sie IHN akzeptieren können?
Vor allem ihre Tochter Samantha bereitet ihr Kopfzerbrechen. Das Verhältnis zwischen den beiden war nie besonders innig.

Bei einer unsanften Landung am Pier, lernt Lola Chase kennen. Der sympathische Kerl hat sie förmlich von den Socken gehauen als sich eines der Taue um ihren Fuß gewickelt hat. Auch am Abend hat Lola Chase noch nicht wieder vergessen - und so erkennt sie ihn sofort wieder als sie ihn auf der Bühne erspäht.
Elvira hielt es für eine gute Idee die Familie am Abend in den Pub zu bestellen. So sitzen sie alle in ihrer besten Abendgarderobe auf Holzhockern und -bänken und lauschen den rockigen Klängen von 'Villains of the Velvet Sea', deren Bassist kein geringerer als Chase ist. Lola traut ihren Augen kaum und auch er scheint etwas verwirrt sie dort sitzen zu sehen.
Aber um sie beide geht es an diesem Abend nicht. Denn als die Band endete steht plötzlich der Sänger Sam Watson an ihrem Tisch. Sam ist nur wenig älter als Elvira und es scheint, als wären die beiden sehr vertraut miteinander. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, dass sie den Grund erfahren werden, warum sie alle gemeinsam in St. Ives sind: Elvira und Sam werden heiraten.

Die Nachricht schlägt ein und während Lola noch nicht weiß was sie davon halten soll, rastet Samantha völlig aus. Jeglicher Gesprächsversuch endet in einem Streit und so zoffen sich bald nicht nur Mutter und Tochter, sondern auch Samantha und ihr Ehemann Ben. Der gönnt Elvira das späte Glück und wird damit automatisch zu Staatsfeind Nummer 2.
Während Sam versucht zwischen den Parteien zu vermitteln, bekommt Lola Chase nicht mehr aus dem Kopf. Seine Neckereien bringen sie um den Verstand, aber wie kann sie sich auf einen Sommerflirt einlassen, während ihre Familie im Clinch liegt? Es bleibt also nur eine Sache zu tun - alle an einen Tisch bringen und die Wogen zu glätten.

Nachdem das Buch Sommer in St. Ives schon viel zu lange auf mich lauerte, habe ich mich jetzt in die wunderschöne Gegend von Cornwall gelesen - ja, und auch geträumt. Lola ist ein sympathischer Charakter und erst einmal allem gegenüber aufgeschlossen. Zwar weiß auch sie nicht, was ihre Großmutter geritten hat, ihnen so die Nachricht zu überbringen, aber sie gibt sich immerhin Mühe sie zu verstehen.
Elvira ist nicht ganz so einfach von ihrer Art her. Sie ist etwas kühl und distanziert, was es einem nicht immer leicht macht ihr Handeln zu verstehen. Ab und an habe ich mir gedacht 'Himmel, nu mach schon!', aber sie hat sich nicht beeinflussen lassen. Am Ende passt ihr Charakter dann aber doch irgendwie und so richtig unsympathisch war mir am Ende niemand mehr.

Das Buch ist in zwei verschiedenen Ebenen geschrieben. Einmal 1955 und einmal 60 Jahre später. Man lernt also neben der Gegenwart auch Elviras und Sams Vergangenheit kennen. Wie beide sich kennengelernt haben und wie es dazu kam, wie es jetzt ist. Während sich diese Liebesgeschichte mal romantisch und mal tragisch entwickelt, bahnt sich zwischen Lola und Chase ebenfalls etwas an. Beide Zeitebenen sind gut zu lesen und ich kann mich da nicht festlegen, welche spannender ist.

Jeder aus der Familie hat so ein kleines bisschen ein Ding an der Waffel und das macht sie alle irgendwie besonders. Ich habe meine Zeit in St. Ives genossen und ein bisschen konnte ich mir die Umgebung auch vorstellen, da der Besuch dort noch nicht so lange zurück liegt.
Von Anne Sanders habe ich gleich noch ein weiteres Buch, Sommerhaus zum Glück, gelesen, dass mich wieder in das malerische Örtchen verschlagen hat und dort trifft man auch wieder auf einige Charaktere aus diesem Buch. Das machte mir den Abschied etwas einfacher.

Wenn ihr Romane mit Herz und einer Prise Meeresluft mögt, seid ihr hier genau richtig. Die Autorin hat bereits drei Bücher geschrieben, die in St. Ives spielen und bald werde ich mir auch das dritte zur Brust - oder besser zu den Ohren - nehmen.

Einen ganz lieben Dank an den Blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar. Die Vergabe hat meine Meinung nicht beeinflusst.

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31.

May 2018

~nef
Rezensionsexemplar

Emilias Gift

Cover Emilias Gift

Essen 2020: Die junge Toxikologin Emilia steht kurz davor eine entscheidende Waffe zu kreieren, die das Gleichgewicht zwischen Amazonen und Skythen unweigerlich verändern wird. Sie weiß es nur noch nicht.
Denn Emilia lebt für ihren Job. Sobald ihr Ehemann, Damian, auf einer seiner vielen Dienstreisen ist, zieht es Emilia unweigerlich ins Labor. Sie experimentiert mit verschiedenen Giften und das vor allem auch an sich selbst. Inzwischen weiß sie, wie viel sie sich zumuten kann. Trotzdem darf gerade von ihrem neuesten Experiment ihr Mann nichts erfahren. Er macht sich eh schon zu viele Sorgen.
Heute wird er endlich wieder bei ihr sein und sie weiß noch nicht wie sie ihren geschwächten Körper vor ihm als völlig natürlich präsentieren soll.

Damian, liebt Emilia abgöttisch und doch kann er ihr nicht anvertrauen wer er wirklich ist - zu ihrem eigenen Schutz. Denn Damian führt die Skythen an, die im ewigen Kampf gegen die Amazonen liegen. Emilia weiß von alledem nichts und so soll es auch bleiben.
Gerade in letzter Zeit vermehren sich die Angriffe auf seine Leute und er braucht endlich etwas um die Amazonen ein für allemal in ihre Schranken zu weisen. Leider haben sie ihre ganz eigene Art mit den Männern umzugehen - eine tödliche.

Fabel ist eine Amazone, eine recht junge noch dazu. Im Gegensatz zu ihren Schwestern hasst sie nichts mehr als ihre eigene Art. Sie wurde nicht gefragt ob sie zu diesem Monster gemacht werden will, nun muss sie damit leben.
Immer wieder schleicht sie sich zu ihrer Familie und beobachtet sie von weitem. Sie darf nie wieder zurück, nicht auszudenken, was passieren würde wenn sie ihren Brüdern gegenüberstehen würde. Denn Amazonen haben vor allem eine Aufgabe auf dieser Welt - Männer zu töten. Sie lieben das Spiel mit ihnen, denn sie haben eine unwiderstehliche Anziehungskraft dem männlichen Geschlecht gegenüber.
Nicht immer schafft Fabel es über ihre Amazone zu siegen, danach fühlt sie sich schlecht.

Für Emilia ändert sich alles, als ihr zwei Dinge passieren: 1) sie ist schwanger und 2) sie wird entführt. Natürlich wissen die Amazonen, wen sie da haben und freuen sich diebisch, dass sie Damian damit treffen können. Emilia weiß kaum wie ihr geschieht, als das Ritual beginnt und sie auf ewig zu einer der ihren machen soll. Doch etwas geht schief und Emilia hat plötzlich weit mehr Feinde als Verbündete.

Emilias Gift ist der erste Teil der Vayas Töchter und ich muss sagen, ich hatte so meine Probleme mich in der Geschichte zurecht zu finden. Das hängt vor allem mit den ganzen Bezeichnungen für die unterschiedlichen Zugehörigkeiten der Amazonen zusammen. Da bin ich nicht durchgestiegen. Nachdem ich beschlossen hatte derlei Sachen einfach zu überlesen, floss die Geschichte nur so dahin. Ich mochte Emilia und auch Fabel auf Anhieb. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, sind doch sehr unterschiedlich und könnten sich am Ende nicht ähnlicher sein.
Ich mag die Entschlossenheit von Fabel. Sie gibt nicht auf und kämpft für ihre Sache. Das machte mir als Leser Mut.

Emilia hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen - vor allem mit ihrem Verlust. Da es sich erst um den ersten Teil der Reihe handelt, hoffe ich inständig, dass sie irgendwie ein Happy End bekommt. Ich würde es ihr so wünschen.

Da ich bereits Ein Macho als Muse von Lara Kalenborn gelesen hatte, wusste ich, dass mir der Schreibstil gefällt. Und sie kann es auch. Sowohl im Fantasy-Bereich als auch in der Romantik nimmt man ihr die Charaktere ab.
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht und hoffe, dass ich die nächsten beiden Bände schneller gelesen bekomme, sobald ich sie gekauft habe.

Einen lieben Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar. Wie immer wurde meine Meinung durch nichts außer mir selbst beeinflusst.

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22.

May 2018

~nef

Rezensionsexemplar

Neuntöter

Tags: Thriller
Cover Neuntöter

Emma Carow stand mitten in ihrer Wohnung. Sie starte das kleine unscheinbare Päckchen in ihrer Hand an. Es war schwer für seine Größe. Vermutlich ein Buch. Sein Buch. Wie konnte er es wagen?

10 Jahre ist es her, dass sie die Hölle durchlebt hat. Nie hätte sie gedacht, dass ihr so etwas passieren könnte. Und doch - er hat es getan. Er hat es ihr angetan. 7 Jahre saß er dafür hinter Gittern, jetzt erobert er die Welt, gibt er sich als geläutert aus. Mit seinem Roman über sich und sein Opfer zieht er durch die Buchhandlungen und Talkshows. Nie würde sie sein Buch lesen, nie auf eine seiner Lesungen gehen. Oder?

Montagmorgen - endlich! Das Wochenende war vorbei und sie konnte sich wieder ihrer Arbeit widmen. Auf ihrem Schreibtisch wartet ein ganz besonderer Fall auf Emma und das Team der OFA. Emma ist Fallanalystin und erstellt zusammen mit ihren Kollegen Täterprofiele. Oft müssen sie warten, bis es mehrere Morde gibt um ein Profil des Täters zu erstellen, aber hier haben sie gleich 3 Leichen an einem Tatort. Hübsch aufgehangen wie Christbaumkugeln und in schimmerndes Panzertape gewickelt schweben sie weit oben in einem Gerüst.
Kaum jemand kennt dieses 'Gebäude' wirklich. Denn es ist kein Gebäude im eigentlichen Sinn. Hinter der riesigen, bedruckten Fläche befindet sich ein Labyrinth aus Streben und Stangen. Von unten sind die drei Leichen nicht zu erkennen, dafür muss man ein wenig klettern.
Und genau das hatte Elias getan. Der Junge hatte sich aus dem Hotelzimmer der Eltern im benachbarten Hotel Ritz Carlton geschlichen um ein wenig zu klettern. Er liebte das Klettern und bei einem seiner Erkundungstouren hatte er die Aliens entdeckt. Aber sie sprachen nicht mit ihm. Und erst da hat er gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Jetzt waren die 'Aliens' Sache des LKA, allen voran der OFA. Emmas Kopf ist auf Arbeitsmodus gestellt. Sofort fängt sie an Fragen zu stellen, auf die natürlich niemand eine Antwort hat - nur der Täter. Und den müssen sie finden.

Während Emma versucht sich in das kranke Hirn ihres Täters hinein zu denken, wird ihr ein neuer Kollege vor die Nase gesetzt: Felix Schreiner. Seines Zeichens Ermittler, jetzt umgeschult auf Analyst. Emma ist angewidert. Der Schlauberger warf mit Behauptungen um sich, dass ihr die Ohren bluteten. Aber nicht nur seine besserwisserische Art missfiel ihr, sein Auftauchen zu diesem Zeitpunkt machte sie zudem misstrauisch. Die Brennemann, Emmas Chefin und ihres Zeichens Leiterin der Abteilung OFA, wird nicht mehr lange ihren kugelrunden Bauch durch das Büro schieben. Niemand hätte gedacht, dass sie überhaupt je auf die Idee kommen würde sich fortzupflanzen - am wenigsten wohl sie selbst. Und nun geht es darum sich zu beweisen um ihre Stelle übernehmen zu können.
Jeder weiß, dass Emma für diesen Job bestens geeignet ist. Zumindest was die fachliche Kompetenz angeht. Bei der zwischenmenschlichen hapert es hingegen ganz schön.
Immerhin kennt keiner ihre Vergangenheit - außer Lutz. Das machte es ihr etwas leichter. Zumindest solange, bis sie das Plakat entdeckte. Sein Plakat.
Und plötzlich muss Emma sich entscheiden an wie vielen Fronten sie kämpfen kann ohne sich selbst dabei zu verlieren.

Neuntöter liegt schon lange auf meinem SuB und ich habe es leider erst jetzt geschafft zu lesen. Dieses Buch habe ich in zwei Teilen und auf zwei verschiedene Arten gelesen - gedruckt habe ich begonnen und zu Ende habe ich es gehört. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Das Buch liest sich an sich gut, wenn man sich an die kurzen Sätze gewöhnt hat. Das war am Anfang ein wenig verwirrend, aber es ist wohl ein Stilmittel. Im Hörbuch fällt das natürlich nicht auf. Da ist es allerdings so, dass Emma eigentlich ein recht harter Charakter ist und durch die doch eher weiche Stimme der Schauspielerin Friederike Kempter (bekannt aus verschiedenen Filmen / Serien, mir vor allem aus dem Münsteraner Tatort) verliert sie etwas von diesem Zug. Auch wenn Friederike Kempter eine sehr angenehme Art hat die Geschichte vorzutragen, hätte ich mir hier jemanden gewünscht, der eine markantere Stimme hat.

Emma ist kein einfacher Mensch. Sie hat eine bewegte Vergangenheit, die sie bereits 10 Jahren begleitet und von der sie nicht loskommt. Natürlich ist es für Opfer von Gewalt schwer diese zu überwinden, aber Emma suhlt sich teilweise in ihrem Elend. Dabei ist sie ein so starker Mensch. Trotzdem konnte ich mich mit ihr anfreunden und auch viele ihrer Aktionen nachvollziehen. Im Prinzip verhält sie sich wie ein verkappter Bulle in fast jedem amerikanischen Thriller. Nur, dass sie halt eine Frau ist und deswegen damit aneckt. Sie darf sich keine Schwäche erlauben, dadurch wird sie hart und ablehnend. Sie macht aber eine Entwicklung durch in diesem Buch, das ist wichtig. Auch im Hinblick darauf, dass es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt.
Band 2 Blutbuche (Amazon-Partnerlink*) ist gerade erschienen und verspricht wieder spannend zu werden.

Die Morde und Ermittlungen waren teilweise schockierend und auch sehr spannend. Ule Hansen verstehen es den Leser in den Bann zu ziehen und ich kann diesen ersten Teil guten Gewissens empfehlen. Es gab nur eine kleine Sache, die mich gestört hat - die Wiederholungen der Vergewaltigung. Das musste ich wirklich nicht häufiger als 1x haben, da man es als Leser nie vergisst und es an vielen Stellen - meiner Meinung nach - nicht handlungsrelevant ist.

Einen ganz lieben Dank an den Heyne-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Nein, noch immer keine Beeinflussung dadurch.

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15.

May 2018

~nef
Rezensionsexemplar

La Ricetta Segreta per un Sogno / Die Zitronenschwestern

Tags: Frauen, Leben
Cover Die Zitronenschwestern

Elettras Leben ist ziemlich trostlos. Ihre Mutter Edda liegt seit einem Jahr im Koma und es sieht im Augenblick nicht so aus, als wenn sie es ein weiteres Leben schaffen wird. Zudem ist die Bäckerei am Ende. Elettra hat wirklich versucht, nach dem Schlaganfall ihrer Mutter, die Bäckerei so weiter zu führen, wie diese es sich von ihr gewünscht hätte. Aber so einfach wie Edda geht das Backen Elettra nicht mehr von der Hand. Ihr fehlt der gewisse Zauber und das fällt vor allem den Kunden auf. Immer weniger sind zu ihr gekommen und am Ende blieben sie ganz weg. Nun ist die Bäckerei am Ende und Elettra hat kaum noch Geld um die Zutaten zu kaufen.
Sie weiß gar nicht wie sie es ihrer Mutter beibringen soll, sollte diese jemals aus dem Koma erwachen.

Esther, Elettras beste Freundin, versucht schon lange sie dazu zu bewegen eine Auszeit zu nehmen. Sie sieht, dass Elettra am Ende ihrer Kraft ist, denn mit Edda verliert ihre Freundin die einzige Familie die sie noch hat. Seit sie denken kann, versucht sie aus ihrer Mutter heraus zu bekommen, wer ihr Vater ist, aber diese schweigt beharrlich. Auch verschweigt sie ihrer Tochter alles zu ihrer Kindheit und Jugend.
Somit ist Elettra ist nicht nur auf der Suche nach sich selbst, auch nach ihrer und der Vergangenheit ihrer Mutter.
Durch Zufall findet sie ein Flugticket zur 'Isola del Titano'. Bei dem Namen klingelt was. Das Medaillon ihrer Mutter bildet die Schutzheilige der Bäcker ab - die Heilige Elisabeth. Zudem ist der Name der Insel in den Rand des Anhängers graviert worden. Was hat es wirklich damit auf sich? Ob Elettra auf der Insel endlich mehr über ihre Mutter erfährt?

Für sie steht fest, sie muss es versuchen. Natürlich ist Esther alles andere als begeistert, aber sie kann ihre Freundin auch ein Stück weit verstehen. So macht sich Elettra auf den Weg in eine ungewisse Zukunft auf der Suche nach einer längst vergessenen Vergangenheit. Auf der Insel merkt sie schnell, dass etwas merkwürdig ist. So werden hier Witwen wie Aussätzige behandelt und offenbar ist das völlig normal. Nur langsam lernt Elettra die Insel, das Kloster der Heiligen Elisabeth und die dort wohnenden Frauen kennen.
Ihre Fragen nach der Vergangenheit werden vehement geblockt, was ihre Neugier nur noch weiter anstachelt. Als dann auch noch der Künstler Adrian dazukommt, ist das Chaos perfekt. Das Kloster steht kurz vor der Enteignung und wenn das passiert, hat sie gar keine Chance mehr etwas über die Vergangenheit ihrer Mutter zu erfahren. Mit mehr Enthusiasmus als sie selbst empfindet krempelt sie die Ärmel hoch und versucht das Kloster zu retten. Aber auch aus den eigenen Reihen werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt.

Was als schöner, mitreißender und teils auch emotionaler Roman begann, wurde mit der Zeit immer anstrengender. Elettra kommt in der Geschichte einfach nicht vorwärts und wird nicht müde auch eben dieses immer wieder zu beklagen. Zudem spricht sie immer wieder laut mit ihrer Mutter, was sehr komisch anmutet. Wieso besucht sie diese dann nicht im Krankenhaus und setzt sich an ihr Bett? Das wäre eine logische Schlussfolgerung. Aber nein, sie läuft lieber durchs Kloster, durch den Garten, am Strand lang, etc. und fragt die immer gleichen Fragen, die natürlich keine Antwort erhalten.
Ein paar Lichtblicke gab es in diesem Roman. So war Adrian sowohl sympathisch als auch authentisch. Ebenso Esther und die etwas entrückte Isabella.
Schön empfand ich es auch, dass Elettra im Kloster wieder zu sich selbst und ihrer Leidenschaft fürs Backen zurückfand. Die eingestreuten Rezepte klingen alle gut, wenn auch manchmal entscheidende Schritte fehlen.

La Ricetta Segreta per un Sogno / Die Zitronenschwestern ist der erste verlegte Roman von Valentina Cebeni und für mich sehr sicher auch der letzte. Leider, denn die Idee zur Geschichte ist gut.
Beim Lesen irritierte mich aber immer wieder der Wechsel zwischen den Charakteren. So ist die eigentlich Erlebende ja Elettra, aber Gedankengänge und Gefühle von anderen Personen werden dann auch mal in zwei Sätzen zwischendrin aus deren Sicht eingestreut.
Bis zum Schluss erfährt man nicht zu welcher Zeit der Roman eigentlich spielt, da es hier keine Angabe zur Gegenwart gibt. Meine Vermutung wären allerdings so die 80er Jahre, richtig passend scheint es mir aber auch nicht zu sein.

Alles in allem ist es ein Roman den man durchaus lesen kann und der auch ein paar wirklich gute Stellen hat. Man sollte allerdings nicht zu viel Tiefe oder schnelle Entwicklungen erwarten.

Einen lieben Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung zum Buch wurde durch die Vergabe in keiner Weise beeinflusst.

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