Buchjunkies


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11.

Oct 2012

~nia

Shadow and Bone / Goldene Flammen

Die 17-jährige Alina ist eine Waise. Zusammen mit Maljen, ihrem Freund aus Kindertagen, ist sie in einem von Rawkas Waisenhäusern aufgewachsen. Inzwischen sind beide in der Ersten Armee des Zaren tätig: Alina als einfache Kartografin, Maljen als begnadeter Fährtenleser. Dass Alina in ihren Freund verliebt ist, behält sie lieber für sich - zum einen ist Maljen ein echter Frauenschwarm und zum anderen möchte sie ihre innige Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Nun steht für Alinas die erste Durchquerung der Schattenflur an. Die Schattenflur teilt das Land Rawka in zwei Teile. In ihr herrscht ewige Dunkelheit und die bösartigen und harpyienähnlichen Volkra lauern dort den Menschen auf. Bei einem Angriff gerät Maljen in tödliche Gefahr und bei Alinas Versuch, ihn zu beschützen, setzt sie unwissentlich enorme Kräfte frei.
Was bislang niemand wusste: Alina ist eine Grischa. Das sind die Soldaten der Zweiten Armee und die sogenannten Meister der Kleinen Künste. Alle Grischa haben unterschiedliche magische Fähigkeiten: es gibt den Orden der Lebenden und Toten, die Korporalki, den Orden der Beschwörer, die Ätheralki, den Orden der Fabrikatoren, die Materialki, und den obersten aller Grischa, den Dunklen. Schon lange gab es keine Sonnenkriegerin mehr unter den Grischa, doch Alina scheint eine zu sein. Und so wird sie, ohne Einspruch erheben zu können, in die Hauptstadt Os Alta geschickt, um dort zu einer echten Grischa ausgebildet zu werden. Zwei Dinge machen Alina besonders zu schaffen: Maljen ist plötzlich aus ihrem Leben verschwunden und der geheimnisvolle Dunkle gibt ihr zu verstehen, dass sie mit ihren Fähigkeiten einst ganz Rawka retten wird...

Shadow and Bone / Goldene Flammen ist der Auftaktband der The Grisha / Grischa-Trilogie. Leigh Bardugo lässt die Geschichte in Rawka spielen, einem vom zaristischen Russland inspiriertem Land. Zusammen mit Alina lernt man die mächtigen Grischa nach und nach kennen und wird in die politischen Machtkämpfe um den Zaren hineingezogen. Dabei ist nichts so wie es scheint und auch der von Alina zunächst so vermisste Maljen spielt im weiteren Verlauf der Geschichte eine große Rolle. Die Protagonistin und ihre innere Zerrissenheit ist Leigh Bardugo sehr gut gelungen. In einer völlig fremden Umgebung mit neuen schwierigen Aufgaben, versteht es Alina sich durchzuboxen und ihren Platz zu finden. Weniger zufrieden haben mich die Männer in diesem Buch gemacht. Maljen als Jugendfreund, dem durch die Trennung von Alina erst bewusst wird, was er überhaupt an ihr hat, macht ja noch eine plausible Wandlung durch. Doch der Charakter des Dunklen ist meines Erachtens zu wenig ausgearbeitet worden. Von Beginn an, versteht er es, Alina zu faszinieren. Doch als Leser kann man, obwohl man Alinas Gedankengängen folgt, diese Anziehungskraft nur zum Teil nachvollziehen. Mir ging es so, dass ich das Geheimnisvolle an ihm auch echt faszinierend fand. Warum Alina aber körperlich so von ihm angezogen ist, obwohl sie doch Maljen liebt, wird erst spät erklärt. Zudem kommt die Wendung, die seine Person betrifft, einfach zu plötzlich. Hier hätte ich mir mehr Einblick in sein Seelenleben, seine Vergangenheit oder seine Intentionen gewünscht - beispielsweise hätte die alte Baghra eine noch größere Rolle spielen dürfen.

Insgesamt ist das Buch aber lesenswert und spannend gewesen und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Alina, Maljen und auch dem Dunklen weitergeht. Die weiteren Bände heißen Siege and Storm / Eisige Wellen und Ruin and Rising / Lodernde Schwingen. Zu den deutschen Ausgaben der Folgebände habe ich noch keine Angaben gefunden. Da der Carlsen-Verlag die deutsche Ausgabe von Shadow and Bone / Goldene Flammen aber mit einem wirklich gelungenen Cover und einer wunderschönen Karte von Rawka versehen hat, kann man davon ausgehen, dass Leigh Bardugos Bücher über kurz oder lang alle auf Deutsch erscheinen werden. Für den Gewinn von Shadow and Bone / Goldene Flammen bedanke ich mich ganz herzlich beim Carlsen-Verlag.

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09.

Oct 2012

~nef

A Peach of a Murder

Cover A Peach of Murder englisch

In dem kleinen Ort Parker County in Texas steht das alljährliche Großereignis an - das Pfirsich Fest. Schon lange vor den Festlichkeiten denken viele Frauen des Ortes an nichts anderes als an den Koch-Contest, der den Mittelpunkt des Festes bietet. Jeder tritt mit einer Speise seiner Wahl an um den ersten Platz zu machen - Voraussetzung: sie besteht aus Pfirsichen.
Wie auch schon in den letzten Jahren ist Phyllis Newsom aufgeregt und kann an nichts anderes mehr denken als an das perfekte Rezept. In diesem Jahr will sie einen Klassiker neu kreieren - Pfirsichkuchen mit einem Hauch Schärfe.
Doch leider werfen schreckliche Ereignisse ihre Schatten auf das Fest. Der allseits bekannte, wenn auch nicht bei jedermann beliebte, Newt Bischop wird von seinem Enkel tot aufgefunden - erdrückt von seinem Wagen. Es sieht alles nach einem Unfall aus, der Wagenheber ist nicht mehr der Neueste gewesen, doch dem Officer Michael - Phyllis' Sohn - kommen Zweifel, als seine Mutter ihm von einigen Besuchern berichtet, von denen nicht alle fröhlich gestimmt waren. Leider fehlt ihnen jeglicher Verdacht und die Aufklärung gerät ins Stocken.

Endlich ist der Tag des Festes angebrochen. Für Phyllis geht es in diesem Jahr wieder einmal um alles. Denn ihre Freundin und Mitbewohnerin Carolyn Wilbarger hat die letzten Jahre jeden Contest gewonnen - jetzt ist sie an der Reihe. Voller Hoffnung bringt sie ihren Pfirsichkuchen an ihren Platz und wartet auf die Jury. Diese besteht wie in jedem Jahr aus der Lokallegende Donnie Boatwright, Marcia Hannigan, Bud Winfield und Harley Sewell.
Es ist heiß und drückend an diesem Junitag und Donnie scheint nicht ganz wohl zu sein. Dennoch arbeitet sich die Jury durch die Rezepte und landet schließlich bei Phyllis. Gerade als Donnie sein Teststück beendet hat bricht er zusammen - tot. Phyllis ist geschockt - wie jeder auf dem Fest. Carolyn spricht ausgerechnet in diesem Moment aus, was sie denkt: Phyllis Pfirsichkuchen hat Donnie Boatwright umgebracht. Das ist so absurd, dass ihr keiner glaubt - schließlich stehen die anderen Jurymitglieder putzmunter neben dem Toten.
Doch eins steht schnell fest, Donnie ist vergiftet worden - doch nicht durch Phyllis Kuchen. Es stellt sich heraus, dass eine Substanz die in der Krebsbehandlung verwendet wird in Pfirsichkernen zu finden ist. Eine zu hohe Dosis davon ruft eine Vergiftung hervor. Doch Donnie hatte keinen Krebs. Wie also kann er vergiftet worden sein? Immerhin - Pfirsichkerne gibt es gerade zu Zeiten des Festes in Unmengen in Parker County.

Der erste Teil der Fresh-Baked Mystery-Reihe von Livia J. Washburn startet gleich mitten im Geschehen. Phyllis ist dabei mit einer ihrer drei Mitbewohnerinnen Pfirsiche zu pflücken für ihren neuen Backversuch, während sie das Treiben rund um Newt Bishop beobachtet. Kurz darauf ist dieser tot und man lernt als Leser dann erst einmal die Umstände um Phyllis, ihre Freunde und die Nachbarn kennen. Das ist sehr angenehm, denn so hat mich nicht gleich am Anfang einen großen Topf voller Namen, die man sich erst einmal eh nicht merken kann. Phyllis ist so eine typische Hobby-Detektivin. Sie ist neugierig, im besten Alter zu Ermitteln und ziemlich bald auch nicht mehr alleine.
Die Charaktere sind sehr liebevoll gewählt und passen prima in diese amerikanische Kleinstadtidylle.
Es hat mir großen Spaß gemacht das Buch zu lesen und mit zu raten, wer denn nun der Mörder ist. Zudem ist am Ende der Geschichte ein kleiner Teil mit Rezepten, die nur darauf warten ausprobiert zu werden. Und das werde ich sicherlich auch bald tun =)

Eine deutsche Übersetzung der Bücher gibt es meines Wissens nach nicht. Was sehr schade ist, da sie einigen meiner Bekannten und Verwandten sicher gefallen würden.

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07.

Oct 2012

~ND

Men of the Otherworld

Manchmal reicht es einfach nicht aus, die Geschichten um die Women of the Otherworld nur aus der weiblichen Perspektive zu erzählen. Deshalb hat es sich Kelley Armstrong zur Gewohnheit gemacht, in regelmäßigem Abstand Kurzgeschichten zu verfassen und online zu veröffentlichen. In Men of the Otherworld hat sie nun vier davon, die sich allesamt um ihre Werwölfe drehen und aus männlicher Sicht geschrieben sind, in Buchform zusammengefasst.

Die erste Geschichte Infusion spielt im Jahr 1946 und handelt von dem Werwolf Malcolm, der sich nichts sehnlicher wünscht als einen Sohn ? vergeblich. Dann trifft er allerdings auf ein junges japanisches Mädchen, das sich als optimale Kandidatin herausstellen könnte. Doch hinter dem schüchternen, devoten Mädchen steckt mehr, als es zunächst den Anschein hat.

Savage erzählt die Geschichte von Clayton und wie er als kleiner Junge wegen purer kindlicher Neugier von einem Werwolf gebissen wurde. Die folgenden zwei Jahre lebte er völlig alleine in einem Bayou in Louisiana. Als ihn eines Tages ein junger Mann namens Jeremy aufliest und mit nach Hause nehmen will, ist Clay mehr Wolf als Mensch...

Ascension spielt ein paar Jahre später und handelt von Clays Jugendjahren, aber auch von Jeremy und seinem Aufstieg im Rudel. Denn wenn man wie Jeremy und Clay anders als die Norm ist, hat man unter Werwölfen nur zwei Möglichkeiten: Entweder aufgeben oder sich durchsetzen, seine Dominanz beweisen, und nach ganz oben gelangen.

Über die letzte Geschichte Kitsugenari möchte ich noch gar nicht viel sagen, außer, dass auch diese von Jeremy und seiner Herkunft handelt, denn im Gegensatz zu den anderen drei Kurzgeschichten, die allesamt vor dem 1. Buch Bitten / Die Nacht der Wölfin spielen, sollte man diese erst lesen, wenn man den 9. Band Living with the Dead gelesen hat.

Absolut jede einzelne Geschichte in Men of the Otherworld hat mir wahnsinnig gut gefallen und ihren ganz eigenen Zweck erfüllt. In Infusion z.B. stellt uns Kelley Armstrong wie gesagt Jeremys Vater Malcolm vor und die Geschichte selbst hat somit gar nicht so viel mit Jeremy direkt zu tun. Dennoch gibt sie Aufschluss darüber, wie viel sich in den letzten 60 Jahren unter den verschiedenen Alphas im Rudel getan hat. Gleichzeitig erfahren wir aber auch mehr über Jeremys Mutter, die bis dahin kaum erwähnt wurde.
Das eigentliche Hightlight der Kurzgeschichtensammlung sind aber zweifelsohne Savage und Ascension. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte Kelley Armstrong gerne einen ganzen Roman über Clays Geschichte und wie er zu Jeremy gekommen ist schreiben können. Mit insgesamt über 300 Seiten sind die beiden Novellen allerdings fast schon ein eigenes Buch und können fast nahtlos als eins gelesen werden. Jedenfalls ist es unglaublich spannend zu sehen, wie aus Clay der Mann wurde, den wir in den späteren Romanen kennenlernen dürfen. Denn wer dachte, dass Clay als Erwachsener schon merkwürdig ist, dem wird die Geschichte über seine Kindheit einige Klarheit schaffen. Viele der Gerüchte und angedeuteten Geschehnisse, die ihm seinen Ruf eingebracht haben, werden aufgenommen, aus Clays Sicht beschrieben und ergebenen dadurch plötzlich einen ganz eigenen Sinn (z.B. auch die Hintergründe zu seiner Beziehung zu Daniel, die eine wichtige Rolle im ersten Band Bitten / Die Nacht der Wölfin spielt).

Doch was offensichtlich alle Geschichten in Men of the Otherworld gemeinsam haben, ist Jeremy. Es erzählt seine Geschichte, Hintergründe und eher ungewöhnlichen Weg zum Alpha. Viele seiner Eigenschaften, die in den späteren Büchern angedeutet wurden, wie sein Wissensdurst, die Fähigkeit immer zu spüren, wenn jemand in Schwierigkeiten ist, oder die schwierige Beziehung zu seinem Vater, werden hier bearbeitet und der Leser bekommt ein viel klareres Bild von Jeremy Danvers.

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten und wollte Men of the Otherworld eher der Vollständigkeit halber lesen. Doch wie so oft hat Kelley Armstrong mich mehr als angenehm überrascht und mit ihrer ersten Sammlung fast einen eigenen Roman geliefert, der nicht nur sehr spannend und unterhaltsam ist, sondern dem Leser Eindrücke vermittelt, die einem die Charaktere noch näher bringt. Ein absolutes Muss für Fans von Clay und Jeremy, sowie der Women of the Otherworld-Reihe.
Leider, leider glaube ich nicht, dass die Kurzgeschichten jemals auf Deutsch veröffentlicht werden. Trotzdem sollte man sie sich nicht entgehen lassen, denn nicht nur ist das Englisch relativ einfach zu verstehen, sondern der Gewinn durch die Bücher kommt komplett einem wohltätigen Zweck zugute.

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06.

Oct 2012

~nia

Outside In

Enthält Spoiler zu Inside Out.

Die Travas und PopCops sind entmachtet und den Bewohnern von Inside stehen alle Möglichkeiten offen. Ein Komitee aus neun ehemaligen Scrubs und neun Uppers versucht, die anstehenden Arbeiten und Probleme zu koordinieren und organisieren. Trella sitzt diesem Gremium als Beraterin bei. Doch ziemlich schnell ist sie von dieser Aufgabe einfach nur angestrengt. Denn leider beschließt und handelt das Komitee zu wenig und redet und diskutiert zu viel. Als sie diesen Job entnervt hinschmeißt, ist Riley ziemlich enttäuscht von ihr. Er hatte gehofft, Trella würde ihren Einfluss als Gründerin der 'Macht der Schafe' besser nutzen und dabei helfen, Inside zu führen. So kommt langsam aber sicher Missstimmung zwischen ihnen auf...

Damit nicht genug, passieren immer wieder Sabotageakte, die Insides Funktionen bedrohen und schnelles Handeln notwendig machen. Leider versagt das Komitee auch hier recht kläglich. Als dann auch noch Logan Ziel eines Anschlag ist und Trella dabei ebenfalls ausgeknockt wird, bereitet sich langsam richtige Alarmstimmung aus. Doch das führt nur dazu, dass die vom Komitee gegründete Inside Security Force als neuer Sicherheitsservice plötzlich ebenso wie schon die Pop Cops ihre Machtbefugnisse ausweitet. Schließlich werden auch die Anweisungen des Komitees immer seltsamer und bald traut keiner mehr dem anderen. Was wirklich hinter den Problemen steckt und wer welche Ziele verfolgt, müssen Trella und die Bewohner von Inside auf eine ziemlich harte Tour lernen...

Sehr interessant fand ich an Outside In, dass sich die Geschichte von dem dystopischen Jugendbuch in Inside Out zu einer Science Fiction-Story wandelt. Logisch und gut erzählt worden ist von Maria V. Snyder auch, dass nach dem Sturz eines autoritären Regimes oft ein Machtvakuum und neue Unruhen entstehen. Schließlich müssen die Menschen plötzlich mit vielen neuen Gedanken und Freiheiten klar kommen und oft gibt es so schnell eben keine Regierungsalternative, die den Weg weisen kann. Die ganze Geschichte findet in einem hohen Erzähltempo statt, was das Lesen wirklich unterhaltsam macht.

Doch es gibt auch Kritik: Der wichtigste Punkt ist und bleibt die Leidensfähigkeit und 'Rossnatur' von Trella. In Outside In nimmt dieser Punkt meines Erachtens wirklich leicht bizarre Züge an. Etwa gerät Trella in ein Feuer und benötigt danach Hauttransplantationen zum Überleben. Trotzdem ist sie nach wenigen Tagen wieder in den Röhren, selbst den Heizungsschächten unterwegs. Sicher habt ihr euch auch schon verbrannt? Was man, egal ob mit frisch heilenden Brandwunden oder noch kaum verheilter transplantierter Haut vertagen kann, ist Hitze. Das war ebenso wie die Schnellheilung in Inside Out unglaubwürdig.

in Outside In kommen weitere Momente hinzu, die mich schließlich sogar etwas in meinem Lesefluss gestört haben. So ist Trella nach knapp der Hälfte des Buches seelisch und körperlich ziemlich am Ende. Dennoch reicht ein in Tränen aufgelöster Abend in ihrem Zimmer, um sie wieder kämpferisch und tatkräftig werden zu lassen. Das fand ich ebenfalls etwas weit hergeholt. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, um niemanden den Lesespaß zu nehmen, aber sicher merkt ihr selbst beim Lesen, welche Episoden da besonders auffallen.
Insgesamt hätte ich mir über einen ganzen Teil des Buches eine Heldin gewünscht, die mehr reflektiert. Als es endlich soweit war, war Outside In fast schon zu Ende. Versteht mich nicht falsch, dass Buch ist lesenswert und ebenfalls richtig spannend. Aber im Vergleich zu dem sehr gelungenen ersten Teil der Inside-Reihe fällt Outside In doch etwas ab. Ich habe lange zwischen 3,5 und 4 Sternen geschwankt. Doch da der Schreibstil von Maria V. Snyder wirklich klasse ist, hat sich die besser Bewertung durchgesetzt. Muss bald mal in ihre anderen Bücher reinschauen.
Ein Tipp noch zum Abschluss: Beide Bücher gibt es günstiger als Doppelband Inside (Amazon-Partnerlink*) zu kaufen.

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05.

Oct 2012

~nia

Inside Out

Trella ist die Königin der Röhren. Egal ob Luft-, Heizungs- oder Aufzugsschächte, Abwasser- oder Müllrohre, Trella kennt jeden Kanal, jeden versteckten Raum, jeden Ein- und Ausstieg in das Rohrsystem von Inside (Innen, drinnen) wie keine Zweite. Doch sonst hat sie wie alle Bewohner der unteren Ebenen von Inside wenig zu melden. Sie alle sind sogenannte Scrubs (to scrub - reinigen, scheuern etc.) und sorgen mit ihren Wartungs-, Reinigungs- und Versorgungsarbeiten für die reibungslose Funktion von Inside. Kontrolliert und verwaltet werden die Scrubs von den Bewohnern der oberen Ebenen, den sogenannten Uppers. Diese stellen auch die Pop Cops (Population Control Police, eine Art Polizei von Inside), die schnell dabei sind, ihre Macht in Form von Waffengewalt auszuspielen.

Als ihr einziger Freund und Pflegebruder Cogon Trella bittet, einen Propheten Namens Broken Man aufzusuchen, ist Trella zunächst genervt. Schließlich schleppt Cog immer wieder neue Prediger an und bislang waren es Trellas Meinung nach alles nur Scharlatane. Doch Broken Man ist anders: Er sitzt im Rollstuhl und die Uppers haben ihn zu den Scrubs verbannt, zudem liefert er wenige, aber detaillierte Beschreibungen des ominösen Mythos Outside (Außen, draußen). Außerdem behauptet er, er habe unwiderlegbare Beweise in seinem alten Quartier auf der Ebene der Uppers versteckt. Trella will in sich keine Hoffnungen auf einen Ausweg aus dem einengenden Leben von Inside wecken und beschließt, Broken Mans Beweise zu suchen, zu sichten und zu entkräften. Damit setzt sie eine Kette von Ereignissen in Gang, die nicht nur ihr Leben komplett über den Haufen werfen werden...

Inside Out ist mein erstes Buch von Maria V. Snyder und wird wohl auch nicht mein letztes gewesen sein. Zwar dauert es ein wenig, bis man sich an das seltsame System von Inside gewöhnt hat. Beispielsweise an die Zeitangaben, die in Centiwochen gemessen werden. Danach beträgt eine Woche 100 Stunden und pro Woche wird (als Scrub) abwechselnd 10 Stunden arbeitet und 10 Stunden Pause eingelegt. Dadurch sind auch die Altersangaben manchmal schwierig. Trella ist gut 1.500 Wochen alt, was etwas über 17 Jahren entspricht. Auch die Anordnung der 5 Ebenen in 9 Sektoren (A-I) war etwas verwirrend, weil die Sektoren nicht in einer Reihe sondern in dreier Reihen aneinander liegen (es grenzen also A an D, D an G, B an E, E an H usw.) und es keine Karte gibt. Doch all das gibt sich recht bald und dann ist man schon völlig in Trellas atemberaubender Geschichte gefangen. Allein sie auf ihren Wegen durch die Röhren und Schächte zu begleiten, ist eine Freude. Trella ist überhaupt eine tolle Protagonistin - nicht besonders freundlich oder herzlich wird sie eher wiederwillig zu der Person, die Inside und ihre Mitmenschen zu neuen Wegen führt. Neben Trella gibt es eine Menge weiterer faszinierender Charaktere wie Cogon, Logan, Riley, Domotor und Lamont oder auch Anne-Jade und Jacy. Hinzu kommt eine zarte Liebesgeschichte, die genau im richtigen Verhältnis zur sonstigen Story mitfließt.

Kritisieren möchte ich eigentlich nur, dass Trella von Maria V. Snyder eine etwas abenteuerliche Konstitution auf den Leib geschrieben bekommen hat. Dazu muss man wissen, dass sie gerade mal knapp über 1,50 Meter groß ist. Trotzdem hält Trella Dinge aus, die ihren Freund Cogon an seine Grenzen bringen. Von ihren Selbstheilungskräften noch gar nicht zu reden. Aus diesem Grund muss ich (ungern zwar) aber dennoch einen halben Stern abziehen.

Insgesamt kann ich die Bücher der Inside-Reihe aber nur empfehlen. Maria V. Snyder schreibt einfach extrem fesselnd und anschaulich - auch wenn diese Reihe sich von der Thematik her doch sehr von ihren anderen Büchern unterscheidet. Es hat gerade mal einen Tag gedauert und ich hatte Inside Out ausgelesen. Auch der Folge- und Abschlussband der Inside-Reihe Outside In war ruckzuck ausgelesen.

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