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04.

Nov 2012

~nia

Spring / Der Frühling

Seit Jahrtausenden leben Menschen und Hydden parallel auf dieser Welt, auch wenn die meisten Menschen nicht mehr an das kleine Volk glauben. Selten nur kommt bei den Hydden ein sogenannter Riesengeborener zur Welt - kündet sein Kommen doch von großen Veränderungen. Nun ist es soweit, mit dem 6-jährigen Yakob (Jack) ist ein Riesengeborener da, der eine alte Prophezeiung zu erfüllen vermag. Doch weil sein Leben unter den Hydden in immer größere Gefahr gerät, wird er von seinem Großvater und den Hydden des Harzes nach Englalond/England geschickt und landet dort zunächst in einem Kinderheim.
Doch Margeret und Arthur Foale suchen schon nach ihrem neuen Mündel Jack. Durch Zufall erklärt sich die Familie Shore, Richard, Clare und ihre Tochter Katherine bereit, Jack mit im Auto zu den Foales zu nehmen. Nicht alle sind begeistert, dass ein Riesengeborener in Englalond ist. Die Fyrd (die größte gesellschaftliche Macht der Hydden) aus der Hyddenstadt Brum (Birmingham) fürchten um ihre Macht und wollen Jack an den Kragen. Und so präparieren sie die Straße, die die Shores in einem schrecklichen Unwetter nehmen werden, mit Öl. Der Anschlag gelingt: Richard kommt um, Clare ist danach gesundheitlich ein Wrack und Jack behält schreckliche Brandwunden am Rücken zurück. Einzig Katherine bleibt physisch unverletzt. Doch ihrer aller Leben verändert sich.
Zum Glück gibt es auch unter den Hydden welche, die Jack zugetan sind und ihn aus tiefstem Herzen unterstützen. Und nachdem Bedwyn Stort, Master Brif, Pike und die Friedensweberin Imbolc den Unfall verfolgt und ihr möglichstes für die Opfer getan haben, bereiten sie sich auf die kommenden entscheidenden Jahre vor...

Spring / Der Frühling ist der Beginn der Hyddenworld / Hyddenworld-Tetralogie, die im klassischen Format einer High Fantasy-Saga geschrieben ist. Es gibt Sagen und Prophezeiungen, mysteriöse Erscheinungen, wie die Friedensweberin Imbolc und ihre noch unbekannte Schwester die Schildmaid, und ein ganz anderes Gesellschaftssystem in der Welt der Hydden. Zusätzlich spielen die Henges und andere mystische Plätze eine große Rolle. So verwundert es nicht, dass es geraume Zeit dauert, bis das Buch mal so richtig in Schwung kommt. Da der Leser Jack, Katherine und die übrigen Personen über mehr als zehn Jahre begleitet, ist das Buch an einigen Stellen zwar ordentlich gerafft, aber auch das macht es nicht immer leicht, sich in die Protagonisten hineinzuversetzen.
Auch noch Wochen nach dem Lesen bin ich sehr zwiegespalten, was Spring / Der Frühling von William Horwood angeht. Denn das Buch hat auch seine Pluspunkte: etwa einen feinen, englischen Humor oder moderne Aspekte, die die Hydden für sich vereinnahmt haben und die man so einfach nicht vermutet. Zudem tauchen auch im späteren Verlauf noch einige interessante Persönlichkeiten auf - beispielsweise Lord Festoon und seinen Koch Parlance.

Trotzdem viel es mir einfach schwer, mich Jack und Kathrine so richtig nahe zu fühlen. Dabei sind sie beide sympathische Charaktere, die zum Glück ihre größeren und kleineren Schwächen haben. Vielleicht lag es daran, dass mir die Schreibweise von William Horwood gewollt antiquiert vorkam? Meiner Meinung nach hätte man sich eine Menge an detaillierten Beschreibungen schenken können. Dies, ohne dass die klassische Fantasy-Atmosphäre des Buches darunter gelitten hätte. Denn die vielen Beschreibungen waren für die Handlung zumeist unwichtig, lasen sich aber oft einfach zäh.
In Spring / Der Frühling passiert nicht viel mehr, als dass wir die Grundkonstellationen der Hyddenworld kennen lernen und erahnen können, worum es in den Folgebänden gehen wird. Insgesamt ist das Buch ein etwas zu lang geratener erster Band einer Serie, der solide Unterhaltung bietet. Da hatte ich mir einfach mehr erwartet.

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