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04.

Jun 2012

~ND

His Kiss

Seit einem Jahr ist Ally jetzt schon glücklich mit Aiden zusammen. Er ist in jeder Beziehung perfekt für sie. Aiden ist süß, sensibel, er schreibt Songs und teilt Allys Liebe für Musik. Ihr ist nie bewusst gewesen, dass ihr etwas fehlt - bis sie (ironischerweise um Aiden zu helfen) Griffin, den Bad Boy ihrer Schule, küssen muss. Danach ändert sich für Ally alles, denn sie bekommt Griffin, für den sie schon in der Mittelschule geschwärmt hat, einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und Griff macht keinen Hehl daraus, was er von Aiden hält...

Und so viel mehr gibt es über Melanie Marks Novelle His Kiss auch gar nicht zu sagen. Eigentlich ist von Anfang an klar, worauf diese Geschichte hinauslaufen muss. Das ist aber gar nicht so dramatisch, denn das Potential unterhaltsam zu sein, hätte sie natürlich trotzdem. Leider steht sie sich genau dadurch selbst im Weg, dass sie etwas aus der Masse herausstechen will. Denn die Autorin hat sich bemüht ihre Geschichte, die komplett aus Allys Sicht geschrieben ist, möglichst ... natürlich klingen zu lassen. Das Resultat ist leider ziemlich viel Gebrabbel im Stil eines Tagebuchs, das jede 14jährige hätte schreiben können.
Da liegt nämlich noch ein weiteres Problem. Ally wirkt nicht wie eine 17- oder 18jährige, sondern deutlich jünger. Sie ist sehr naiv, alles andere als schlagfertig und eher ein braves Mädchen. Zu ihrer Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich sie doch sehr sympathisch fand. Einige ihrer Gedanken waren sehr witzig oder wenigstens niedlich, irgendwann hat ihr Hang zum Drama und sich selbst im Weg zu stehen aber etwas genervt. Die Jungs in der Geschichte, Aiden und Griffin, sind auch eher klischeehaft geraten und man erfährt über beide eigentlich viel zu wenig. Die Aiden-Problematik hatte allerdings einen gewissen Reiz, denn sein Benehmen war vermutlich das Realistischste (wenn auch nicht das Sympathischste) was die Geschichte zu bieten hatte.
Das Ende war ziemlich ereignislos. Als ich auf der letzten Seite ankam, dachte ich mir, da muss auf jeden Fall wenigstens noch ein Epilog kommen. War aber leider nicht so. Es ist zwar nicht offen, aber wirklich abgeschlossen fühlt sich die Geschichte dennoch nicht an.

So schlecht, wie es sich jetzt vielleicht anhört war Melanie Marks mit 130 Seiten relativ lange Novelle His Kiss aber nun auch nicht. Man sollte nur nicht mehr als eine kurze, nette Geschichte ohne großen Anspruch erwarten. Als kurzweilige, leichte Lektüre für Zwischendurch und wenn man sich mal in seine Teenagerzeit zurückversetzen will, reicht es allemal.

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