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21.

Jul 2012

~ND

Pushing The Limits / Noah und Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Der Tag, an dem sich Echos Leben endgültig und für immer verändern sollte, ist ausgerechnet der, an den sie sich nicht mehr erinnern kann. So sehr sie es auch versucht. Sie weiß nur noch, dass sie zwei Tage später im Krankenhaus aufgewacht ist, mit schrecklichen Schnittwunden an Armen und Rücken und dass sie ihre Mutter nicht mehr sehen darf.
Niemand will ihr verraten, was damals passiert ist, da die Ärzte und Therapeuten nicht genau wissen, wie ihr Verstand reagieren wird. Denn offensichtlich ist sie noch nicht bereit, sich zu erinnern. Die Folge ist allerdings, dass sie sich immer mehr zurückzieht. In der Schule ist sie der Freak mit den Narben, sie hat fast alle ihre Freunde verloren und die Spekulationen, wie Echo an die Narben gekommen ist, nehmen extreme Formen an.
Noah hat in den zweieinhalb Jahren, seit seine Eltern gestorben sind, schon vier Pflegefamilien durchgemacht und eine war schlimmer als die nächste. Sein einziges Ziel ist es, die High School hinter sich bringen und dann das Sorgerecht für seine beiden kleinen Brüder bekommen. Die leben nämlich ebenfalls bei Pflegeeltern und Noah ist sich sicher, dass sie nicht mehr Glück mit ihrer neuen Familie haben als er. Bis dahin aber vertreibt sich der einst vorbildliche Schüler und Sportler die Zeit mit Drogen und Mädchen und verbaut sich damit jede Chance auf einen einigermaßen vernünftigen Abschluss.
Noah und Echo wollen nur Eines: Ein normales Leben. Doch als sie gegenseitig in ihr Leben treten, scheint genau das unerreichbar.

Wenn es eines gibt, das Pushing The Limits / Noah und Echo - Liebe kennt keine Grenzen von Katie McGarry nicht fehlt, dann ist es Drama. In wirklich jedem Bereich von Noahs und Echos Leben passiert im Laufe der Geschichte irgendetwas Schreckliches. Bisweilen war das zwar ein bisschen übertrieben. Viel schlimmer fand ich aber, dass sich viele Gespräche und Charaktere ziemlich flach angefühlt haben. So sind z.B. ein Großteil von Echos und Noahs Freunden sehr zweidimensional und oberflächlich geraten, was sie zumindest teilweise recht langweilig und unrealistisch gemacht hat. Zum Glück konnten das einige von ihnen - die Wichtigsten - im Laufe der Geschichte aber abschütteln und haben deutlich an Tiefe gewonnen. Ganz besonders gilt das für die Eltern und Erwachsenen in diesem Buch. Was am Anfang nur nach Schwarz und Weiß aussah, entwickelt sich doch noch relativ glaubwürdig und realistisch. Leider waren gerade Noah und Echo sehr festgefahren in dieser schwarz/weiß Sicht. Für sie gibt es nur Gut oder Böse und das hat sie beide stellenweise entweder nervenaufreibend stur oder aber schrecklich naiv wirken lassen. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass das genau einer der Punkte war, in denen beide gewachsen sind.

Auch wenn sich das alles nicht wirklich begeistert anhört, so hat mir Pushing The Limits / Noah und Echo - Liebe kennt keine Grenzen von Katie McGarry doch ziemlich gut gefallen. Vor allem im letzten Drittel. Dort beginnen nämlich einzelne Stränge damit, sich aufzudröseln und die Figuren, allen voran natürlich Noah und Echo, entwickeln sich. Das Ende war dann fast das Beste am Buch. Realistisch, bewegend und relativ kitschfrei wird die Geschichte aufgelöst und macht eigentlich jetzt erst so richtig Lust auf mehr.

Und das bekommen wir zum Glück auch - zumindest indirekt. Echos und Noahs Geschichte ist zwar abgeschlossen, aber einige der Nebencharaktere haben ebenfalls viel zu erzählen. Und so bekommt Noahs Freundin Beth von Katie McGarry mit Dare You To ihr eigenes Buch. Die Veröffentlichung wird aber sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen und genauere Informationen sind ebenfalls noch nicht bekannt.

Pushing The Limits / Noah und Echo - Liebe kennt keine Grenzen erscheint am 31. Juli 2012 in den USA. Die deutsche Ausgabe erscheint am 20. Februar 2014.

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Kommentare

1 - 2 von 2 Kommentaren auf der Seite.

Kermit schrieb am 12.08.2012 07:58:01:

Das ist jetzt schon die zweite Rezi, die mich unheimlich neugierig auf dieses Buch macht. Ich fand den Klapptext schon total interessant und packe es jetzt definitiv auf die 2012er-WuLi. Ich bin wirklich gespannt, ob mir dieses ganze Drama nicht schnell zu viel wird ^^"

Buchjunkies schrieb am 12.08.2012 09:17:57:

Hallo Kermit,
ja, das mit dem Drama war in diesem Buch schon auffällig, aber es war noch okay. Die Charaktere sind nun mal in echt schlimmen Situationen, da geht's dann halt auch entsprechend dramatisch zu (auch wenn das wirklich bis aufs Letzte ausgekostet wurde ;).
Aber ließ es, es lohnen sich schon :)

LG
ND

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