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20.

Sep 2010

~ND

Mistwood

Der Shifter ist eine unsterbliche Kreatur, durch einen uralten Zauber daran gebunden, den König von Samorna zu beschützen, koste es was es wolle. Wenn das Reich in Frieden lebt, zieht sie sich in ihren Wald, dem Mistwood, zurück. Aber wenn sie gebraucht wird kehrt sie zurück - immer.

Isabel erinnert sich an nichts. An nichts bevor der Prinz in den Wald geritten kam, um sie wieder ins Schloss zu holen. Nichts darüber wer sie ist oder sein soll, oder über die Kräfte die sie hat.
Prinz Rokan braucht Isabel, sie muss sein Shifter sein. Er braucht ihre Fähigkeit sich in Tiere zu verwandeln, in Wind, in Nebel. Er braucht ihre tödliche Schnelligkeit und ihre übermenschliche Kraft. Und er braucht ihre Loyalität - denn ohne diese könnte Isabel seine größte Bedrohung werden.
Isabel weiß, dass der Prinz sie anlügt, aber sie kann nicht anders, als ihn vor den Gefahren und Intrigen des Hofes beschützen zu wollen - es liegt in ihrer Natur - bis eine tödliche Wahrheit und ein Verrat das Band zwischen ihnen zerstört. Jetzt muss Isabel eine Wahl treffen, die ihre Loyalität bedroht, ihr Herz und alles was sie dachte, zu wissen.

Zu Beginn des Buches weiß Isabel genauso wenig über die Welt, in der sie lebt, wie der Leser. Man begleitet sie auf ihrem merkwürdigen Weg in den Palast, in dem sie sich heimisch fühlt, jede Ecke kennt, aber nicht weiß warum. Immer wieder überkommen sie kurze Erinnerungen, die sie aber nicht einordnen kann. Trotzdem gelingt es Isabel durch ihren Instinkt den Prinzen zu beschützen. Sie redet sich ein, dass es auch egal ist, denn der Shifter braucht keine unnötigen Gefühle und Erinnerungen. Nur solche, die ihr helfen ihre Aufgabe zu erfüllen.

Das ist es auch, was es zunächst etwas schwer macht, Isabel zu mögen. Sie zu bewundern, zu fürchten, zu misstrauen und sogar zu bedauern - ja. Aber ihr Mangel an menschlichen Emotionen halten einen erst mal davon ab, sie wirklich ins Herz zu schließen. Erst als sie nach und nach die Wahrheit aufdeckt, was passiert ist, als sie das letzte Mal in den Mistwood zurück kehrte, und sich selbst kennenlernt, lernt man auch sie zu mögen. Denn erst dann gewinnt ihr Charakter wirklich an Tiefe.

Die Geschichte selbst ist wirklich clever geschrieben und hat mich in ihrer Art sehr an Kristin Cashores Bücher erinnert. Man lernt zusammen mit Isabel was es mit der königlichen Familie und Samorna auf sich hat. Da sie schon im Zentrum der Ereignisse steht, entstehen keine Strecken, denn Isabel lernt ständig Neues über sich und andere. Allerdings durchschaut auch sie das Netz aus Lügen kaum, sodass dem Leser ebenfalls einige Überraschungen bevorstehen. Es geht um Intrigen und Wahrheiten, Verrat, Liebe und Hass und am Ende immer wieder um Loyalität. Und ob königliches Blut genug ist, jemandem gegenüber auch loyal zu sein.

Mistwood ist Leah Cypess erstes Buch und ausnahmsweise nicht Start einer Reihe, sondern ein eigenständiger Roman. Zwar wird es nächstes Jahr einen Folgeroman geben (Titel und Erscheinungsdatum sind noch unbekannt), der allerdings nur in derselben Welt spielt, ansonsten aber völlig ohne Bezug ist. Leider ist noch nicht bekannt, wann Mistwood auf dem deutschen Markt veröffentlicht wird.

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Kommentare

1 - 2 von 2 Kommentaren auf der Seite.

Lea schrieb am 22.09.2010 14:53:13:

ist das besser als 'die beschenkte?

ND schrieb am 25.09.2010 18:36:27:

Ich würde sagen gleich gut. Die Beschenkte ist ein bisschen emotionaler und wir bekommen mehr von der Beziehung der Protagonisten mit. Aber die Fantasygeschichte drum herum ist bei beiden Büchern sehr gut.

ND

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