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05.

Jun 2012

~nef

Heldenwinter

Tags: Fantasy
Cover Heldenwinter deutsch

Namakan ist als Findelkind bei Dalarr und Lodaja aufgewachsen. Weil die Beiden keine gemeinsamen Kinder kriegen können, kümmern sie sich liebevoll um all Jene, die keine Familie haben. Namakan war der erste Sprössling, dem sie ein neues zu Hause gaben und während er für seine Mutter nur Liebe empfindet, hat er seinem Ziehvater und Lehrmeister gegenüber gewaltigen Respekt. Er glaubt nicht, dass dieser ihn überhaupt liebt, doch die Liebe von Lodaja macht alles wieder wett.
Als nun der Lehrmeister und sein Schützling am Abend aus den Bergen heimkehren in die Immergrünen Almen finden sie ihr Heim zerstört und ihre Familie niedergemetzelt vor. Auf der Brust der toten Lodaja hat der Mörder sein Zeichen hinterlassen, als würde er Dalarr herausfordern wollen.
Nun, dieser lässt sich nicht lange bitten, kennt er doch die Handschrift nur zu gut. Bei den Toten seiner Lieben leistet er einen Racheschwur und Namakan hat nur eine Wahl - er muss seinen Meister begleiten. Denn auch in ihm lodert der Hass auf den Verbrecher.

So reisen der Mensch Dalarr und sein Ziehsohn, der Halbling Namakan, durch die Lande, immer den Rachedurst in der Seele und ihr Ziel vor Augen.
Nur nach und nach erfährt der Halbling, wer hinter diesem feigen Mord steckt und so lernt er auch mehr über das Leben seines Meisters. Er ist nicht immer ein einfacher Schmied gewesen und kennt den Mörder seiner Familie seit vielen Jahren. Schließlich waren sie einmal wie Brüder, doch die Machtgier hat Waldur, den Krieger in Weiß, verändert. Vielleicht hat er es Dalarr aber auch nie verziehen, dass Lodaja nicht ihn erwählt hat, als sie beide um die Gunst der jungen Frau buhlten.

Der erste Weg ihrer Reise bringt sie nach Brückheim, denn um Waldur zu finden, müssen sie die Narbe überqueren, ein riesiger Felstspalt der sich einmal um die Immergrünen Almen zieht. Nur in Brückheim gibt es einen Übergang doch auch hier scheint die rechte Hand des Königs durch gekommen zu sein. Von einer alten Frau erfahren sie, dass die Bewohner der Stadt die Brücke über die Narbe abbrennen wollen - dann wäre der einzige Weg zerstört. Dalarr und Namakan machen sich sofort auf den Weg, letzterer eher unfreiwillig.
Auf der Brücke treiben Schergen des Kriegers in Weiß ihre Späße mit einem Wachmann aus Brückheim, wobei dieser leider den Kürzeren zieht, als er den langen Weg im freien Flug in die Narbe antritt.
Dalarr eilt den restlichen Wachen zu Hilfe und nur Namakan hat er es zu verdanken, dass er hierbei nicht hinterrücks erstochen wird. Der Halbling ist erschüttert, er hat jemanden umgebracht. Doch ihm bleibt nicht viel Zeit darüber nachzudenken. Hinter ihm haben die Bewohner die Brücke in Brand gesetzt und nun heißt es schnell zurück auf sicheren Boden. Nun da die Brücke lichterloh brennt, glaubt der Halbling, wäre ihre Reise schon zu Ende, doch Dalarr kennt noch einen weiteren Weg und so machen sie sich auf den langen Weg die Narbe entlang.

Welchen Weg sein Meister nehmen will, ist Namakan unklar, doch wenn er es wüsste, würde er ihm mit Sicherheit nicht so bereitwillig folgen. Während er daran glaubte, dass es nur Menschen und Halblinge in der Welt gibt, zeigt ihm sein Meister nun wie die Welt dort draußen ist und dass ganz in der Nähe zur Heimat noch ganz andere Geschöpfe hausen, die ihnen nicht alle wohlgesonnen sind.

Heldenwinter von Jonas Wolf (übrigens ein Pseudonym) erinnert im ersten Moment an J. R. R. Tolkiens The Lord of the Rings / Der Herr der Ringe. Natürlich, denn der Autor hat sich unter Anderem an seinen Werken ein Beispiel genommen. Doch obwohl der Klapptext vermuten lässt, dass es sich in diesem Buch hauptsächlich um den Halbling Namakan dreht, spielt die meiste Zeit über Dalarr die Hauptrolle. Was ich allerdings nicht weiter schlimm finde, denn Dalarr hat weit mehr erlebt und trägt dementsprechend viel mehr zur Geschichte bei.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Obwohl es hier und dort mal nicht rasant zuging, wurde es mir doch nie langweilig. Zudem ist es wieder einmal ein schönes Fantasybuch, mit allem drum und dran und sogar ein wenig Romantik. Diese spielt sich eher nebenbei ab und fällt dadurch kaum auf.

Der Autor hat hier den verschiedenen Völkern, wie es auch im The Lord of the Rings / Der Herr der Ringe ist, eine eigene Sprache gegeben. Leider wird diese nicht weiter erläutert, so dass ich bei vielen Wörtern nicht weiß wofür sie nun eigentlich stehen. Das ist sehr schade, aber am Ende des Buches findet man, neben einer Personenliste, ein Glossar welches viele Begriffe erklärt. Sehr praktisch ist auch die Karte im vorderen Teil des Buches. So kann man sich immer wieder orientieren, wie die Gefährten denn gewandert sind und wohin sie noch müssen.
Eigentlich hätte das Buch die volle Punktzahl erreicht, aber ich muss einen halben Stern abziehen - einmal für den irreführenden Klapptext und dann für die teilweise (für mich) recht komplizierten Namen. Ich habe beim Lesen häufiger das Gefühl gehabt, dass ich diesen oder jenen Namen nicht einmal im Gedanken richtig ausspreche.

Ansonsten ein rundum gelungenes Lesevergnügen.

Im Juli diesen Jahres erscheint bereits das nächste Buch von Jonas Wolf, welches in dieser Welt spielt: Heldenzorn. Auch dieses wird sicherlich den Weg in mein Regal finden.

Ich danke an dieser Stelle recht herzlich dem Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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