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22.

Apr 2011

~nia

Wolfsangel / Wolfskrieger

Skandinavien im frühen Mittelalter. Die Zwillinge Vali und Feileg werden als Babys geraubt. Der eine Bruder wird als Erbe eines Königs herangezogen, der andere wächst bei Berserkern und Wölfen auf. Als sie sich das erste Mal begegnen, erkennen sie die Blutsbande nicht, dennoch verspüren sie eine seltsame Vertrautheit zueinander. Beide Brüder verlieben sich in Adisla, ein Bauernmädchen mit Mut und Verstand. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf...
Denn nach den Runenhexen und ihrer Königin sind alle Drei Teil einer Prophezeiung, wobei besonders einem der Zwillinge ein grausames Schicksal im ewigen Kampf der einstigen Blutsbrüder und Götter Odin und Loki vorausgesagt wird - als Götterwolf Fenrir. Alle drei Sagengestalten wandeln bei ihrem Kampf in Menschengestalt umher und sind während dieser Zeit angreifbar und endlich. Aber wer ist der Schlächter Odin? Wer der listige Loki? Und welcher der Brüder ist der grausige Wolf? Nichts ist in Wolfsangel / Wolfskrieger von M. D. Lachlan wie es scheint, aber alle sind in ihrem Schicksal gefangen...

Ich habe vorab einiges positives über Wolfsangel / Wolfskrieger gelesen und bin mit hohen Erwartungen an das Buch heran gegangen. Leider konnten mich weder die Handlung, noch der Stil, noch das nordisch-düstere Ambiente überzeugen. Besonders Missfallen haben mir gleich drei wichtige Dinge:

1. Die Protagonisten haben allein durch die Prophezeiung wenig Spielraum, sich zu entfalten. Es ist bei Büchern immer schwierig, wenn eine Vorhersage die Personen einschränkt (und es kein klassisches Theaterstück ist), aber in Wolfsangel / Wolfskrieger sucht man auch charakterlichen Tiefgang vergeblich. Adisla und Vali scheinen eine positive Ausnahme darzustellen, aber mit fortschreitendem Handlungsverlauf rennen auch sie ihrem Schicksal fast ohne Selbstreflexion hinterher.

2. Wolfsangel / Wolfskrieger ist unglaublich brutal. Bei einem Buch über nordische Sagengestalten inklusive Berserkern & Co. habe ich natürlich nicht mit einem Ponyhofambiente gerechnet, aber gerade zum Ende hin wurden irgendwie nur noch Menschen hingeschlachtet, ohne dass klar wurde warum und wieso.

3. Das Buch ist wirr. Immer wieder kommen Passagen, bei denen man erst mit der Zeit mitbekommt, wer gerade Handlungsträger ist und ob die Person nun handelt, träumt oder visioniert. Diese Sprünge und wechselnden Ebenen empfand ich nicht als großartiges Stilmittel sondern nur als anstrengend.

Fazit: Das Buch konnte mich persönlich nicht überzeugen und der negative Eindruck hat sich im Nachhinein noch verstärkt. Aus diesem Grund kann ich Wolfsangel / Wolfskrieger nicht empfehlen. Für die drei übrigen geplanten Bände der Reihe ist mir meine Lesezeit wohl zu schade.

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