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08.

Mar 2016

~nef

Distel und Rose

Tags: Historie
Cover Distel und Rose

Schottland 1791: Magdalene und ihre Dienerin Abigail landen nach einer langen Reise endlich auf dem Landsitz des Herren MacBrannan, ihres frisch angetrauten Ehemannes. Sie ist keineswegs freiwillig hier. Ihr Vater und auch MacBrannan haben beschlossen, dass eine Ehe zwischen den beiden Vorteile hat, wenn auch in erster Linie für ihren Gatten.
Magdalene ist das raue Land der Highlands nicht gewohnt und kann kaum glauben, dass dieses triste Land nun ihre Heimat werden soll.

Ihr Ehemann David scheint mit der Situation ebenfalls nicht vertraut zu sein und ist Magdalene gegenüber eher kühl und distanziert. Trotzdem beschließt Magdalene das Beste aus ihrer Situation zu machen. Schließlich sind sie und David nun bis an ihr Lebensende vermählt und sie wird sich damit arrangieren.
Schon wenig später muss sie jedoch einsehen, dass es in den Highlands nichts gibt, womit sie sich die Zeit vertreiben kann. Selbst in der Bibliothek findet sie nichts Ansprechendes. Sind doch die meisten Bücher hier Nachschlagewerke und historische Aufzählungen. Kein einziger Roman gerät ihr in die Hände, bis sie durch Zufall hinter einer Buchreihe auf eine Pergamentrolle stößt.

Schottland 1078: 700 Jahre zuvor lebt die junge Frau Aeslwith am Hofe König Margaret und langweilt sich sehr. Sie stört wieder einmal die Lehrstunden und kann sich auch fürs Sticken überhaupt nicht begeistern. Leider legt die Königin großen Wert darauf, dass sie und die anderen am Hofe lebenden jungen Frauen und Herren gelehrt werden.
Die Strafe für ihr neuerliches Aufbegehren folgt auf dem Fuße und nur mit einer List kann sie den Schlägen entgehen. Mit Blaubeeren hat sie sich den Rücken verschmiert und statt Schläge erhält sie nun Besuch vom Wanderarzt Drostan und seinem Gehilfen Taraìn. Doch statt sie auffliegen zu lassen, beschließen sie Aelswith mit zu nehmen. Erst froh über diese Flucht merkt sie bald, dass etwas nicht stimmt. Doch da ist es bereits zu spät.
Gegen ihren Willen verschleppen die zwei Männer die junge Frau. Drostan hat mit ihr etwas ganz Bestimmtes vor, doch was genau das ist, kann er ihr nicht sagen. Die Königin hat Hlothere und seine Männer ausgeschickt um Aelswith wieder zurück zu holen und die sind nicht gut auf den Wanderarzt zu sprechen.

Bei der Verfolgung wird Drostan getötet und alles was er den beiden noch sagen kann ist, das Aelswith der Schlüssel zu Alba ist. Aber was meint er damit? Statt sich von Hlothere und seinen Männern mitnehmen zu lassen, flüchtet sie mit Taraìn. Sie erhofft sich Antworten auf die vielen Fragen ihn ihrem Kopf.

Distel und Rose spielt zugleich in zwei unterschiedlichen Zeiten, was zunächst etwas befremdlich erscheint. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und es lässt sich relativ schnell zwischen den Zeiten wechseln.
Das Buch dreht sich um den schottischen König Macbeth und seine Nachfahren, die auch Shakespeare bereits zur Hauptfigur eines seiner bekanntesten Werke machte. So stellt sich die Frage - wer ist der Erbe Macbeth? Und war er wirklich so ein Tyrann wie man weitläufig meint?

Mir persönlich hat die Handlung rund um Aelswith und Taraìn recht gut gefallen. Hier konnte ich mich in das Geschehen besser hinein fühlen und mit den Figuren fiebern. Aelswith ist eine starke Persönlichkeit mit Ecken und Kanten. Taraìn ist beinahe das genaue Gegenteil und trotzdem ein Sympathieträger.
Mit Magdalene konnte ich mich leider bis zum Schluss nicht anfreunden und auch die anderen Figuren rund um das Herrenhaus der MacBrannans und der Highländer konnten mich nicht begeistern. Viele Handlungen Magdalenes empfand ich als unsinnig und so fehlte mir hier einfach der Bezug.

Leider bin ich generell nicht sehr gut in die Geschichte reingekommen, so dass ich stellenweise kämpfen musste weiter zu kommen. Positiv anzumerken sind die aufgeführten Personen im vorderen Bereich des Buches und die Karte im Umschlag. So kann man genau verfolgen wo sich gerade welche Szene abspielt und auch wie sich bestimmte Namen aussprechen lassen.

Alles in allem ein Buch von dem ich mir weit mehr erhofft hatte.

Einen lieben Dank denn noch an das Team von www.leserunden.de und den Bastei-Lübbe-Verlag für die Leserunde und das Rezensionsexemplar.

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