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03.

Nov 2015

~ND

The Play

Kayla Moore hat sich eigentlich schon lange damit abgefunden, dass sie sich vermutlich niemals richtig zu verlieben würde. Manche Leute sind einfach nicht für die Liebe gemacht und Kayla ist sich ziemlich sicher, dass sie eine davon ist. Nachdem Sex aber auch ohne Liebe jede Menge Spaß macht, hat sie nicht wirklich das Gefühl etwas zu verpassen - schließlich bekommt sie, was sie will, ohne sich mit Emotionen herumschlagen zu müssen.
Seit allerdings ihre besten Freundinnen Steph und Nicola alles kaputt machen und in den Brüdern Linden und Bram die Lieben ihres Lebens finden mussten, wird sie ständig mit ihren glücklichen Beziehungen konfrontiert. Selbst wenn sie wollte - und sie will nicht, schließlich hat sie gesehen, was der Verlust ihres Vaters ihrer Mutter angetan hat - hätte Kayla aber nie einen Mann getroffen mit dem sie sich wirklich vorstellen konnte alt zu werden.
Doch dann steht eines Tages Lachlan McGregor in ihrer Stammkneipe vor ihr. Er ist Brams und Lindens Cousin und zu Besuch aus Schottland, während er sich von einer Verletzung erholt, die sich der Profi-Spieler beim Rugby zugezogen hat. Lachlan ist ein Hüne von einem Mann und weckt sofort Kaylas Jagdinstinkt. Sie weiß einfach, dass Sex mit diesem Mann fantastisch werden würde. Und nachdem Lachlan nur noch ein paar Wochen in San Francisco bleibt, kann es auch nicht allzu kompliziert werden.
Doch Lachlan scheint zunächst keinerlei Interesse an Kayla zu haben. Außerdem wird ihr ziemlich bald klar, dass hinter Lachlan McGregors rauer Fassade mehr steckt, als sie zunächst dachte...doch nicht alles davon ist gut. Lachlan hat offensichtlich einige Dämonen, die er noch lange nicht besiegt hat und die nur allzu leicht geweckt werden können. Je näher Kayla Lachlan jedoch kennenlernt, umso schwerer fällt es ihr sich von ihm fernzuhalten - und das bringt eine ganze Reihe von neuen Problemen mit sich...

The Play ist eine indirekte Fortsetzung von Karina Halles erfolgreichen Büchern The Pact und The Offer und handelt nun also von Kayla, die wir bereits in diesen Büchern kennenlernen durften, und Lachlan, von dem wir ebenfalls einen kleinen Vorgeschmack in The Offer bekommen haben.
Ich muss ja zugeben, dass ich Kayla, aus deren Sicht die Geschichte am Anfang hauptsächlich geschrieben ist, eigentlich nie sonderlich gern mochte. Auch am Anfang von The Play hat sich das nicht wirklich etwas geändert. Sie wirkte ein wenig oberflächlich und zickig auf mich - und sie kann das auch wirklich sein. Sie hat nun mal eine sehr schlagfertige Seite, die gerne ein bisschen bitchy wirkt. Doch Kayla macht eine gewaltige Entwicklung in diesem Buch durch, was sie mir widererwarten irgendwann klamm und heimlich doch sehr sympathisch werden ließ. Sie lernt viel über sich selbst und das Leben und muss einige Rückschläge einstecken, die sie aber zu einer stärkeren und rundere Persönlichkeit machen und es war einfach schön sie dabei zu beobachten.
Die spannendere Figur in dieser Geschichte ist aber sicherlich Lachlan. Er mag vielleicht im ersten Moment wie DER klischeehafte stille, coole Typ wirken, aber schon der Prolog lässt erahnen, dass in ihm so viel mehr steckt. Sein Schicksal hat mich wirklich jedes Mal wieder schlucken lassen, wenn ein neues Detail darüber ans Tageslicht kam. Ich will gar nicht mehr über seine vergangene (und gegenwärtige) Situation verraten, denn das könnte den Eindruck vermitteln, dass es übertrieben wäre, wenn man es so geballt liest. Da aber alles irgendwie miteinander verbunden ist bzw. aufeinander aufbaut ist es eher schlüssig und wirkt fast schon unvermeidlich statt übertrieben. Lachlan ist wie Kayla sicher kein Charakter, bei dem es einfach ist, ihn von Anfang an zu mögen. Dafür ist er zu undurchsichtig, still und manchmal fast feindselig. Doch je näher man ihn und seine Vergangenheit kennenlernt und je mehr er sich Kayla öffnet, umso sympathischer wird er ? und am Ende habe ich ihn geliebt. Allein schon sein Engagement für seine Hunderettungsstation macht ihn in meinen Augen zu einer großartigen Figur.
Ebenfalls sehr schön waren die abwechslungsreichen Schauplätze. Karina Halle ist schon viel in der Welt herumgekommen (sie war früher Reisejournalistin) und lässt das auch immer wieder in ihre Bücher einfließen. Insofern sind San Francisco, das Umland und später auch Edinburgh die perfekten Hintergründe für diese Geschichte und werden dank ihrem wundervollen Schreibstil richtig zum Leben erweckt.

Eine Sache gibt es allerdings, die mich an The Play von Karina Halle doch etwas gestört hat: Der Sex. Es geht gar nicht mal darum, wie die erotischeren Szenen geschrieben sind oder dass sie zu übertrieben waren (was zugegebenermaßen doch das ein oder andere Mal vorkam). Nein, es geht viel mehr um die schiere Masse. Es gibt extrem viele Sexszenen und irgendwann war es mir einfach zu viel und es wurde stellenweise fast ein bisschen langweilig. Auch wenn sie mal keinen Sex hatte gingen vor allem Kaylas Gedanken ständig in die Richtung. Das hat mich dann doch irgendwann etwas gestört.

Doch auch das konnte mir The Play von Karina Halle unterm Strich nicht vermiesen. Es ist eine romantische, herzzerreißende und trotz allem ziemlich heiße Geschichte mit Charakteren, die man erst mal lieben lernen muss, für die es sich aber lohnt.
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