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20.

Oct 2015

~ND

Rebound Remedy

Was Cole gerade passiert kommt ihm vor wie ein Albtraum: Es ist zwei Wochen vor Weihnachten, er ist mit seinem Freund Steven am Flughafen und die beiden wollen sich gerade auf den Weg in einen romantischen Urlaub machen. Doch dann taucht plötzlich Stevens Exfreund auf, macht ihm einen Antrag - und Steven nimmt an.
Jetzt steht Cole alleine da, um ihn herum überall fröhliche Weihnachtsstimmung während für ihn eine Welt zusammenbricht. Der logische nächste Schritt: In eine Bar gehen und seine Sorgen ertränken. Also besucht Cole seine Stammkneipe McGregors in der Hoffnung zumindest kurzzeitig diesen Tag zu vergessen.
Der Besitzer der Bar, Owen, erkennt gleich, wenn mit seiner Stammkundschaft etwas nicht stimmt und Cole ist ihm ohnehin schon mehr als einmal aufgefallen. Als der Owen schließlich sein Herz ausschüttet fasst er einen Plan: Er wird Cole ablenken und lässt sich deswegen ein paar Aktivitäten einfallen, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.
Je mehr Zeit Cole mit Owen verbringt umso mehr Details fallen ihm auf, die an seiner und Stevens Beziehung nicht in Ordnung waren. Außerdem fühlt er sich unheimlich wohl mit Owen. Doch er weiß, dass das zwischen den beiden nie etwas werden kann. Owen ist nur eine Ablenkung und ein Rebound (eine Beziehung ohne Zukunft, die man direkt nach dem Ende einer ernsten Beziehung eingeht) und sie sollten sich nichts vormachen. Doch das wird für beide bald schwerer als gedacht...

Über weite Teile der Geschichte hat mir Rebound Remedy von Christine D'Abo wirklich ziemlich gut gefallen. Nachdem Steven ihn auf die wahrscheinlich schlimmste vorstellbare Weise aus heiterem Himmel verlassen hat, ist Cole verständlicherweise erst einmal am Boden zerstört - und kommt ins Grübeln. Er hatte noch keine Beziehung, in der er nicht über kurz oder lang verlassen wurde und er hat einfach keine Ahnung warum. Cole konnte einem wirklich leidtun und ich hätte es verstanden, wenn er erst ein mal ein bisschen in Selbstmitleid versunken wäre. Doch Rettung davor kommt in Form von Owen. Der gutaussehende Barbesitzer ist Cole schon lange aufgefallen, doch er hätte sich nie träumen lassen, dass die beiden Freunde werden könnten. Doch genau das passiert. Und je näher sie sich kommen, umso klarer wird, dass sie eine Menge Gemeinsamkeiten haben...u.a. dass Owen bisexuell ist und nichts gegen ein wenig Sex als Ablenkung hätte. Wenn Cole allerdings eines aus der Sache mit Steven gelernt hat, dann dass eine Beziehung, die aus einem Rebound heraus entsteht keine Zukunft hat. Also versucht er sich emotional von Owen zu distanzieren. Beide haben damit bald allerdings nur mäßigen Erfolg.
Ich fand es sehr schön, wie ruhig und gemächlich sich Own und Cole näher kommen. Sie werden langsam aber sicher Freunde und die Szenen mit ihren Treffen haben ein schönes Tempo und wirken nicht überstürzt. Gleichzeitig lernt man beide Charaktere sehr gut kennen und erfährt von ihren Zielen und Motivationen. Sie sind sicher nicht die vielschichtigsten Figuren, aber sie sind sympathisch und abgerundet, was - zumindest für mich - für eine süße, weihnachtliche Geschichte allemal genug ist.

Leider zieht Christine D'Abo das gut gewählte aber Tempo nicht bis zum Ende von Rebound Remedy durch. Irgendwann wird die Handlung leider doch ein wenig kitschig und es kommt zu etwas verfrüht wirkenden Liebesbekundungen nach nur ein paar Wochen. Hier hätte Christine D'Abo ihrer Linie treu bleiben und sich und ihren Figuren einfach mehr Zeit geben sollen. So wie es war wirkte mir das Ende dann leider zu überstürzt und dadurch etwas unrealistisch.

Rebound Remedy von Christine D'Abo ist wie gesagt eine nette kleine, weihnachtliche Geschichte mit Potenzial, der es aber ein klein wenig an Tiefe und dem letzten Schliff gefehlt hat. Die Autorin hat einen starken Anfang hingelegt, ihren Stil aber leider nicht bis zum Ende durchgehalten. Um ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen aber durchaus ganz geeignet.

Rebound Remedy erscheint am 9. November 2015.

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