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29.

Sep 2015

~ND

My Favorite Mistake / My Favorite Mistake - Der beste Fehler meines Lebens

Als Taylor die Tür aufmacht um ihre neue Mitbewohnerin am College zu begrüßen erlebt sie den Schock ihres Lebens. Denn da steht nicht etwa wie erwartet eine weibliche Kommilitonin vor ihr, sondern ein junger Mann namens Hunter. Taylor und ihre anderen beiden Mitbewohnerinnen wusste zwar, dass ihr Wohnheim gemischt-geschlechtlich ist, trotzdem hatten sie eigentlich erwartet, dass ihnen zumindest jemand Bescheid sagt, falls sie einen männlichen Mitbewohner bekommen. Taylor setzt alle Hebel in Bewegung, um die Situation gerade zu biegen, doch auch das zuständige Amt ist ihr keine große Hilfe.
Es sieht also zunächst danach aus, als würde Hunter erst einmal bleiben. Der hat damit auch überhaupt kein Problem - im Gegenteil. Ihm macht es viel zu viel Spaß Taylor zu pisaken und sie aus der Reserve zu locken. Taylor hat keine Ahnung, wie sie es überstehen soll sich die nächsten Monate mit ihm ein Zimmer zu teilen. Doch dann macht er ihr ein Angebot: Wenn sie ihn überzeugen kann, dass sie ihn entweder ernsthaft hasst oder liebt, wird Hunter ausziehen. Taylor schlägt natürlich ein, wie schwer kann es schon sein, einem arroganten, ungehobelten Kerl wie ihm zu beweisen, dass sie ihn hasst?
Doch je länger die beiden zusammen wohnen, umso mehr kann Taylor hinter Hunters selbstbewusste Fassade blicken und sieht jemanden, den sie vielleicht doch mögen kann. Taylor hat sich allerdings schon vor langer Zeit geschworen, dass einen Mann sie weder braucht noch will, dafür hat sie einfach schon zu viel durchgemacht...Hunter lässt sich allerdings nicht so leicht abwimmeln.

Ich hatte My Favorite Mistake / My Favorite Mistake - Der beste Fehler meines Lebens von Chelsea M. Cameron schon ziemlich lange auf dem Schirm und da ich vor kurzem mal wieder eine glänzende Rezension zu diesem Buch gelesen habe, habe ich nun auch endlich dazu gegriffen. Und es fing auch alles eigentlich ziemlich vielversprechend an. Die Ausgangssituation mit dem neuen Mitbewohner, der natürlich nicht nur phantastisch aussieht und ein riesiger Chameur ist, sondern der es auch noch ausgerechnet auf die Jungfrau in der WG abgesehen hat, ist zwar vielleicht ein bisschen albern, hat aber irgendwie auch ziemlich viel Spaß gemacht. Taylor und Hunter bringen sich in die unmöglichsten Situationen und streiten bei jeder Gelegenheit. Man muss es Taylor zugutehalten, dass sie wirklich versucht ihm zu widerstehen und nicht zu einer stotternden Idiotin wird, nur weil ein gutaussehender Mann ständig zweideutige Anspielungen macht, wie man es schon in unzähligen anderen Büchern gelesen hat.
Sowohl Hunter als auch Taylor sind interessante Charaktere und Chelsea M. Cameron hat sich bemüht ihnen Tiefe und ein paar individuelle Eigenschaften zu verleihen. Hunter z.B. ist furchtbar abergläubisch und hat ein paar merkwürdige Rituale. Taylor dagegen hat Wutprobleme und rastet gerne mal aus. Von daher ist es kein Wunder, dass zwischen ihr und Hunter gerne mal die Fetzen fliegen.

Leider fand ich die sonstige Geschichte aber ziemlich lahm. Sowohl Hunter als auch Taylor haben ein Geheimnis und auch, wenn man nicht gleich drauf kommt, um was es sich jeweils dreht, ist es auch keine sonderlich große Überraschung, als die Wahrheit ans Licht kommt. Die Geschichte dreht sich eigentlich um nichts anderes, als Hunters und Taylors Versuche hinter die Geheimnisse des anderen zu kommen bzw. Hunters Vorhaben, Taylor weichzuklopfen, damit sie endlich mit ihm ausgeht. Denn der ist natürlich schnell völlig verrückt nach Taylor, auch wenn Taylor das gar nicht wahrhaben will. Leider passierte aber einfach zu wenig in der Geschichte und ich habe mich mehr als einmal etwas gelangweilt.
Das war allerdings alles erst einmal halb so schlimm und war zwar manchmal ein bisschen ärgerlich, aber hat mich auch nicht extrem gestört. Bis das Ende kam, das hat mich dann doch sehr genervt. Zum einen hat Taylor einige Züge gezeigt, die so gar nicht zu ihr gepasst haben. Sie wurde mit einer extrem schwierigen Situation konfrontiert, doch statt wie gewohnt stark zu reagieren hat sie sich zurück gezogen und vollkommen abgeschalten. Das war wirklich enttäuschend, vor allem bei der Stärke, die sie zuvor immer gezeigt hat. Außerdem war das Ende bzw. der Showdown an sich viel zu dramatisch und fast schon reißerisch. Ich will nicht verraten, was genau passiert - nur so viel: Taylor und eine weitere Person halten zwei Monologe, die so übertrieben waren, dass sie mich mehr als einmal mit den Augen Rollen ließen und mir das ganze Ende ein kaputt gemacht haben.

Unterdem Strich hätte ich mir also eindeutig mehr von My Favorite Mistake / My Favorite Mistake - Der beste Fehler meines Lebens von Chelsea M. Cameron erwartet. Es war nett und hat gut angefangen und konnte vor allem durch den humorvollen Schreibstil der Autorin sehr gut unterhalten. Doch leider hat die Handlung sonst kaum etwas hergegeben und obwohl die Charaktere sympathisch waren, konnten sie die Geschichte nicht alleine tragen. Sehr schade.

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