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21.

Feb 2015

~ND

Kaleidoscope Hearts

Vor einem Jahr hat Estelle, von den meisten Elle genannt, auf tragische Weise ihren Verlobten Wyatt verloren. Nach langer Trauer und einigen schwierigen Zeiten hat sie aber langsam aber sicher damit begonnen, über ihren Verlust hinweg zu kommen. Wenn ihr Wyatts Tod eines gezeigt hat, dann, dass das Leben kurz ist und man es nicht verschwenden sollte.
Deshalb traut sich Elle auch ganz langsam wieder an ein paar Dates - sie sucht nichts Festes, doch irgendwo muss sie ja anfangen. Womit die Künstlerin, deren Erkennungsstücke ihre gläsernen Kaleidoscope Hearts sind, allerdings nicht rechnet, ist, dass plötzlich der eine Mann, über den sie nie richtig hinweg gekommen ist, wieder vor ihr steht. Oliver ist einer der besten Freunde ihres Bruders Victor und ihn und Elle verbindet eine lange Geschichte. Erst war sie nur wie eine kleine Schwester für Oliver, doch daraus wurde irgendwann eine innige Freundschaft und, als Elle volljährig wurde, heimliches aber stürmisches Verhältnis.
Doch am Ende ist Oliver immer gegangen. Sein Studium zum Arzt schien ihm immer wichtiger zu sein, als eine echte Beziehung mit Elle. Das musste irgendwann auch Elle einsehen. Ihr gebrochenes Herz hat sie schließlich erst mit der Hilfe von Wyatt wieder zusammengesetzt.
Nun aber sieht Oliver seine Chance gekommen. Elle hat nur leider keine Ahnung, ob von ihrem Herzen noch genug übrig ist, um Oliver noch einmal überleben zu können...

Elle hat in Kaleidoscope Hearts von Claire Contreras mit einer ganzen Reihe an Gefühlen zu Kämpfen: Trauer über den Verlust ihres Verlobten und Mentors, denn obwohl ihre Beziehung nicht perfekt war, hat sie sich dennoch auf ihr gemeinsames Leben gefreut. Schuldgefühle, weil Oliver all ihre Gedanken beherrscht sobald er wieder in ihr Leben tritt und wie kann das sein, wenn sie ihren Verlobten doch gerade erst verloren hat? Wut, eben weil Oliver so mir nichts, dir nichts ihr Leben auf den Kopf stellt. Und schließlich Verzeweiflung, denn so sehr sie sich auch sträubt und versucht, ihre alten Fehler nicht nocheinmal zu begehen, merkt sie wie er ihr immer mehr unter die Haut geht, so als wäre er nie weg gewesen. An Gefühlen (und Gefühlschaos) mangelt es also sicher nicht in Kaleidoscope Hearts.
Was mir dabei aber gut gefallen hat, war, dass Elle sich eigentlich ziemlich im Klaren darüber ist, was sie empfindet. Ihre Trauer um Wyatt hat sich sehr gesund angefühlt. Es war zwar alles sehr emotional und wie gesagt, haben sie oft Schuldgefühle geplagt, doch Elle kannte sich auch selber sehr gut und wusste meist, wie es in ihrem Inneren aussah. Deswegen hat sie es auch immer wieder geschafft, Oliver zumindest ein bisschen auf Abstand zu halten.
Das hat aber auch leider bedeutet, dass die beiden irgendwie nie richtig kommuniziert haben. Oliver macht von Anfang an klar, dass er Elle wieder haben möchte und jetzt seine zweite Chance gekommen sieht. Doch wirklich geändert hat er sich nicht. Sein Job kommt an erster Stelle, und es geht sogar so weit, dass er Vorstellungsgespräche hat, die ihn hunderte von Meilen weit weg schicken würden. Darüber wirklich gesprochen haben sie aber nie und das war ab einem gewissen Punkt schrecklich frustrierend. Jedes Mal, wenn man dachte, dass es endlich zwischen den beiden klappt, distanzieren sie sich wieder, allerdings ohne wirklich ersichtlichen Grund.
Deshalb bin ich leider weder mit Elle, noch mit Oliver so richtig warm geworden. Elle war mir in ihren Gefühlen zu wankelmütig und hat das Negative in ihrer Beziehung mit Wyatt nie wirklich wahrgenommen. Und Oliver wollte die Welt von Elle, hat es aber dennoch irgendwie nie geschafft, sie in seinen Plänen zu berücksichtigen. Außerdem sah man ihn jedes zweite Mal mit irgendwelchen Frauen flirten, wenn Elle ihm zufällig begegnete und hat sie teilweise sogar ignoriert - das hat mich jedes Mal wieder gestört.

Unterm Strich ist Kaleidoscope Hearts zwar ein sehr emotionales und am Ende auch sehr versönliches Buch, die Umsetzung wollte mir aber nur mäßig gefallen. Es ist eines der Bücher, bei denen etwas Kommunikation Wunder getan hätte. Leider konnte da auch Claire Contreras wirklich wunderschöner Schreibstil oft nicht mehr allzu viel rausholen.
Schade, aber vielleicht werde ich mich dennoch mal wieder an einem von ihren Büchern versuchen.

Momentan kostet Kaleidoscope Hearts übrigens gerade mal 0,49 EUR - dafür kann man es ruhig mal ausprobieren.

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