Buchjunkies


Rezensionen Empfehlungen Autoren Reihen Tags Rezensionsarchiv

11.

Feb 2015

~nia

Winter's Bees

Lord Marcel de la Mont de Anges, Marquis von Montespan ist ein begabter Mathematiker und Mitglied der mechanischen Animations-Bewegung. Außerdem ist Marcel ein Dandy, der seinen Stock und seinen mechanischen Arm immer genau auf sein Outfit abstimmt. Darüber hinaus ist Marcel schon seit Kindertagen in seinen besten Freund, Prinz Gilbert André XVI, dem jüngsten Mitglied der königlichen Familie, verliebt.
Als der König es für nötig hält, dass auch sein jüngstes Kind endlich den Bund der Ehe eingeht, schlägt er seinem Sohn Marcel als zukünftigen Ehemann vor. Gilbert ist alles andere als begeistert. Zum einen ist er immer noch nicht über die Trennung von seiner ersten Liebe hinweggekommen und zum anderen weiß er nicht so recht, wie er mit Marcel den Sprung vom besten Freund zum Liebhaber und Ehemann vollbringen soll.
Doch Marcel sieht endlich eine geringe Chance, Gilbert klar zu machen, dass der schon seit langem sein Herz in den Händen hält. Doch der Start ihrer Ehe verläuft alles andere als gelungen...

Winter's Bees war meine erste Geschichte von E. E. Ottoman und ohne Probleme kann man diese Novelle völlig losgelöst von den beiden ersten Bänden der Mechanical Universe-Reihe lesen. Sowohl Marcel als auch Gilbert sind interessante Protagonisten. Der eine mit seiner Leidenschaft Mathematik, Mechanik und Magie irgendwann zu einer Einheit zu bringen, der andere ein Entomyloge mit seiner Faszination für alles was die Insektenwelt hergibt - egal ob es noch kreucht und fleucht oder nicht.

Gelungen fand ich die Gegensäzte in der Geschichte. So zum Beispiel, dass, obwohl Marcel einen künstlichen Arm und ein leicht steifes Bein hat, er derjenige ist, der in der Geschichte als gutaussehend und begehrenswert dargestellt wird und dessen ehemalige Liebhaber kein schlechtes Wort an ihm auslassen. Gilbert dagegen sieht sich selbst als wenig bemerkenswert und hält sich keinesfalls für eine Augenweide. Für Marcel ist er - ehemalige Bettpartner hin oder her - allerdings der wunderbarste Mensch überhaupt und noch während der Verlobungsphase kann er nicht anders, als das Gilbert auch deutlich zu machen. Und damit gehen die Probleme los.
Auf einmal sind die beiden besten Freunde im Umgang miteinander gehemmt und auch, wenn die Gründe völlig unterschiedlich sind als der jeweils andere denkt, dauert es eine ganze Weile bevor sie ihre Beziehung in glücklichere und geordnete Bahnen lenken können.

Winter's Bees wird aus der Perspektive beider Charaktere erzählt und das schafft natürlich eine gewissen Nähe zu beiden. Trotzdem kommt hier auch mein größter Kritikpunkt an der Geschichte ins Spiel. Die Wandlung von den Freunden, die zunächst in einer misslichen Verlobung und Ehe landen, und die dann aber doch noch zu einem glücklichen Paar werden, war mir deutlich zu schnell und hastig. Insbesondere Gilberts Beweggründe haben sich meiner Meinung viel zu flott gewandelt. Dass Marcel ihm schon immer verfallen war, konnte man in den Sequenzen aus seiner Perspektive ganz wunderbar erleben. Dass von Gilberts Seite Freundschaft und immer größer werdende Begierde vorhanden war, auch. Doch wie daraus dann doch recht plötzlich Liebe wurde, konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. An dieser Stelle hätte ich mir einfach noch mehr gewünscht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Geschichte ein Plus von gut 20 Seiten sicher gut getan hätte. Insbesondere die gemeinsame Zeit auf dem Landsitz wäre perfekt gewesen, um die Beziehung der beiden noch deutlich auszuweiten.

Alles in allem war Winter's Bees von E. E. Ottoman aber ein charmantes kleines Werk, dass mich gut unterhalten hat. Einen nachhaltigen Eindruck haben Marcel und Gilbert aber nicht hinterlassen. Dafür hätte ich sie beide, insbesondere Gilbert, noch besser kennenlernen müssen.

Winter's Bees ist seit heute erhältlich.
I received a free ARC from Less Than Three Press, LLC via NetGalley in exchange for an honest review.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

Kommentare

Noch kein Kommentar auf der Seite.

Kommentar schreiben






Kommentare abonnieren