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17.

Aug 2014

~nia

Public Display of Everything

Cory verliert einfach jeden Job, obwohl er sich wirklich bemüht. Er ist nicht nur extrem tollpatschig, nein, er hat auch eine eigene Meinung und eckt darum auch mal an. Schlecht, wenn man gerade einen neuen Job angefangen hat. Als er dann auch noch aus seiner Wohnung fliegt, schüttet er seiner besten Freundin Tara an ihrem Arbeitsplatz, einer Bar, sein Herz aus. Das mit der Wohnung verschweigt er zwar lieber, aber sonst ist er schon ziemlich ehrlich. Dann wird er von Flynn angesprochen. Denn Flynn, kann den Job, den er hat, so nicht ausfüllen. Er bräuchte jemanden wie Cory, um für ihn einzuspringen. Die Frage ist nur, ist Cory bereit für diesen Job. Flynn hat nämlich eine Sex-Voyeurismus-Homepage ins Leben gerufen, die ganz wunderbar läuft. Allerdings wollen seine Kunden ihn nun auch gerne mal in Aktion sehen und dazu ist Flynn einfach nicht in der Lage. Cory ist von Flynns Angebot völlig überrumpelt, doch verschiedene Punkte sprechen doch für den Job:
- Es geht allein um Masturbation vor der Kamera - das sollte hinzubekommen sein,
- er braucht das Geld wirklich dringend und Flynn bietet ihm eine Menge für seinen Einsatz
- und außerdem ist Flynn ein echtes Leckerchen - auch wenn Cory ihn für viel zu jung für ihn selbst hält und sich deshalb lieber die Zunge abbeißt als das zuzugeben.

Genau in diese Situation taucht der Leser ein, wenn er Public Display of Everything anfängt. Cory soll sich für Flynns Homepage als Flynn ausgeben und die Welt bei inniger Interaktion mit seiner Hand zuschauen lasen. Was für eine tolle Idee. Und es ist nicht die erste gelungene Idee, die Cara Dee da präsentiert. Die Autorin hat wirklich ein Händchen für knackige Situationen und auch über die Ausführung kann man sich nicht beschweren. Insgesamt ist an der Geschichte um Cory und Flynn natürlich noch mehr dran. Beispielsweise erfährt man auch, warum Cory niemanden so recht an sich heranlassen will oder warum Flynn so gut wie gar kein soziales Umfeld hat. Dabei kann ich sagen, dass insbesondere Flynn ein Schätzchen nach meinem Herzen war und Corys meist humorvolle Sicht auf die Welt mich immer wieder zum Schmunzeln bringen konnte.

Ein wenig Schade fand ich allerdings, dass die Voyeurismus-Karte nicht noch mehr ausgespielt wurde. Es gibt noch eine weitere Episode, allerdings folgt die erst dann, wenn die Protagonisten ihre Beziehung schon in ein geregeltes Fahrwasser lenken konnten. Hier hätte ich ja doch gerne noch mehr gelesen, während alles noch mehr im Fluss war. Aber gut, es kommen in Public Display of Everything verschiedene Aspekte zur Sprache und wie beide Charaktere mithilfe der Unterstützung des jeweils anderen lernen, sich selbst zu akzeptieren und anzunehmen, ist keinesfalls langweilig gewesen.

Die Geschichte von Cory und Flynn ist mit gut 160 Seiten nicht die längste und vielleicht kam mir deshalb das Happy ending im Vergleich zum Rest etwas überproportioniert vor. Doch der Schreibstil und der Humor haben mir, selbst wenn es gerade gar nicht lustig war, auch in diesem Buch von Cara Dee wieder sehr gut gefallen.
Eine Sache muss ich noch erwähnen. Es gibt in Public Display of Everything eine Serie an Facebook-Einträgen, die eine wichtige Rolle spielen. Diese Idee war großartig. Man rätselt ziemlich lange, was es mit dieser Person auf sich hat und ich war zwischendurch auf der völlig falschen Fährte. Das war wirklich mal was anderes und meine Hochachtung vor Cara Dee ist weiter gewachsen. Ihre Werke konnten sich in Nullkommanichts einen Platz in meinem Regal erobern. Ich freue mich schon heute auf den Abschlussband der Aftermath-Reihe, Outcome, der hoffentlich wirklich noch in diesem Jahr erscheinen wird.

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