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07.

Sep 2014

~nia

A Case of Possession

Lucien Vaudrey, Lord of Crane ist es nicht gewohnt, einen so ausweichenden und völlig unabhängigen Liebhaber zu haben wie Stephen Day. Der Magier und Justiziar geht in der Regel seine eigenen Wege und kommt nur dann vorbei, wenn er Lucien wirklich braucht. Dann gibt sich Stephen Lucien aber restlos hin, ganz seiner gefügigen Art im Bett entsprechend. Nur dort hat Lucien das Gefühl, dass Stephen ihn wirklich braucht und auch das ist er nicht gewohnt - dass sein Liebhaber nicht mehr von ihm will. Sei es Geld, Macht oder sonst irgendwelche Gefälligkeiten. Und so drängt er Stephen die Dinge auf, die der nicht hat. Etwa feine Anzüge, Einladungen zu gutem Essen und was ihm sonst noch so einfällt.
Als Stephen ihn dann aber braucht, um seinem Justiziar-Team bei einem Fall zu helfen und Dinge aus dem Mandarin ins Englische zu übersetzen, ist es ihm auch irgendwie nicht recht. Lucien fühlt sich nicht wirklich geschätzt. Und so braucht es mal wieder seinen treuen Hausdiener und Freund, um ihm bewusst zu machen, dass er nicht nur in Stephen Day verliebt ist, sondern, dass er das diesem vielleicht auch zeigen sollte. Was Lucien nicht weiß, der Fall, bei dem auch monströse Ratten eine Rolle spielen, wird direkt in seine und Stephens Beziehung eingreifen. Und dass auf eine Art und Weise, die alles andere als positiv ist. Und ehe es sich die beiden bewusst sind, müssen sie an mehr als einer Front um ihre Beziehung und Liebe kämpfen...

Nachdem ich von The Magpie Lord noch nicht komplett überzeugt war, konnte A Case of Possession das ändern und mich völlig von der A Charm of Magpies-Reihe überzeugen. Und das, obwohl das gesamt Buch aus Luciens Perspektive geschrieben ist, mit dem ich im ersten Band ja noch so meine Schwierigkeiten hatte. Tatsächlich merkt man aber sehr schnell in diesem Buch, wie es um den hochherrschaftlichen Lord Crane bestellt ist. Er ist hoffnungslos verliebt und weiß kein Stück wie er damit umgehen soll, dass sein Liebhaber sich so rar macht und überhaupt kaum bereit ist, sich näher oder inniger auf ihn einzulassen. Es kommt sogar soweit, dass die beiden fast schon die Flinte ins Korn werfen wollen.

Doch zum Glück ist Lucien auch ein tapferer Mann und bereit, um das zu kämpfen, was ihm wichtig ist. Und das ist Stephen. Diesem dominanten, großen Mann dabei zuzusehen, wie er sich seiner Gefühle bewusst wird und diese dann einfach als gegeben hinnimmt, war wirklich wunderbar zu sehen. Und selbst die Tatsache, dass der kleine Magier (Stephen ist nur 5 Fuß groß, was maximal 1,53 cm entspricht) im Endeffekt die Hosen in der Beziehung an hat, trägt Lucien mit so viel Gelassenheit, wie ihm möglich ist. Ja, in A Case of Possession habe ich mich wirklich und wahrhaftig auch in Lucien Crane verliebt. Stephen Day musst in diesem Band nicht viel mehr machen, als er selbst zu sein, da er mein Herz ja schon im ersten Band erobern konnte.

Hinzu kommt der ziemlich spannende Fall, bei dem man sich anfangs fragt, wie das wohl alles zusammenhängen mag. Keine Angst, es finde sich und bleibt dabei bis kurz vor Schluss ziemlich spannend. Sehr gelungen fand ich hier auch die Einführung von Stephens Mitmagiern und den rigiden Regeln, die für alle Magier, insbesondere aber für die Justiziare gelten. Hier kann man sich wirklich auf KJ Charles verlassen. Die Story ist immer spannend, der Showdown in der Regel atemberaubend und der Sex zwischendrin eine wunderbare Abwechslung. Sehr gelungen finde ich auch, dass Lucien, trotz seiner Zugehörigkeit zum englischen Adel so überhaupt nicht dem typischen Lord entspricht. Alleine seine prägnanten Gedanken (inklusive Flüche), sind immer eine hochgezogenen Augenbraue wert. Und genau das bildet einen wunderbar charmanten Gegenpol zu der eher antiquierten Sprache, die wiederum gut zum Ambiente passt (das Buch spielt gefühlt irgendwann im 19 Jahrhundert).

Ja, ich habe A Case of Possession wirklich genossen und mich deswegen auch sofort auf den Folgeband, Flight of Magpies, gestürzt. KJ Charles konnte mich mit diesem Buch wirklich überzeugen.

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