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06.

Apr 2011

~nia

Dark Parties / Neva

Tags: Jugendbuch

Die 16-jährige Neva Adams lebt in Heimatland, einem Land das komplett von einer Kuppel, der sogenannten Protektosphäre, umschlossen wird. Kontakt zu anderen Ländern oder zum Raum außerhalb der Kuppel existiert nicht. Aufgrund mangelnder genetischer Vielfalt, werden sich die Leute immer ähnlicher. Viele Güter oder Techniken gibt es nicht mehr oder sie funktionieren kaum noch. Außerdem verschwinden immer wieder Menschen, über deren Verbleib man nichts erfährt oder deren Verschwinden - wie im Fall von Nevas Großmutter - einfach totgeschwiegen wird.

Neva ist die Tochter eines hochrangigen Systemmitglieds, dem Minister für Geschichte. Trotzdem oder gerade weil sie von Kindheit an mitbekommen hat, wie eingeschränkt das Leben in Heimatland ist und weil Neva ihre verschwundene Großmutter abgöttisch geliebt hat, will sie etwas ändern. Zusammen mit ihrer Freundin Sanna ruft sie bei einer verbotenen Party im Dunkeln eine Gruppe mit jungen Widerständlern ins Leben. Nach einer ersten Aktion wird klar: das System geht rigoros gegen Andersdenkende vor und der Elan der Gruppe verliert sich. Doch Neva, die Dank ihres Vaters unbeschadet aus der Sache rauskommt, will nicht aufgeben.

Parallel kämpft Neva seit der Party mit ihrem schlechten Gewissen. Damals im Dunkeln hat sie die bislang heißesten Küsse ihres Lebens bekommen. Dies jedoch nicht von Ethan ihrem Freund, sondern von Braydon, dem jungen Mann den sie an seinen Lederstiefeln erkannt hat und der seit kurzem Sannas Freund ist. Dass mit den Küssen ist ja schon schlimm genug, doch die Anziehungskraft zwischen ihr und Braydon lässt einfach nicht nach.

Seit den The Hunger Games / Die Tribute von Panem halten Dystopien ja vermehrt Einzug in den Jugendfantasybereich - wobei die dystopische Literatur ein Genre darstellt, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Auch Sara Grants Debütroman Dark Parties / Neva spielt in einem totalitären Zukunftsszenario. Im Gegensatz zu vielen Heldinnen und Helden ist die Protagonistin hier jedoch von Anfang an gegen das System; ein Umstand, der die Handlung von Beginn an in Schwung hält. Gut gefallen hat mir neben der spannenden Story auch Nevas Lebendigkeit und ihr unerschütterlicher Wille, die stagnierende Gesellschaft von Heimatland verändern zu wollen. Einzig der ominöse Braydon mit den roten Lederstiefeln war mir zu blass - warum Neva und Sanna so auf ihn abgefahren sind, hat sich mir von seinem Charakter her nicht erschlossen (ob es nur an den tollen Küssen lag?).

Durch die ein oder andere unvermutete Wende, bleibt Neva von Anfang bis zum Ende ein kurzweiliges und spannendes Buch. Am Ende hätte ich gerne noch die ein oder andere Information bekommen, obwohl das Ende an sich schlüssig war. Mir hat das Buch alleine aufgrund der sympathischen und quirligen Heldin bei weitem besser gefallen als Time to run / Den Tod im Blick, an Lena aus Delirium oder Katniss in den The Hunger Games / Die Tribute von Panem reicht Neva dann aber doch nicht heran. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass Neva eine abgeschlossene Geschichte bietet, die auf etwa 350 Seiten erzählt wird.

Für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich ganz herzlich beim PAN Verlag.

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